Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 27.01.2008, 11:21   #1
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Standard Gebäude

Ich habe Sorgen, alles zu verlieren
was nie für mich für immer war.

Ich habe Bedenken,
die Gegenstände aus der Hand zu geben,
die nach mir alle bleiben.

Ich habe Angst davor
beständiger zu sein,
obwohl die Dinge um uns stets zusammenbrechen.


Diese Nebelgebäude fallen ständig ein,
obwohl ich sie mit Sorgfalt schmiede.

Die Blumen wuchsen in den Mauern,
und nun muss ich erneut befürchten,
dass einer dieser vielen Steine trifft.

Dass meine Freunde in den Flüssen treiben,
die andere den Gang der Zeiten nennen.


Weiß denn Gott,

ich lasse die Hände hängen,
weil ich weiß, sie würden wieder sinken.

Ich lasse den Hass im Herzen,
weil ich weiß, dass so die Liebe enden muß.

Und kann doch keine Linderung empfinden.
Inline ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 12:33   #2
lichtelbin
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Standard RE: Gebäude

Hallo Inline!
dazu kann ich nur sagen: nein
Das hier gefällt mir überhaupt nicht, allein schon wegen der Form, es wirkt, um ehrlich zu sein, als hättest Du es gerade runtergeschrieben und einfach so ins Forum gestellt... fast schon wie ein Tagebucheintrag
ein weiteres Mal finde ich es viel zu lang und einzelne Bilder gehen unter...

Zitat:
Original von Inline
Ich habe Sorgen, alles zu verlieren
was nie für mich für immer war.

Ich habe Bedenken,
die Gegenstände aus der Hand zu geben,
die nach mir alle bleiben.
1. würde ich das "n" am Ende von Sorgen entfernen, zweitens wirkt das ganze leicht improvisiert und gekünstelt. "Was nie für mich, für immer war" würde dem ganzen etwas struktur verleihen, außerdem bedeuten Beide Strophen eigentlich das gleiche: du musst das abgeben, was dich überleben wird und hast Angst davor... ich würde dir raten, beide Strophen durch eine einzelne zu ersetzen
Zitat:
Ich habe Angst davor
beständiger zu sein,
obwohl die Dinge um uns stets zusammenbrechen.
Ende.
nein, doch nicht, denn es geht noch weiter...
sind das jetzt drei gedichte oder eins? Natürlich ist mir klar, dass sie zusammengehören, die einzelnen Teile, aber eigentlich kannst du das Gedicht in drei gedichte zerteilen, die man dann sogar in einem zug lesen könnte, ohne sich gleich zu langweilen, das hat nichts mit einer kurzen aufmerksamkeitsspanne zu tun sondern damit, dass getretener quark breit, nicht stark wird, wie schon göthe zu sagen pflegte

Zitat:
Diese Nebelgebäude fallen ständig ein,
obwohl ich sie mit Sorgfalt schmiede.

Die Blumen wuchsen in den Mauern,
und nun muss ich erneut befürchten,
dass einer dieser vielen Steine trifft.
äh... ja? nein, ich verstehe das mit den steinen nicht, ehrlich, wie meinst du das?
und was sollen die steine nicht treffen?
Überhaupt ist das lustig, geschmiedete Nebelgebäude, aus denen Steine fallen, was denn nun?
ja, nebelgebäude, sind das die beziehungen zu dem Ly.-uns, das du oben mal ebenschnell einführst, um es nie wieder zu verwenden?

Zitat:
Dass meine Freunde in den Flüssen treiben,
die andere den Gang der Zeiten nennen.
In denen du übrigens genauso treibst, mein Freund
Warum befürchtest du das eigentlich? du könntest sagen, dass du angst hast, dass sie eine andere abzweigung nehmen als du oder plötzlich kieloben schwimmen, aber warum hast du angst davor, dass sie im fluss der zeit mittreiben? Der Fluss der Zeit ist etwas, das man nicht aufhalten kann, gegen den fluss der zeit kann man auch nciht anschwimmen, wie gegen die gesellschaft...
eher würde ich angst haben, dass meine freunde ihr alter nicht akzeptieren und für immer jung sein wollen, sich deswegen von mir abwenden

Zitat:
Weiß denn Gott,

ich lasse die Hände hängen,
weil ich weiß, sie würden wieder sinken.

Ich lasse den Hass im Herzen,
weil ich weiß, dass so die Liebe enden muß.

