Schlepptau bei Poetry.de

Neny · 21.12.2009, 20:06

mein Wrack blieb in seinem
Brackwasser liegen
sah seine Gestalt im Wellengang
über Perlmuttkanten balancieren
an meinen Wimpern platzen
Sirenenseifenblasen

die zersprungen Lippen
formten Laute salzig
Worte schwappten zu mir
wie Bojen im Wind

er drang durch die Gischt
fing mich an seiner
pockigen Ankerkette auf
und zog mit ins Opake

Phobipp · 21.12.2009, 22:03

Hallo Neny,

zunächst mal musste ich "opak" nachschlagen. Gefunden habe ich: "lat.opacus; „trüb, undurchsichtig, verschwommen“". Für meinen Geschmack wäre eins dieser Worte vielleicht besser geworden, weil es sich so flüssiger lesen lässt. (Oder vielleicht ist mein Wortschatz auch einfach nur zu klein. ^^)

Das ist allerdings auch schon mein einziger Kritikpunkt, denn ich finde, du hast in diesem Text wirklich wunderschöne Bilder gemalt und die Wassermetapher komplett durchgezogen, ohne dass es an einer Stelle erzwungen wirkt.

Kompliment, hat mir wirklich gefallen.

Grüße.

Neny · 22.12.2009, 19:00

Hi Phobipp,

ich kannte bis vor einer Weile opak auch nicht, aber mir gefällt der Klang des Wortes und das man sowohl trüb, undurchsichtig als auch verschwommen damit verbinden kann. Ich stelle mir dabei etwas wie rauchiges Glas vor, das an der Oberfläche noch durchsichtig ist und dann immer dunkler wird.

Vielen Dank fürs lesen und das Kompliment, freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.

Grüße Neny

Phobipp · 22.12.2009, 19:38

Jetzt wo ich das Wort kenne, finde ich es auch sehr passend. ^^

Was mir noch aufgefallen ist und zwar in der ersten Zeile der zweiten Strophe:
"die zersprungenen Lippen"

Neny · 22.12.2009, 19:50

Schande über mich, da hab ich das zig mal gelesen und es nich bemerkt.
Danke!

21.12.2009, 20:06	#1
Neny Dabei seit: 10/2009 Ort: Lancre Alter: 37 Beiträge: 96 Meine Gedichte	Schlepptau mein Wrack blieb in seinem Brackwasser liegen sah seine Gestalt im Wellengang über Perlmuttkanten balancieren an meinen Wimpern platzen Sirenenseifenblasen die zersprungen Lippen formten Laute salzig Worte schwappten zu mir wie Bojen im Wind er drang durch die Gischt fing mich an seiner pockigen Ankerkette auf und zog mit ins Opake

21.12.2009, 22:03	#2
Phobipp Dabei seit: 11/2009 Ort: Hinter den Spiegeln Alter: 38 Beiträge: 449 Meine Gedichte	Hallo Neny, zunächst mal musste ich "opak" nachschlagen. Gefunden habe ich: "lat.opacus; „trüb, undurchsichtig, verschwommen“". Für meinen Geschmack wäre eins dieser Worte vielleicht besser geworden, weil es sich so flüssiger lesen lässt. (Oder vielleicht ist mein Wortschatz auch einfach nur zu klein. ^^) Das ist allerdings auch schon mein einziger Kritikpunkt, denn ich finde, du hast in diesem Text wirklich wunderschöne Bilder gemalt und die Wassermetapher komplett durchgezogen, ohne dass es an einer Stelle erzwungen wirkt. Kompliment, hat mir wirklich gefallen. Grüße.

22.12.2009, 19:00	#3
Neny Dabei seit: 10/2009 Ort: Lancre Alter: 37 Beiträge: 96 Meine Gedichte	Hi Phobipp, ich kannte bis vor einer Weile opak auch nicht, aber mir gefällt der Klang des Wortes und das man sowohl trüb, undurchsichtig als auch verschwommen damit verbinden kann. Ich stelle mir dabei etwas wie rauchiges Glas vor, das an der Oberfläche noch durchsichtig ist und dann immer dunkler wird. Vielen Dank fürs lesen und das Kompliment, freut mich sehr, dass es dir gefallen hat. Grüße Neny

22.12.2009, 19:38	#4
Phobipp Dabei seit: 11/2009 Ort: Hinter den Spiegeln Alter: 38 Beiträge: 449 Meine Gedichte	Jetzt wo ich das Wort kenne, finde ich es auch sehr passend. ^^ Was mir noch aufgefallen ist und zwar in der ersten Zeile der zweiten Strophe: "die zersprungenen Lippen"

22.12.2009, 19:50	#5
Neny Dabei seit: 10/2009 Ort: Lancre Alter: 37 Beiträge: 96 Meine Gedichte	Schande über mich, da hab ich das zig mal gelesen und es nich bemerkt. Danke!