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Alt 04.04.2013, 02:33   #1
weiblich Ajay
 
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Standard Verraten und Verkauft

Ich blicke geistesabwesend hinauf zu meinem Kleiderschrank. Zur Schneekugel. In ihr sind zwei Eisbären, eine Mutter die ihr Junges beschützt. "Damit du wenigstens hier Schnee hast.", hast du gesagt. Ich hätte beinahe geweint weil ich so glücklich war. Jetzt aber, da weine ich. Nicht weil ich glücklich bin, nein, weil du mich ersetzt hast. Ich tat es mit einem Lächeln ab. Zuckte mit den Schultern als ich gefragt wurde ob wir denn keine Freunde mehr seien. Aber innerlich weinte ich, schrie ich, starb ich. Lächelnd. Äußerlich. Du verbrachtest deine Zeit nur noch mit den anderen. Hast dich absichtlich weggesetzt, doch tust so, als wäre all das nie passiert. Begrüßt mich. Doch auch das hörte auf. Du redest kein Wort mit mir, allenfalls um mich vor der Klasse lächerlich zu machen. Na los, erzähl ihnen doch, das ich weine. Oft, tagelang. Erzähle es ihnen doch! Aber heute. Heute hättest du mich nicht mehr verletzen können. Niemals. Ich öffne Facebook. Klicke auf deine Seite. Riesig groß ist dein Beziehungsstatus zu sehen. Vergeben. An einen Jungen. Seit Freitag. Aber er ist nicht der Junge von dem du mir erzählt hast. Nein. Das war ein anderer. Gelogen hast du, die ganze Zeit. Lügst mich an, über einen Jungen mit dem du fast zusammen bist. Aber es ist nicht der. Nein. Und kein Wort, kein einziges Wort hast du gesagt, nicht einmal mir erklärt, wie es kam, dass es so ist. Nur in Facebook. Aber Sophia und Celine. Sie wissen es, wussten es von Anfang an. Ich nicht. Und wir waren beste Freunde. So oft, warst du bei mir, so oft, haben wir Zeit miteinander verbrach. So verdammt oft. Aber du hast es alles weggeschmissen. Du gehörst zu der Sorte Menschen, die keine Gefühle haben. So sieht es aus. Ich habe Gefühle. Ich hatte Gefühle. Alles was mich aufrecht erhält, sind die Menschen, die so verdammt weit weg sind. Nie, habe ich sie getroffen, gesehen. Und doch, bedeuten sie mir mehr als du. Aber die Tränen fließen weiter. Sie wollen nicht versiegen. Und dieses Gefühl, dieser Verrat, der wird auf ewig in mein Herz gebrannt sein. Es gibt einen Namen dafür. Wenn man Angst hat, Menschen zu vertrauen. Ich habe diese Angst. Ich kann keine Leute ansprechen. Auf dem Weg zur Schule wird mir schlecht, schwindelig. Ich bekomme Panikattacken wenn ich an die Schule, an die Klasse denke. Ich hatte Selbstvertrauen. Wirklich. Aber da waren so viele, und du. Ihr habt es geschafft. Ihr habt mich gebrochen. Herzlichen Glückwunsch. Ich hoffe du bist zufrieden. Gerne würde ich dich anschreien. Aber ich tue es nicht. Ich habe Angt, Angst das sich alle widerholt. Wie die Sache mit Saskia, mit Stella, mit Marie. Und das sind nicht alle. Ich werde nicht um dich kämpfen, dazu habe ich keine Kraft. Nicht mehr. Selbst wenn ich welche hätte, dann verwende ich sie, mir ein Lächeln aufzuzwingen. Ein armseliges, fadenscheiniges Lächeln, das doch alle täuscht.
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