Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Sonstiges und Experimentelles

Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 10.06.2009, 22:45   #1
weiblich BellaBodacious
 
Benutzerbild von BellaBodacious
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Wien.
Alter: 30
Beiträge: 215

Standard Schaukelstuhl und Kaminfeuer.

„Als ich sechzehn war, bekam ich die Nachricht. Es war die schrecklichste Nachricht meines Lebens. Anfangs war es noch die Beste. Es war die Einberufung zum Krieg. Ich musste an die Front. 2 Wochen später war es auch schon soweit. Ich stand in Russland und kämpfte für das Deutsche Volk. Anfangs war es noch aufregend. Alle meine Freunde waren im Krieg und wer untauglich war, wurde ausgelacht und ausgegrenzt. Doch nach ein paar Wochen, verlor alles seinen Reiz. Die rosarote Brille wurde abgesetzt und jeder sah, wie der Krieg wirklich war. Wir waren am verlieren und keiner war mehr in Kriegsstimmung. Eines Tages kam es, wie es kommen musste. Wir waren gerade in ein kleines Dorf am Rande von Russland gekommen. Eigentlich wollten wir nur eine Unterkunft suchen. Wir schliefen seit Wochen nur in Erdlöchern. Jede Nacht war ein weiterer Überlebenskampf, da haben wir uns gedacht, wir könnten uns doch einmal eine Herberge suchen. Doch zu früh gefreut. So schnell konnten wir gar nicht reagieren wurde auch schon auf uns geschossen. Ich wurde zum Glück nur leicht verletzt. Doch mein bester Freund, den hatte es erwischt. Ich war gerade dabei mein Gewehr zu laden, als ich einen Russen ein Gewehr abfeuern sah. Ich guckte zur Seite und merkte, dass die Patrone genau auf meinen Freund zu flog. Ich schrie so laut ich konnte. Doch zu spät. Er sah mich an und wollte noch etwas sagen, bekam jedoch kein Wort heraus. Er fiel. Da lag er, ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich rannte zu ihm und lies mich neben ihn fallen. Ich schrie so laut ich nur konnte; „Nein! Was habt ihr getan?! Scheiß auf den Krieg. Scheiß auf die Nazis. Scheiß auf Hitler! Es bringt alles nur schlechtes!!“ Ich kann von Glück reden, dass meine Parolen niemand gehört hatte. Weiß Gott, wahrscheinlich wäre ich jetzt schon tot.
Damals, war ich wütend und traurig zugleich. Ich hatte meinen besten Freund verloren. Er war wie ein Bruder für mich. Von da an hatte der Kirge keine Bedeutung mehr für mich. Ich schoss zwar immer auf die Russen, aber ich war nie mit Gedanken dabei. Es war als würde ich in Trance sein. Ich konnte das Bild meines fallenden Kollegen nicht vergessen. Es kam mir jedes Mal wenn ich ein Gewehr sah vor Augen und, du kannst dir sicher vorstellen wie oft das war. Es war eine schreckliche Zeit. Es waren schreckliche 2 Jahre. Als ich 18 war, durfte ich wieder Heim. Der Krieg war vorbei. Deutschland hat verloren. Mein Freund hat verloren. Ich hab verloren. Obwohl, wahrscheinlich hatte es mein Freund besser als wir, er musste nicht mehr die Hungersnot und Wirtschaftskrise nach dem Krieg ertragen.
Jetzt, fast 60 Jahre später, kann ich dieses Bild noch immer nicht vergessen. Ja, es war ein schlimmer Tag, dieser Freitag der 13.“

„Aber Opi, wieso hast du es diesem Hitler nicht einfach ins Gesicht gesagt, was du von dem Krieg und ihm hieltst?! Vielleicht hätte er dann auf dich gehört und es hätte keinen Krieg mehr gegeben.“

Es war nur ein Versuch. Ich kam auf die Idee, nachdem wir uns die Goebbels Rede in Deutsch angesehen haben.
BellaBodacious ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2009, 00:06   #2
weiblich Aichi
 
Benutzerbild von Aichi
 
Dabei seit: 01/2009
Ort: Heidelberg
Alter: 35
Beiträge: 1.264

Fand ich eigentlich ganz gut beschrieben.
Sind aber ein paar Rechtschreib -und Grammatikfehler enthalten.

