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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 14.12.2017, 23:01   #1
männlich Vers-Auen
 
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Standard Die Leidkultur

Die Leidkultur

Augenblicklich zu aller Zeit
kommt täglich die Freud
und das gepaarte Leid,
in einem neuen Kleid.

Es ist die Leidenschaft,
die diese Leiden schafft.
Die Leidkultur mag neiden,
und sich am Elend weiden.

Wer lebt in Leid und Schmerz,
findet spärlich ein gutes Herz.
Viele sind sich selber wichtig,
und erachten andere nichtig.

Menschlichkeit wird entscheiden,
ob wir uns freuen, oder Leiden.
Was der Mensch für andere war,
stellt den Wert seines Lebens dar.

Geändert von Vers-Auen (15.12.2017 um 01:54 Uhr)
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Alt 15.12.2017, 00:50   #2
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Zitat:
Zitat von Vers-Auen Beitrag anzeigen
Was der Mensch für andere war,
stellt den Wert des Lebens dar.
Ich reibe mir verwundert die Augen. Woran machst du das Fazit fest?

Da gab es zum Beispiel eine Menge Menschen, die für andere die Hölle waren, schon rein berufsmäßig, wenn man an die Folterkammern der Vergangenheit denkt. Wenn der Wert des Lebens an dem gemessen werden sollte, was ein Mensch dem anderen war oder ist, wäre er gut beraten, niemals an die Börse zu gehen.

Was du meintest, war wohl: "... stellt den Wert seines Lebens dar ..." Das ist ein riesengroßer Unterschied zu der Aussage deines allgemein gehaltenen letzten Verses, der das Leben an sich meint und deshalb mehr umfasst als nur den Menschen, nämlich auch die Pflanzen, Tiere und sonstigen Lebewesen (Viren, Baktieren etc.).
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Alt 15.12.2017, 01:39   #3
männlich Vers-Auen
 
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Danke für deine Aufmerksamkeit Ilka, habe den Fehler umgehend geändert.

Zitat:
Da gab es zum Beispiel eine Menge Menschen, die für andere die Hölle waren, …..
Genau diese Menschen habe ich damit gemeint.

Der Mensch strebt oftmals nur nach dem Materiellen,
daher sagt man auch „ Hinter jedem Reichen steht ein Teufel
und hinter jeder armen Seele zwei“ d.h. neben der Gier noch der Neid.

Wollte damit auch aussagen, dass diejenigen die es nach oben Geschafft haben,
oft verächtlich auf die vermeintlich Ärmeren und weniger Erfolgreichen herabschauen.
Manche beruhigen ihr schlechtes Gewissen und verteilen daher Almosen an die Bedürftigen.

Es gibt fast keinen Mittelstand mehr und die Schere zwischen Arm und Reich geht stets weiter auseinander.

Oxfam-Studie http://www.spiegel.de/wirtschaft/oxf...a-1130064.html
Acht Superreiche besitzen angeblich so viel wie die halbe Menschheit

Der Welt-Reichtums-Report zeigt, wie arm die meisten Deutschen wirklich sind. Von den Ländern der alten EU liegt nur Portugal hinter Deutschland. In den meisten Ländern besitzen die Bürger mehr als doppelt so viel Vermögen wie hierzulande.

https://www.stern.de/wirtschaft/geld...u-7780210.html
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Alt 15.12.2017, 06:14   #4
weiblich Ilka-Maria
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Die beiden Artikel, zu denen die Links führen, sind mit Vorsicht zu lesen. In beiden steht, dass die Definition von Vermögen und deren Wertermittlungen nicht klar sind und je nach Vorgehensweise zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Auch ist nicht davon die Rede, wie stark ausgebaut das Sozialsystem in Deutschland ist, während andere Länder mehr auf die Eigenhilfe und Vorsorge des Einzelnen setzen. Nicht berücksichtigt sind in den Artikeln außergewöhnliche Belastungen, die Deutschland seit Jahrzehnten trägt, wie z.B. die Sanierung der ehemaligen DDR. Ein anderes Thema sind die hohe Bevölkerungsdichte und die Knappheit des Bodens, was den Erwerb von Bauland im Vergleich zu anderen Ländern enorm teuer macht.

Manche Vergleiche sind geradezu lachhaft, wie z.B. der zwischen Paris und Berlin. Ohne die historische Entwicklung dieser beiden Städte zu beachten ist ein fairer Vergleich gar nicht möglich. West-Berlin blutete aufgrund seiner Abschottung über die Jahrzehnte aus, weil die jungen Leute raus aus der Ummauerung wollten. Entsprechend gab es genügend preiswerten Wohnraum. Erst seit kurzer Zeit läuft die Entwicklung in die Gegenrichtung.

Gar nicht berücksichtigt sind die Lebenshaltungskosten in manchen "reicheren" Ländern. Bekanntlich sind sie in der Schweiz enorm hoch, und wenn man die U.S.A. zum Vergleich heranzieht, sollte auch erwähnt werden, dass auf die ausgepreiste Ware noch die Steuer draufzurechnen und dem Servicepersonal ein ordentliches Trinkgeld zu geben ist. Ebenfalls ungenannt ist die Tatsache, dass Reiche investieren müssen, um ihre Werte zu erhalten, und/oder dass sie die zwar nicht geschriebene, aber moralische Verpflichtung haben, einen Teil ihres Vermögens für soziale Zwecke herzugeben.

Den wahren Reichtum eines Durchschnittsbürgers genau zu ermitteln ist nicht einfach. Jede Methode hat ihre Schwachstellen. Außerdem könnte im Falle Deutschlands auch mal der Frage nachgegangen werden, weshalb unsere Mitbürger lieber in Abhängigkeitsverhältnissen arbeiten und andere Leute reich machen, anstatt selbst ein Unternehmen auf die Beine zu stellen.
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