Titellos III bei Poetry.de

Guardian · 03.04.2006, 13:34

Vom Flimmerauge
tropft der
Gedanke an
Aschehaar
waldig flechtig fast silbrig
Salzwinde.

konzentrisches Schweigen
am flüssigen
Horizont

silbengrün.

manfred · 03.04.2006, 20:34

Hallo Guardian,

es ist nicht so einfach, Deine Gedichte zu kommentieren und ich nehme an, dass Dir das auch schon aufgefallen sein dürfte.

"Flimmerauge" lässt in mir ein Wahrnehmungsbild eines Auges entstehen, das Gedankengeschehen als "tropft" verbildlicht, ist sehr subtil, es hat eine Richtung, das Aschehaar.
Sehr schön dann das "waldig, flechtig, fast silbrig", mit dem sich das Bild "Salzwinde" verschwistert.

Interessant die weiteren Worte. Ich sehe wieder ein Augenbildnis vor mir, silbengrün. "Konzentrisches Schweigen/am flüssigen Horizont" hinterlässt ein tastendes "Kann ich es in Einklang empfinden mit dem, was mir ein Auge zugänglich werden lässt?"

So in etwa schlüssle ich an Deinen Zeilen herum, wobei ein offenes Gefühl im Hintergrund bleibt, das mir sagt: es könnte auch noch anders lesbar sein.

Jedenfalls ist eine eigene, etwas hermetische Klang- und Sprachbildweise spürbar, wie bei Deinen anderen Gedichten auch, eine gewisse Rätselspannung.
Ich empfinde Deine Texte in einem Bereich von "Wachtraumartigkeit" angesiedelt. Interessant.

Gruß
Manfred

03.04.2006, 13:34	#1
Guardian Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 597 Meine Gedichte	Titellos III Vom Flimmerauge tropft der Gedanke an Aschehaar waldig flechtig fast silbrig Salzwinde. konzentrisches Schweigen am flüssigen Horizont silbengrün.

03.04.2006, 20:34	#2
manfred Dabei seit: 05/2005 Beiträge: 137 Meine Gedichte	Hallo Guardian, es ist nicht so einfach, Deine Gedichte zu kommentieren und ich nehme an, dass Dir das auch schon aufgefallen sein dürfte. "Flimmerauge" lässt in mir ein Wahrnehmungsbild eines Auges entstehen, das Gedankengeschehen als "tropft" verbildlicht, ist sehr subtil, es hat eine Richtung, das Aschehaar. Sehr schön dann das "waldig, flechtig, fast silbrig", mit dem sich das Bild "Salzwinde" verschwistert. Interessant die weiteren Worte. Ich sehe wieder ein Augenbildnis vor mir, silbengrün. "Konzentrisches Schweigen/am flüssigen Horizont" hinterlässt ein tastendes "Kann ich es in Einklang empfinden mit dem, was mir ein Auge zugänglich werden lässt?" So in etwa schlüssle ich an Deinen Zeilen herum, wobei ein offenes Gefühl im Hintergrund bleibt, das mir sagt: es könnte auch noch anders lesbar sein. Jedenfalls ist eine eigene, etwas hermetische Klang- und Sprachbildweise spürbar, wie bei Deinen anderen Gedichten auch, eine gewisse Rätselspannung. Ich empfinde Deine Texte in einem Bereich von "Wachtraumartigkeit" angesiedelt. Interessant. Gruß Manfred