Aber was ich nie verstehen werde...

Warum kann man das nicht endlich mal vergessen?

Sicher, es war der Horror für diese Menschen.
Aber was geschehen ist, ist geschehen.

Daran kann man nun auch nichts mehr ändern.

Gruß

Aichi
Aichi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2009, 08:21   #3
weiblich BellaBodacious
 
Benutzerbild von BellaBodacious
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Wien.
Alter: 30
Beiträge: 215

Zitat:
Zitat von Aichi Beitrag anzeigen
Fand ich eigentlich ganz gut beschrieben.
Sind aber ein paar Rechtschreib -und Grammatikfehler enthalten.

Aber was ich nie verstehen werde...

Warum kann man das nicht endlich mal vergessen?

Sicher, es war der Horror für diese Menschen.
Aber was geschehen ist, ist geschehen.

Daran kann man nun auch nichts mehr ändern.

Gruß

Aichi
In Rechtschreibung und Grammatik war ich noch nie gut..

weil es etwas Schreckliches war.
Menschen wurden getötet, verletzt eingesperrt und was weiß ich noch.
Teilweise nur weil sie anderer Herkunft waren.

Es stimmt, was geschehen ist, kann man nicht mehr ändern.
Aber vergessen, das kann niemand, und wird wohl auch niemand können.
Es wird in 100 Jahren noch davon gesprochen werden.
Es werden in 100 Jahren noch Texte dazu verfasst.
Es werden in 100 Jahren noch Kinder im Geschichtsunterricht schockiert sein, wenn sie etwas über den Krieg lernen.

Dieser Krieg und die Zeit von damals, wird nie jemand vergessen.

Bella.
BellaBodacious ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2009, 16:44   #4
weiblich Aichi
 
Benutzerbild von Aichi
 
Dabei seit: 01/2009
Ort: Heidelberg
Alter: 35
Beiträge: 1.264

Hmm... verstehe schon, was du meinst.

Aber mich nervt es einfach.
Tausend Sendungen darüber, ständig wird darüber geredet.

Deswegen werden die Menschen auch nicht wieder lebendig.
Klingt zwar hart, ist aber so.

Was soll man an der Vergangenheit noch ändern können?
Irgendwann muss man doch mal damit abschließen können.

Nix gegen dich und deine Meinung.
Ich meine es allgemein.

Woanders werden auch Kinder und ältere Menschen misshandelt usw.
Und? Darüber wird auch keine tausend Jahre später mehr gesprochen...

Gruß

Aichi

P.S:

Schreibe deine Texte in "Word".
Dort ist eine automatische Rechtschreibprüfung enthalten,
welche dir anzeigt, ob ein Wort falsch geschrieben wurde oder nicht.
Aichi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2009, 18:37   #5
weiblich BellaBodacious
 
Benutzerbild von BellaBodacious
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Wien.
Alter: 30
Beiträge: 215

Zitat:
Zitat von Aichi Beitrag anzeigen
Hmm... verstehe schon, was du meinst.

Aber mich nervt es einfach.
Tausend Sendungen darüber, ständig wird darüber geredet.

Deswegen werden die Menschen auch nicht wieder lebendig.
Klingt zwar hart, ist aber so.

Was soll man an der Vergangenheit noch ändern können?
Irgendwann muss man doch mal damit abschließen können.

Nix gegen dich und deine Meinung.
Ich meine es allgemein.

Woanders werden auch Kinder und ältere Menschen misshandelt usw.
Und? Darüber wird auch keine tausend Jahre später mehr gesprochen...

