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Alt 16.07.2008, 11:25   #1
alex-b-roxx
 
Dabei seit: 07/2008
Beiträge: 9


Standard Die weiblichen Probleme alleinstehender Männer

Der Text ist schon drei Jahre alt und nicht wirklich ernst zu nehmen.

Gestern. 14: 00 Uhr. Der Wecker klingelt.
"Scheisse", denk ich mir. "Ich muss ja einkaufen und demnach auch aufstehen".

Also steh ich auf, dusch mich, rasier mich und such natürlich erstmal ne halbe Stunde mein Nivea (man will ja schliesslich samitg weiche Haut haben). Nach dem duschen inspiziere ich, was ich brauche. Waschmittel (das mit der extra Fleckenpower), Weichspüler (mh...Pfirsich oder Apfelgeruch?) und und und...
Reichlich also. Darum nehme ich mir mein Jute-Taschen und meine Körbchen und verstaue alles, inklusive Klappbox in meinem Kofferaum. Der ist jetzt schon so voll, als hätte ich grade eingekauft.

Naja. Ich fahr dann mal zum Aldi und kaufe ein. Joghurt, Milch, Smirnoff-Kopie, Brot, Butter, Käse, Wurst. Dann nehme ich mir Paprika und packe sie in den Korb. Sofort packt mich das schlechte gewissen. Ich muss doch die Ware erst auf ihre Frische überprüfen. Also schau ich mir die Paprika noch mal genauer an und leg sie anschliessend in den Korb. Genau so verfahre ich mit der Gurke und den Tomaten. Von links spricht mich eine ältere Dame an:"Gucken sie auch immer, ob die Ware frisch ist?" Am liebsten würde ich antworten, daß ich mir grade einen Pullover aus Tontauben stricke und darum gucken muss, ob die Gurken auch genug Testosteron in sich haben aber stattdessen sage ich nur: "Ja. Das muss man ja heutzutage eigentlich immer tun." Darauf sagt die Dame:"Ja, das stimmt. Ich habe letztens bei Esch einen Kopf Salat gekauft, der..."
Und schon bin ich mitten in einem Frauengespräch über Gurken, Salate, Tomate und dergleichen mehr. Wo man es besonders frisch bekommt, welcher Salat am besten schmeckt und welche Art der Zubereitungen es gibt. Ich führe eine Frauengespräch.

Schliesslich dann komme ich beim Waschmittel und sonstigen Kosmetikartikeln an. Was kauf ich denn da? Diese Frage drängt sich mir auf. Kauf ich lieber das Tandil Extraperls oder das Omo Flauschiweich? Nach kurzem Überlegen entscheide ich mich für das Omo Flauschiweich. Dazu kaufe ich dann noch das neue, nach Pfirsich duftende Spüliweich, oder wie dieser Weichspüler auch immer heissen mag. In Gedanken stelle ich mir schon die herrlich duftende Wäsche vor und krieg im selben Moment wieder einen Dämpfer, weil ich nämlich daran denken muss, daß ich noch ne Menge Wäsche zu bügeln hab.

Ich gehe also weiter und kaufe das übliche. Klopapier, Küchenollen, Zahnpasta, Taschentücher, Haarspray, Schaumfestiger, Abschminktücher... Moment! In meinem Automatismus hab ich Abschminktücher eingepackt. Was will ich denn damit. Irgendwie weiss ich, daß ich diese Dinger immer für irgendwas gebraucht habe, aber ich komme nicht drauf. Ich lese die Hinweise auf der Schachtel, um mir einen gedanklichen Anstoss zu geben. Entfernt restlos alle rückstände von Make-Up und Gesichtsverunreinigungen. Aha, denk ich mir. Gesichtsverunreinigungen. Soso. Na sicher. Da ist man wieder bei der samtig weichen Haut. Hurrah.

Schliesslich also komme ich dann zur Kasse und lege meine Sachen aufs Einkaufsband. Erleichtert seufze ich. Woraufhin die verkäuferin mich angrinst und ...nein...doch...nein...doch... ...sie tut es. Sie beginnt ein Frauengespräch. "Alle einkäufe erledigt und jetzt sind sie geschafft?" Der Satz, der mir jetzt grade einfällt würde höchstens zu einem Hausverbot führen darum sage ich nur:" Tja. so ist das halt. Man muss halt leider immer wieder für Nachschub sorgen. Sonst steht man irgendwann da und hat nix mehr...bla bla laber schwall sülz und in Afrika ist Muttertag.

Schliesslich habe ich bezahlt, bin raus aus dem Laden und atme durch. FREIHEIT. Jetzt schnell noch zum Auto und die Einkäufe auf Jutetaschen, Körbchen (hoffentlich sieht mich niemand) und Klappbox verteilen. Puh geschafft. Nehme mir meinen Einkaufswagen und bringe ihn zurück. "Haben se da nen Schüpp drinn odda ön Märkschön",bölkt es mir auf einmal von hinten in den Nacken. "Ich hab nen Euro im Wagen§, sag ich und dreh mich um zu Opa Pläte, der mich erwartungsvoll anguckt. Opa Pläte will, daß ich den Euro stecken lasse, da er keinen Euro passend hat und will mir den Euro im Kleingeld wieder geben. Zehn Minuten und zehn Zentimeter Geldbörsenumfang ob des Kleingeldes von Opa Pläte sitze ich in meinem Auto und fahre heim. Dabei überlege ich doch glatt, ob ich das Kochbuch aus dem Maggi Kochstudio jetzt bestellen soll oder nicht. Ich komme irgendwann zu dem Entschluss, daß die Idee an sich gar nicht mal so verkehrt ist. Schliesslich kann man da leckere Gerichte zaubern, die fit und schlank halten. Doch der Gedanke ans Kochen bringt mich auch wieder auf den Spül, der bei mir zuhause rumsteht. Na Gott sei Dank hab ich das Palmolive mit doppelter Fettlösekraft und Hautschutzfaktor. "Praise to the samtig weiche Haut".

Als ich zuhause ankomm finde ich in meinem Briefkasten einen Brief von der Discothek E-dry an Frau Alex Bruckes. Drin sind Freikarten für den Menstrip am soundsovielten Mai. Na bravo. Ob die auch so samtig weiche Haut haben?

Naja. Wie dem auch sei. Ich packe meine Einkäufe aus und setze mich anschliessend auf die Couch und schalte den Fernseher ein. Arabella...was sonst. Die hat aber auch weiche Haut.
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