Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 03.05.2007, 00:29   #1
Alexiel
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 10


Standard ich

Teil 1

Ein gleißender Blitz erhellte den Himmel, der ohnehin schon stark beleuchtet war.
Dieser ewige Schimmer der selbst die Sterne verblassen ließ.
Der anschließende Donner beendete nun endgültig meinen Schlaf.
Ich ging auf meinem Balkon, zündete mir eine Zigarette an und starrte auf diese Stadt.
Eine Stadt voller Leben, voller Dynamik, voller Geschichten die ein Einzelner niemals erzählen könnte. In dieser Stadt lebe ich nun mittlerweile 5 Jahre, und doch ist sie mir fremd. Ich hab nie gefühlt hier her zu gehören, aber ich wollte diesen Weg gehen, der Beruflich gesehen bestimmt kein schlechter war...



Wieder verging eine Woche... allmählich verliere ich hier wohl jedes Zeitgefühl.
Es ist schon seltsam, du gehst am Morgen auf Arbeit, drehst dich einmal und schon verlässt du die Tür die vor 10 Stunden erst betreten hast. Am Abend gehst du vielleicht noch ein Bier trinken und legst dich dann mehr oder weniger Müde in dein Bett. Ok, du Verdienst Gutes Geld und hast eventuell sogar Erfolg, aber für was?
Anfangs war dies alles sehr verlockend, ich habe hier auch schnell Menschen kennen gelernt, die sich mittlerweile meine Freunde nennen.
Letztendlich habe ich die Einsamkeit vorgezogen. Klar, man mag mich jetzt als melancholisch oder vielleicht lethargisch bezeichnen, aber das würde nicht so ganz stimmen.
Ich bezeichne es lieber als eine Sehnsucht, die ich schon seit einiger Zeit mit mir herumtrage.
Versteht mich nicht falsch, ich bin ein ganz und gar positiver Mensch, doch selbst bei mir macht sich halt dieses Heimweh breit.

Die nächste Woche verging genauso eintönig wie die letzten 5 Jahre. Von Minute zu Minute, fast stündlich wird diese Stimme in mir lauter, die einfach nur „STOP“ schreit.

Aber was soll man tun? Alles aufgeben was man sich doch sehr hart erarbeitet hat?
Viel hält mich hier nicht mehr, und das was mich hier hält ist es doch wärt zu opfern um alte Fehler einzusehen und es richtig machen.
Lieber lebe ich doch im „Hier und Jetzt“ als nur der Monotonie der Allgemeinheit zu folgen.
Kann man der Vergangenheit wirklich hinterherrennen um längst vergessene Wunden zu heilen?
Ist es nicht ein Anzeichen von Schwäche, wenn man sich hinter dem Schmerz vergangener Tage versteckt?
Letztendlich treibt mich doch die Sehnsucht und teilweise auch die Hoffnung wieder zurück.
Und so beende ich diesen Abschnitt mit folgenden Worten:

„Als Protagonist in Seinem eigenen Film, der den glanzvollen Namen „Das Leben“ trägt, steht die Frage nach einer Fehlbesetzung nicht zur Diskussion. Allein Der Drehbuchautor mag das Geschehen beeinflussen können, Wer dies allerdings ist bleibt stets im Verborgenen“

Die Reise zurück in die Vergangenheit beginnt...
Alexiel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 08:37   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Standard RE: ich

Hallo Alexiel,

dann mal kurz zu den Kleinigkeiten:

Zitat:
Ein gleißender Blitz erhellte den Himmel, der ohnehin schon stark beleuchtet war.
Dieser ewige Schimmer Komma der selbst die Sterne verblassen ließ.
Der anschließende Donner beendete nun endgültig meinen Schlaf. sprachlich zu viele "der" - vielleicht lässt sich manches ersetzen
Ich ging auf meinem Balkon meinen Balkon, zündete mir eine Zigarette an und starrte auf diese Stadt.
Eine Stadt voller Leben, voller Dynamik, voller Geschichten die ein Einzelner niemals erzählen könnte. In dieser Stadt lebe ich nun mittlerweile 5 Jahre, und doch ist sie mir fremd. Ich hab nie gefühlt hier her zu gehören, aber ich wollte diesen Weg gehen, der Beruflich beruflich gesehen bestimmt kein schlechter war...



Wieder verging eine Woche... allmählich verliere ich hier wohl jedes Zeitgefühl. nicht in der Zeitform wechseln! Bleib beim Präteritum.
Es ist schon seltsam, du gehst am Morgen auf Arbeit, drehst dich einmal und schon verlässt du die Tür Komma die du vor 10 Stunden erst betreten hast. Am Abend gehst du vielleicht noch ein Bier trinken und legst dich dann mehr oder weniger Müde müde in dein Bett. Ok, du Verdienst Gutes verdienst gutes Geld und hast eventuell sogar Erfolg, aber für was? "wofür", nicht "für was"
Anfangs war dies alles sehr verlockend, ich habe hier auch schnell Menschen kennen gelernt, die sich mittlerweile meine Freunde nennen.
Letztendlich habe ich die Einsamkeit vorgezogen. Klar, man mag mich jetzt als melancholisch oder vielleicht lethargisch bezeichnen, aber das würde nicht so ganz stimmen.
Ich bezeichne es lieber als eine Sehnsucht, die ich schon seit einiger Zeit mit mir herumtrage.
Versteht mich nicht falsch, ich bin ein ganz und gar positiver Mensch, doch selbst bei mir macht sich halt "halt" weg dieses Heimweh breit.

