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Alt 25.01.2007, 23:16   #1
Tantus
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 13


Standard Teufel in Engelskleidern

Über Nacht hat es geschneit. Die gesamte Landschaft ist von mannigfaltigen kleinen Flocken bedeckt, die zusammen einen riesigen Teppich zu bilden scheinen, der alles unter sich verschwinden lässt. Mindestens einen halben Meter hoch ist die winterlich-weiße Pracht, die sich meinen Augen kundtut; ebenso aber denjenigen meines eigentlich recht sympathischen Nachbarn. Doch am heutigen Tage, an dem ich ausnahmsweise einmal keine Hektik bei meinen alltäglichen morgendlich Beschäftigungen aufkommen lasse, nehme ich zum ersten Mal richtig wahr, in welchem Ausmaß er eben dies tut. Solch ein Idiot! So gräme ich mich trotz des wundersamen Gefühls, das der Schnee mir zu vermitteln vermag, angesichts dessen, was für ein Idiot mein Nachbar ist. Doch noch bevor ich beginne, mich zu sehr aufzuregen, blicke ich aus einem anderen Fenster und kann mich wieder am verheißungsvollen Treiben der Natur ergötzen. Minutenlang sitze ich reg- und gedankenlos da und starre hinaus.
Nebenbei notiere ich mir mehrerlei Dinge, die ich zu erledigen hätte. Zum Beispiel, Äpfel zu kaufen. Doch ob mich bei diesem Wetter außer Haus begeben werde, ist mir zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Wohl eher nicht. Schließlich komme ich auch hier gut zurecht und kann mich notfalls von Notvorräten aus dem Keller ernähren. In Anbetracht dieser Erkenntnisse rufe ich meinen Chef an. „Guten Morgen, guter Mensch“, sage ich also, „ich hoffe, es macht Ihnen nicht allzu viel aus, wenn ich heute nicht kommen kann?“ „Nein, natürlich nicht“, antwortet er nicht ganz unironisch, „warum sollte das Fehlen meines wichtigsten Mitarbeiters mich stören?“ Verwirrt lege ich auf, bevor ich noch mehr seines immer gleichen Geredes ertragen muss, entschließe mich aber nur wenige Sekunden später, auch meinen Nachbarn anzurufen, meinen einzigen Nachbarn, den, den ich vorhin beobachten konnte. Ich lasse es mehrmals läuten, doch er scheint sein Haus bereits verlassen zu haben. Es hätte mich, um ehrlich zu sein, auch gewundert, wenn er noch dort gewesen wäre. Glücklicherweise kann ich in der Unordnung meiner Wohnung einen kleinen Zettel ausfindig machen, auf dem ich mir einst seine Büronummer notiert habe. Freudig rufe ich dort an, muss aber leider seine gegensätzlich hierzu nicht allzu freudig klingende Stimme vernehmen: „Weshalb rufen Sie nochmals hier an? Ich sagte Ihnen doch bereits, dass sie gefeuert sind, wenn sie nicht in spätestens einer halben Stunde hier stehen!“
Missmutig mache ich mich auf den Weg zur Arbeit. Das Wetter ist schrecklich und ich verfluche jede einzelne Schneeflocke, die sich derart dreist auf mir niederlässt, als hätte ich es ihr höchstpersönlich erlaubt.
Tantus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2007, 13:50   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo Tantus,

an den eigentlichen Inhalt Deiner Geschichte habe ich nichts auszusetzen, aber ich meine, dass die Sprache einiges zunichte macht. Einmal ist sie sehr gekünstelt, wirkt hochtrabend, aber darin trotzdem nicht geschickt - andererseits werden auch so viele Sachen mehrmals erklärt, was gar nicht nötig ist.