Gruß

Aichi

P.S:

Schreibe deine Texte in "Word".
Dort ist eine automatische Rechtschreibprüfung enthalten,
welche dir anzeigt, ob ein Wort falsch geschrieben wurde oder nicht.
Ja, damit hast du auch wieder recht.

Man sollte mit der Vergangenheit abschließen, aber das heißt nicht zwangsläufig, das man sie vergessen sollte. Ich denke abgeschlossen haben die meisten Menschen damit, aber vergessen kann es keiner.

Das ist wie ein Ex-Freund; man schließt zwar mit ihm ab, aber man wird sich immer an die schönen Momente mit ihm erinnern.

So ist es mit dem Krieg auch ; man schließt zwar damit ab, aber man wird sich immer,in diesem Falle, an die schlechten Zeiten erinnern.

Aber ich verstehe auch deine Meinung. Warum man das Alles nicht vergessen kann.

Ich persönlich habe darüber geteilte Meinungen. Einerseits, möchte ich auch das man diese Zeit vergisst, aber andererseits auch nicht, damit man sich daran erinnern kann, wie gut es uns eigentlich heute geht.

Gruß Bella,

P.S.: Danke, werde den Text gleich einmal durch die Rechtschreibüberprüfung schicken. ;D
BellaBodacious ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2009, 11:25   #6
männlich movfaltin
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Glei newwa da Elegdrisch
Alter: 42
Beiträge: 130

Servus,

die Idee gefällt mir sehr gut - alleine wegen des Kindes, das am Ende spricht. Die Darstellung des Alten aber ist etwas langatmig und in Teilen redundant. Hier könntest Du meines Erachtens nicht so allgemein nach dem Motto "wir kämpften", "ich wurde eingezogen", "in Russland" usw. verfahren, sondern etwas mehr Bilder malen. Die Tundra oder Taiga, die Kameraden usw. Also: die Gegend beschreiben, Einzelheiten herauspicken, dadurch etwas mehr eine reale, einfach imaginable Situaton zeichnen. Dann wird auch der erste, kursive Teil richtig spannend. Zweitens würde ich nicht zuerst generell sagen: Mein Freund verstarb und dann erzählen wie, sondern - peng! - den Leser damit direkt ohne Vorwarnung konfrontieren. Das sollte auch der Erzählweise eines Märchenonkels respektive -opas genügen.

Cheers,
MovFaltin
movfaltin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2009, 17:20   #7
weiblich BellaBodacious
 
Benutzerbild von BellaBodacious
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Wien.
Alter: 30
Beiträge: 215

Zitat:
Zitat von movfaltin Beitrag anzeigen
Servus,

die Idee gefällt mir sehr gut - alleine wegen des Kindes, das am Ende spricht. Die Darstellung des Alten aber ist etwas langatmig und in Teilen redundant. Hier könntest Du meines Erachtens nicht so allgemein nach dem Motto "wir kämpften", "ich wurde eingezogen", "in Russland" usw. verfahren, sondern etwas mehr Bilder malen. Die Tundra oder Taiga, die Kameraden usw. Also: die Gegend beschreiben, Einzelheiten herauspicken, dadurch etwas mehr eine reale, einfach imaginable Situaton zeichnen. Dann wird auch der erste, kursive Teil richtig spannend. Zweitens würde ich nicht zuerst generell sagen: Mein Freund verstarb und dann erzählen wie, sondern - peng! - den Leser damit direkt ohne Vorwarnung konfrontieren. Das sollte auch der Erzählweise eines Märchenonkels respektive -opas genügen.

Cheers,
MovFaltin

Danke für deine Meinung.
Ich werde versuchen deine Vorschläge umzusetzten. Ich verstehe auch genau was du meinst.

Nur eine Frage habe ich: Was heißt redundant?! (Ich kenne mich in diesem Gebiet noch nicht so gut aus.)

Lg, Bella. :]
BellaBodacious ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Schaukelstuhl und Kaminfeuer.




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.