Und kann doch keine Linderung empfinden.
Und noch ein Gedicht
das ist eigentlcih sehr geschickt, um die postinggrenze zu umgehen, drei gedichte zu einem machen (keine sorge, das werfe ich dir nicht wirklich vor)
nein, im ernst, ich finde diese letzten zeilen triefen... herz, hass liebe
"Ich lass den Hass im Herzen, weil so die Liebe enden muss"
wenn du also willst, dass die liebe endet, da du es kausal anfügst, ist dir der zusammenhang deiner handlungen klar, warum wunderst du dich dann darüber, dass deine nebulösen beziehungen einbrechen?
nein, inline, das ist vielleicht ein entwurf und mehrere spielmöglichkeiten, aber kein fertiges gedicht
und bevor das kommt:
ich bin nicht zu jung um zu verstehen, dass du angst vor dem alter hast und das gefühl, dass dir alles aus den händen gleitet und du keinen freund halten kannst
das geheule ist mir nämlich nicht fremd, ich bin schließlich ein teenie

engelsgruß, lichtel
lichtelbin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 12:56   #3
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Hi Lichtel,

du schreibst schon "Nein" bevor ich etwas gesagt habe.

Ich persönlich finde den Text nicht zu lang. Ich mag gerne ein Treiben eines Themas bzw. Perspektivenwechsel. Das Kurze ist nicht mein Ding. Ich finde es meist ausdrucksschwach.

Ich habe den Text nicht geradewegs runtergeschrieben. Ich habe einen alten Text von mir, an dem ich damals schon 5 Stunden sass nochmals hervorgeholt, um ihn aus meiner Sicht zu optimieren.
Du kannst dir also sicher sein, dass ich mir überlegt habe, was ich schreibe, und wie ich s tu. Ich gebe zu, dass manche Metaphern nicht leicht zu greifen sind bzw. unverständlich wirken. An mancher Stelle hat will das unbeholfene lyr. Ich evtl. den Grund seiner Resignation zum Ausdruck bringen. Für mich ist die Abfolge schlüssig. Dies liegt aber wohl an dem Bilderwald den ich dabei im Kopf habe.

Die Wortwahl in diesem Text ist wirklich sehr alt. Jedoch meinte ich, dass es zum Thema passen würde.

Geschmiedete Nebelgebäude --> Soll Widersprüchlichkeit und Unfassbarkeit zum Ausdruck bringen. Es geht in erster Linie um Gedankengebäude.

In deinem Kommentar beschreibst du teilweise Meinungen die du selber hast, und die dem lyr. Ich des Textes widersprechen, doch solltest du verstehen, dass es nicht um Richtigkeit geht, sondern eher um die Perspektive. Ich weiß, das Leben kann schön sein, gerade im Alter. Aber darum geht es nicht. Wirklich nicht. Dieses Gedicht behandelt eher die Unbeständigkeit der Umgebung, und dem seelischen Empfinden. Bei dir kam halt diese Assozation an.

Bitte setze das lyr. Ich nicht mit mir gleich. Das trifft bei nahezu keinem meiner Texte zu. Bsp. Herzschmerz: Ich kann dir sagen, dass ich mich gerade in einer ziemlich glücklichen Beziehung befinde, und trotzdem "Einsicht" schreibe. Warum? - Weil mich das Thema reizte.

Von deiner vorher fertigen Meinung bin ich schon etwas überrascht.

LG
Inline ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 13:05   #4
mabel
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 93

Standard RE: Gebäude

Oh, lichtelbin. Verdirb mir nicht mein Frühstück.
Du hast nicht die Bohne verstanden.
Zugegebenermaßen gehört das Ding verbessert und ausgefeilt, aber es ist beeindruckend und es geht bei Gott nicht ums Altwerden, denke ich.
Deine Kritik verändert teilweise den Sinn so haarsträubend, dass es mir wehtut, besonders Dein neues Komma nach ..."für mich..." und gegen "geschmiedete Nebelgebäude", kann ich nichts einwenden.
Ich möchte Dir sogar eine kleine Hausaufgabe geben. Du darfst nachdenken, wie genau man dieses Stilmittel nennt, was hier auftaucht.
Kleiner Hinweis: Es war in der Barockliteratur sehr beliebt und taucht, zumindest international, als Kunstkniff der Avantgarde immer wieder auf.
Ansonsten, wie gesagt, klar, sollten manche Zeilen etwas geschliffen werden,
...beständig zu sein, obwohl die Dinge zusammenbrechen.
Mit Sorgfalt geschmiedete Nebelgebäude fallen ständig ein...
Blumen wachsen...
Ich befürchte erneut, dass...
Meine Freunde treiben in den Flüssen.
Liebe endet.
Keine Linderung. Naja, das beileibe nur als Denkansatz, nicht als Verbesserungsvorschläge. Ich dachte nur, etwas Füllmasse rauszunehmen, um es etwas geschliffener klingen zu lassen.
Gerne gelesen.

