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Alt 14.03.2006, 18:20   #1
Silke F.
Gast
 
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Standard Ich bin die Taube nach der geschossen wird

Gangs junger Farbiger bekriegen sich in den Straßen von Detroit. Ich schalte den Fernseher aus und setze mich einsam auf eine Couch. Aussi solitaire et retiré que dans les déserts les plus écartés. Eminem beschwert sich frustriert über sein Privatleben. Das ist nicht mein Problem. Eminem schalte ich aus. Wie ironisch. Ich bin kein Gangster und schalte Eminem aus. Wir alle können uns also legal gegenseitig ausschalten. Eminem sollte mich für seine Lyrics konsultieren. Sex hatte ich noch nie, aber ich wurde als Kind misshandelt. Wieder drängt sich mir die Wahrnehmung auf - Eminem sollte mich für seine Lyrics konsultieren. Eazy-E mochte ich als 11 jährige schon. E war für mich der einzige Rapper bei dem ich das Gefühl hatte, mit meinen damaligen 11 Jahren, dass er Dr. Dre und Snoop Dog was bedeutete, weil er für sie kein fremdes kleines mit der Pistole spielendes Kind war, denn ich hatte immer auch das Gefühl, dass Eazy-E ihr eigenes Kind ist und das fand ich dann süß, dennoch hasse ich Gewaltkonfrontationen. Es gibt nur eine wirkliche Rapkultur und diese lebt im Hinterhof. Sean Combs ist eine Brücke für die Aufrechterhaltung der Mündung des Untergrounds in den Mainstream. So Leute wie sie sind Ware, mehr nicht, sie sind ihr Geld wert, auserdem bedeutet ein königliches Image alles, wenn du aus dem Ghetto kommst, so wie dir ein trockenes Brot alles bedeutet, wenn du auf der Straße lebst, weil du keinen hast der dir hilft, aber Träume sind wichtig. Nur Erzeuger schenken ihnen zu wenig Beachtung. Die Menschen sollten ruhig intensiver an der Verwirklichung ihrer Träume arbeiten und nicht ihre wertvolle Lebenszeit mit Fragen nach Sinnhaftigkeit vergeuden, denn wo die Hoffnung Träume ankündigt, sammeln sich Sinn und Freude, heiraten und kriegen Kinder, diese gedeihen und werden zur neuen Hoffnung für andere Hoffnungen. Ich hoffe, ich habe mich deutlich ausgedrückt. Als Kind träumte ich einmal auf dem Erdboden zu meditieren. Ein Wolf erschien und dieser lief auf mich zu bis der böse Wolf vor dem lieben Kind stand. Da kippte der Wolf seitwärts um und starb. Ich empfand Schuldgefühle und weinte. Doch dann tauchte eine lächelnde Frau auf. Jennifer Aniston blickte fürchterlich lieb zu mir nach unten. Sie ist nicht meine Mutter. Leider. Sie bringt mich immer zum lachen und wenn ich traurig bin, sehe ich sie noch viel lieber. Als sich Jennifer Aniston in Madonna verwandelte blickte mich weinend eine verlorene Frau hilfesuchend an. Ich sagte, dass es ihr an nichts fehle, sie dankbarer sein solle, ihrem Schicksal gegenüber. Sie weinte, und da sagte ich dass andere, niemals im Leben so großes materielles Glück erfahren werden. Im Traum wurde mir bewusst, dass Madonna Schuldgefühle empfindet, weil sie ihrem Schicksal ein spirituelles Ziel geben wollte, aber das Ziel verfehlte, zum Opfer materieller falscher Güter wurde und nun alles andere als spirituell lebt. Das Image bringt sie zum weinen. Sie will diese Schuldgefühle dadurch kompensieren dass sie für Schlagzeilen sorgt, die ihre spirituelle Zielstrebigkeit verdeutlichen. Madonna tut mir leid. Die ist nicht glücklich. Die große Trauer in einer kleinen Seele ist nicht zu vergleichen mit der großen Langeweile in einem kleinen Zimmer. Ich gehe ans Fenster und öffne es. Die Langeweile werde ich trotzdem nicht mehr los. Jugendliche. Polizisten. Lärm. Ich habe genug gesehen, schließe das Fenster wieder angeödet und so veröffentlicht die kleine Silke in ihrem roten Fishbone Kapuzenpullover eines ihrer Gedichte in einem Philosophieforum. Ich bin nichts besonderes. Sie sind was besonderes. Ich schreibe für mich alleine, für niemanden sonst. Seilhüpfer(in) spring(t) über düstere Gefilde dem dunklen Himmel entgegen in den Tod zurück.
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