Und doch

[gummibaum]

Ein kleiner Wind spielt mit dem Zweig.
Den starken Baum berührt es kaum.
Und doch weckt dieser Fingerzeig
den Kronenrand aus seinem Traum.

Er sieht den Himmel wolkenlos
in sommerlicher Mittagszeit.
Und doch durchwirkt den blauen Schoß
ein Schleier erster Müdigkeit.

Schon schwebt ins Blau ein weißer Turm,
er schimmert golden noch im Licht.
Und doch, ihm nach, als wüchse Sturm,
jagt Bollwerk und umschließt ihn dicht.

Der Zweig tanzt plötzlich wie verrückt,
denn alles deutet auf Gefahr.
Und doch, ein erster Blitz zerpflückt,
was stark und scheinbar ewig war…

[Ilka-Maria]

Das arme Zweiglein - gerade noch mit dem Wind gespielt, und schon vom Blitz zerfetzt!

Wo bekommst Du bloß all Deine Ideen her?

Zur Technik brauche ich wohl nichts zu sagen. Die steht wie eine Eins - wie gewohnt.

LG
Ilka

[gummibaum]

Ganz lieben Dank, liebe Ilka, sagt

gummibaum

[Gylon]

Lieber gummibaum,
wieder eine Strophe besser als die andere, die erste mein Favorit!

Liebe Grüße Gylon

[gummibaum]

Danke, lieber Gylon. Die erste Strophe habe ich häufiger umgeschrieben.

LG g

[Perry]

ja so schnell kann aus einem "kleinen Wind" (vielleicht alternativ ein leichter Wind) ein Sturm werden und unser sonniges Dasein zerstören.
Gern gelesen!
Perry
PS: Im der letzten Strophe passt das "Und doch" nicht zur Aussage, denn die Gefahr ist ja bereits erkannt. Vielleicht wäre ein "Und schon" als Wechsel zum Schluss überraschender.

[gummibaum]

Danke, Perry, für den Kommentar und deine guten Vorschläge.

LG gummibaum