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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 29.04.2007, 12:44   #1
Adelsblut
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 29

Standard Seemann

Nun blick auf mich herab, Herr
Ich elendes Wrack,
treibe schon solange auf den Meeren,
ohne Ziel,
der Wind spielt mit mir das Wiegenspiel,
von Ebbe und Flut,
Salz ziert die Glut,
die Wellen brechen meine Wut,
Ich ziehe vor dir meinen Matrosenhut.

Fahre zur See,
schon seit ich denken kann,
seit mein Kindesherz,
die Lust der Meerjungfrau gewann,
ich nahm sie zu meiner Braut,
die mich wärmte,
mit ihrer Korallenhaut,
doch hat sie mich nur um mein Gold beraubt.

Habe schon oft Schiffbruch erlitten,
auf allen sieben Weltmeeren,
dann wärmte ich mich zwischen Seeanemonen und Haarsternen,
die sanft über meinen vom Sturm geschundenen Körper glitten.
Dann nahm ich wieder Kurs auf,
Landeinwärts, mit neuem Mut,
denn mein Leibe noch nicht im Kaltwassergrabe ruht.

Doch verweilte ich nur für kurze Zeit,
bevor mein seekrankes Hirn total eingeschneit,
so fuhr ich wieder aufs kalte Meer hinaus,
die Möwen krächzten zum Applaus,
so war für mich das Landleben,
nur wie ein Algenstrauß.

Das Segel war schon lang zerrißen,
doch kämpfte ich wie nie, verbissen,
mit dem Wissen,
bald untergehen zu müssen.
Und bald schon lag ich tief im Meeresgrund,
dort erblickte ich vor mir den Haifischmund.
Adelsblut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2007, 21:25   #2
Mondenkind
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 146

Hallo,

ich weiß ja nicht wieso, aber ich musste so lachen.
Sehr liebenswürdig dein Gedicht.
Ich würde aber die letzte Strophe fast weglassen, die erscheint mir etwas überflüssig.
Würde zumindest die Satzstellung etwas abändern
...
"und schon bald lag ich im Meeresgrund
erblickte vor mir den Haifischmund"
...
oder so ähnlich. Liest sich besser, ist aber deine Entscheidung.

Lächle noch immer, Gruß,
anie
Mondenkind ist offline   Mit Zitat antworten
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