Mabel
mabel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 13:15   #5
lichtelbin
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Lieber Inline

Damit ich "Nein" schreiben konnte, hast du doch bereits eine Menge gesagt, sogar zu viel gesagt
du kannst mir glauben, dass ich einen Text erst lese und dann ablehne,
meine meinung ist nicht vorgefertigt, ich habe sie nach dem Lesen erhalten, andere Gedichte von Dir fand ich ja nicht schlecht
außerdem sagte ich, der text wirke wie heruntergeschrieben, ob er das ist, kann ich nicht sagen, ist er es nicht, dann ist der eindruck, denn ich erlangt habe nicht unbedingt ein zeichen der qualität
achja, tut mir leid, dass ich dich mit dem ly. ich gleichgesetzt habe, das war eher ein versehen... betrachte das als einen fehler, einen kleinen, aber ncihts, was meine ganze kritk aus den Angeln hebt
zu deinen unverständlichen Metaphern: ich bin durchaus in der Lage, Metaphern zu verstehen, Metaphern haben nichts mit logischen Brüchen zu tun
natürlich ist das einfach: Ich habe es alles so gewollt

@Mabel

Keine Sorge, ich kenne dieses Stilmittel,
bzw. diese Stilmittel
du meinst wohl ein Oxymoron, ein absichtlich herbeigeführter logischer Bruch... du siehst, ich erledige hausaufgaben, noch bevor man sie mir aufträgt
Verstanden hab ich es wohl, nur die Interpreation ist offenbar falsch
Andererseits wurde mir beigebracht: Interpretation kann garnicht falsch sein

engelsgruß, Lichtel
lichtelbin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 13:19   #6
mabel
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 93

Nein, ein Oxymoron ist es nicht, woran ich denke.

Mabel
mabel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 13:26   #7
lichtelbin
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Katachrese?
ist ja eigentlich auf vollkommen schnuppe, es lässt mMn vielmehr das bild hinken, als dass es irgendeine andere wirkung hat
lichtelbin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 13:34   #8
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

@Lichelloh:Es ging mir bei der Meinung die ich meine, nicht um die die du hast. Sondern eigentlich darum, dass du bereits vorher, bevor du meine Antwort gelesen hast, gemeint hast, du würdest wissen, was ich antworte. Diese Meinung bezüglich der meinigen meine ich.

Klar kannst du Metaphern verstehen. Ich auf meine Weise, und du auf deine. Ist an sich auch nichts schlechtes dran.

Du kannst von mir aus das Ding grottenschlecht finden. Schon ok. Und wenn ich nachvollziehen kann, dass du recht hast, ändere ich es auch. Siehe "Kindergartentext".

LG
Doppelpost zusammengefügt von Lichtelbin

@Mabal: Danke für Antwort und Verteidigung. Nachdem jetzt 2 Leute den Sprachstil moniert haben, muss ich das Ding vielleicht echt nochmal mit die Werkstatt nehmen. Es freut mich, dass du den Text als beeindruckend bezeichnest.

LG

Sorry, Doppelpost. Caipi wirkt nach...
Inline ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 14:57   #9
mabel
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 93

Hallo
@Inline
nochmal kurz von mir die Rückmeldung, dass es keine Verteidigung war, sondern nur das, was ich denke. SO schnell verteidige ich Niemanden.
Ansonsten würde ich nicht, nur weil zwei Leute den Stil moniert haben, das Gedicht ändern, wenn Du selbst nicht dahinterstehst.

@lichtelbin
Schön. Du hast die Katachrese herausgefunden. Ob nun Inline diese Möglichkeit mit der Sprache zu spielen wissentlich eingesetzt hat, oder zufällig, bleibt offen. Ich vermute, eher zufällig. Dennoch ist es ein guter Grund, sich mit ihrem Auftauchen eventuell einmal mit ihr zu beschäftigen. Es wundert mich ohnehin seit geraumer Zeit, dass sie kaum je hier verwendet wird. Und ja, mir ist bekannt, dass sie in Deutschland unbeliebt ist, dennoch bleibt sie m.E. doch interessant. Was meinst Du?

Mabel
mabel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2008, 16:22   #10
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Das ist gut zu hören. Ich habe die letzte Zeit einiges geschrieben, von dem ich denke, dass es anderen gefallen könnte, und dabei weniger an mein Empfinden gedacht. Am leichtesten schreibt es sich, weiß man nicht schon vorher wie es sein müsste. Evtl. mach ich aus diesem Grund bald eine längere öffentliche Schreibpause, um herrauszufinden was ich eigentlich will.

Ich habe noch keine Gedichte von dir gesehen. Wäre interessant auch mal was von dir zu lesen.

Ja, das bezeichnete Stilmittel taucht auf. Ich kannte diesen Begriff vorher nicht, jedoch hatte ich das Gefühl an dieser Stelle sollte etwas derartiges kommen.

LG
Inline ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Gebäude

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.