Zitat:
Über Nacht hat es geschneit. Die gesamte Landschaft ist von mannigfaltigen kleinen Flocken bedeckt, die zusammen einen riesigen Teppich zu bilden scheinen, der alles unter sich verschwinden lässt.
Zwei Relativsätze!
Mindestens einen halben Meter hoch ist die winterlich-weiße Pracht, die sich meinen Augen kundtutUnd wieder einer!; ebenso aber denjenigen meines eigentlich recht sympathischen Nachbarn. Doch am heutigen Tage, an dem ich ausnahmsweise einmal keine Hektik bei meinen alltäglichen morgendlichen Beschäftigungen aufkommen lasse, nehme ich zum ersten Mal richtig wahr, in welchem Ausmaß er eben dies tut. Solch ein Idiot! So gräme ich mich trotz des wundersamen Gefühls, das der Schnee mir zu vermitteln vermag, angesichts dessen, was für ein Idiot mein Nachbar ist. Dass er ein Idiot ist, wissen wir schon. Neben der inhaltlichen ist es auch eine sprachliche Wiederholung. Doch noch bevor ich beginne, mich zu sehr aufzuregen, blicke ich aus einem anderen Fenster und kann mich wieder am verheißungsvollen Treiben der Natur ergötzen. Minutenlang sitze ich reg- und gedankenlos da und starre hinaus.
Nebenbei notiere ich mir mehrerlei Dinge, die ich zu erledigen hätte. Das passt für mich nicht zusammen. Entweder er sitzt reg- und gedankenlos da oder er notiert sich etwas nebenbei. Beides geht nicht. Zum Beispiel, Äpfel zu kaufen. Doch ob mich bei diesem Wetter außer Haus begeben werde, ist mir zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Wohl eher nicht. Schließlich komme ich auch hier gut zurecht und kann mich notfalls von Notvorräten not Not - auch sprachlich nicht elegantaus dem Keller ernähren. In Anbetracht dieser Erkenntnisse rufe ich meinen Chef an. „Guten Morgen, guter Mensch“ Das klingt witzig., sage ich also, „ich hoffe, es macht Ihnen nicht allzu viel aus, wenn ich heute nicht kommen kann?“ „Nein, natürlich nicht“, antwortet er nicht ganz unironisch Warum unrionisch, wenn es offensichtlich doch so ist?, „warum sollte das Fehlen meines wichtigsten Mitarbeiters mich stören?“ Verwirrt lege ich auf, bevor ich noch mehr seines immer gleichen Geredes ertragen muss, entschließe mich aber nur wenige Sekunden später, auch meinen Nachbarn anzurufen, meinen einzigen NachbarnEs ist klar, welcher Nachbar gemeint ist - wozu die Erklärungen? Zudem viel zu viele Nebensätze., den, den ich vorhin beobachten konnte. Ich lasse es mehrmals läuten, doch er scheint sein Haus bereits verlassen zu haben. Es hätte mich, um ehrlich zu sein, auch gewundert, wenn er noch dort gewesen wäre. Glücklicherweise kann ich in der Unordnung meiner Wohnung einen kleinen Zettel ausfindig machen, auf dem ich mir einst seine Büronummer notiert habe. Freudig rufe ich dort an, muss aber leider seine gegensätzlich hierzu gegensätzlich hierzu? Klingt wirklich nicht gut, passt auch nicht. Und dann: Warum vernimmt er die Stimme des Nachbarn? Ist es nicht die des Chefs? Hier bleibt das Verständnis auf der Strecke.nicht allzu freudig klingende Stimme vernehmen: „Weshalb rufen Sie nochmals hier an? Ich sagte Ihnen doch bereits, dass sie gefeuert sind, wenn sie nicht in spätestens einer halben Stunde hier stehen!“
Missmutig mache ich mich auf den Weg zur Arbeit. Das Wetter ist schrecklich und ich verfluche jede einzelne Schneeflocke, die sich derart dreist auf mir niederlässt, als hätte ich es ihr höchstpersönlich erlaubt. Den Umschwung von der Freude zum Ärger über das Wetter mag ich.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
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