Die nächste Woche verging genauso eintönig wie die letzten 5 Jahre. Von Minute zu Minute, fast stündlich wird diese Stimme in mir lauter, die einfach nur „STOP“ schreit.

Aber was soll man tun? Alles aufgeben Komma was man sich doch sehr hart erarbeitet hat?
Viel hält mich hier nicht mehr, und das Komma was mich hier hält Komma ist es doch wärt wert zu opfern Komma um alte Fehler einzusehen und es richtig machen.
Lieber lebe ich doch im „Hier und Jetzt“ als nur der Monotonie der Allgemeinheit zu folgen.
Kann man der Vergangenheit wirklich hinterherrennen Komma um längst vergessene Wunden zu heilen?
Ist es nicht ein Anzeichen von Schwäche, wenn man sich hinter dem Schmerz vergangener Tage versteckt?
Letztendlich treibt mich doch die Sehnsucht und teilweise auch die Hoffnung wieder zurück.
Und so beende ich diesen Abschnitt mit folgenden Worten:

„Als Protagonist in Seinem seinem eigenen Film, der den glanzvollen Namen „Das Leben“ trägt, steht die Frage nach einer Fehlbesetzung nicht zur Diskussion. Allein Der Drehbuchautor mag das Geschehen beeinflussen können, Wer dies allerdings ist Komma bleibt stets im Verborgenen“

Die Reise zurück in die Vergangenheit beginnt...
Insgesamt ist zu sagen, dass der Anfang nicht mit dem Rest zusammenpasst. Dort beschreibst Du, was der Protagonist macht, wie seine Umgebung aussieht - all dies wird später vernachlässigt. Dann geht es nur noch um Gedanken und allgemeine Behauptungen. Bring da mal etwas mehr Konsistenz rein.

Grüße

Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2007, 13:57   #3
tempestrider
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 39


Hallo Alexiel,

Im Großen und Ganzen will ich mich zuerst mal Struppi anschliessen. Er scheint insgesamt noch unausgegoren, nicht ganz fertig und teilweise nicht stimmig.
Speziell der von Struppi schon erwähnte Bruck zwischen Eröffnung und "Hauptteil" wirkt unecht - als wise der Erzähler nicht wirklich, worauf er hinaus will, also erzählt er erst mal dies und dann jenes...

Darüber hinaus stört mich, dass die "Geschichte" zu wenig erzählt - ihr Schwerpunkt liegt auf einer "philosophischen Betrachtung". Mir fehlen etwas die Ereignisse, die zu diesen Gedanken führen, der gelebte Konflikt. Aber in der Form, in der diese Gedanken präsentiert werden, regen sie mich nicht zum Nachdenken an, höchstens zum Konsumieren, schliesslich habe ich bislang nur Allgemeinplätze über "Ich" erfahren (viel Arbeit, wenig Lebensinhalt - da ist einfach noch kein Fleisch dran). Was hat ihn dazu gebracht, dieses sichere, langweilige Leben zu wählen, was genau fehlt ihm darin und wann und wodurch wurde ihm das so bewusst, dass er nach fünf Jahren plötzlich so überlegte Worte für seinen Mangel findet?
Außerdem: Glaubst Du, dass ein Mensch, in dessen Leben fünf Jahre lang nichts passiert (außer Essen - Arbeiten - Schlafen), der keine Freunde, keine Familie und außer Bier keine Hobbies hat, lebendig genug ist, um den Leser zu interessieren? Da habe ich enrsthafte Zweifel.
Noch etwas: die direkte Ansprache des Lesers ("Versteht mich nicht falsch...") halte ich für unglücklich, wenn sie nicht gezielt als Stilmittel eingesetzt wird.
Und zum Titel: "Ich" verweist entweder auf ein sehr ausgeprägtes Individuum (was in diesem Text wohl nicht mal die Absicht war) oder ist falsch gewählt - der Reiz des Textes soll (vermute ich zumindest) wohl gerade darin bestehen, dass ein solches leeres Leben ein Massenphänomen ist. Ich würde mir da was anderes einfallen lassen.

Insofern mein Ratschlag: arbeite an dem Charakter, gib ihm vielleicht einen Leidensgenossen an die Seite, mit dem er reden kann (statt direkt mit dem Leser), dann lass ihm Dinge geschehen - und Du wirst alle Gedanken, die Du in diesem Text verarbeitet hast, in einer echten Geschichte zum Leben erwecken können, ohne sie dem Leser vorverdaut hinschreiben zu müssen.

Letzte Anmerkung:
Zitat:
Ist es nicht ein Anzeichen von Schwäche, wenn man sich hinter dem Schmerz vergangener Tage versteckt?
Das war der einzige Satz, der mich wirklich erreicht hat - Wortwahl und Inhalt kratzen für mich haarscharf am Klischee vorbei, transportieren dabei aber etwas Nachfühlbares.
Wenn Du unbedingt bei einem so monologorientierten Text bleiben willst, brauchst Du definitiv mehr davon.

Grace

Tempestrider
tempestrider ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für ich




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.