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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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27.03.2019, 13:15 | #1 |
Mit Erich Fried unterm Kastaniengrün
Stets sieben Blätter,
sagt ein Schüler, an Größe verschieden, fächern sich auf. Es ist grün, sagt die Lyrik. Es stammt aus Erde, und Licht, sagt der Gärtner, braucht Wasser und Mineralien. Es ist grün, sagt die Lyrik. Es ist Chlorophyll, sagt der Lehrer, hat Moleküle, atomare Struktur. Es ist grün, sagt die Lyrik. |
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27.03.2019, 14:14 | #2 |
Mmh. Wie häufig sagt die Lyrik, etwas sei grün wie … oder …grün oder z. B. blau (wenn etwas gemeinhin als grün gilt)?
Aber das soll kein Änderungsvorschlag sein. Dein Gedicht ähnelt in Bezug auf die unterschiedlichen Blicke auf die Welt ein ganz klein wenig Zinaidas Gedicht ›Routinierte Bequemlichkeit‹. Mir gefallen beide Gedichte. Wobei mir das Wort ›gefallen‹ selbst nicht gefällt. Ich halte sie für gelungen und ich finde Teile meiner selbst in ihnen wieder. |
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27.03.2019, 16:07 | #3 |
Hallo Plutino,
herzlichen Dank für Deine Rückmeldung; freue mich, dass Dir die Zeilen gefallen. Verzeih eine Frage von mir, die Du vielleicht blöd findest: Ich finde hier im Forum kein Gedicht von Dir. In Foren sehe ich viele Menschen, die veröffentlichen, aber nicht kommentieren. Bei Dir scheint es umgekehrt zu sein. Du kommentierst hier jedenfalls sehr fleißig. Siehst Du Dich also ausschließlich als Kritiker? Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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27.03.2019, 17:43 | #4 |
abgemeldet
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SERVUS AL -
ERICH FRIED war mir kein begriff. erinnert mich aber an meinen jüdischen Onkel OTTO, der kommunist, journalist, lyriker, essayist und sportlich auch freistilringer war. er wurde von der gestapo wegen seiner schriften verfolgt und er erzählte mir die interessante geschichte seiner flucht aus österreich: als er einmal eines nachts mit der strassenbahn im dritten bezirk kurz vor der endstation des J-wagens saß, sprang einer seiner freunde (mitglied der SA) auf und sagte leise zu ihm: Otto verschwinde, deine Eltern wurden soeben von der gestapo verhaftet. Onkle OTTO bestieg sofort ein schiff am donaukanal und dann begann seine reise bis nach rumänien, dann zurück nach serbien wo er Tito kennen lernte und eine freundschaft mit ihm schloss. sein sprachentalent war unbeschreiblich: er lernte in wenigen monaten fliessend serbokroatisch und schrieb artikel für serbische untergrundzeitungen. ich will hier nicht weiter auf seine odysee eingehen. hatte nur in 1980 einige seiner gedichte bei ihm und Tante FRIEDA in new Jersey gelesen und war total bewegt. |
27.03.2019, 18:59 | #5 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Sehr angenehm zu lesen, liebe AL. Die Lyrik ist überall, in uns und um uns.
Es ist ein Zauber. sagt die Lyrik. LG Nöck |
28.03.2019, 12:18 | #6 |
Herzlichen Dank allen Besuchern!
Lieber Nöck,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar. "Es ist ein Zauber, sagt die Lyrik", wäre sicherlich auch gegangen. Über diese Aussage habe ich extrem lange nachgedacht. "Es ist wunderbar" stand zur Auswahl, wie auch "Es ist Hoffnungsgrün", und viele andere Adjektive bzw. Metaphern. Ich ließ es dann bewusst bei dem schlichten "grün". Manchmal ist es die Aufgabe von Lyrik dem Schlichten Raum zu schaffen statt den Übertreibungen und Versuchungen zu kryptischen Metaphern nachzugeben. Lieber Ralfchen, da hattest Du ja einen ganz besonderen Onkel. Deine Faszination kann ich selbst aus dem wenigen, was Du hier andeutest, gut nachvollziehen. Ja, die barbarischen Verbrechen an den jüdischen Mitbürgern sind eine so monströse Entgleisung und ein so kolossales Versagen aller gesellschaftlichen Instanzen in unserer Vergangenheit. Ich mache mir manchmal Sorgen, weil allmählich alle Zeitzeugen wegsterben. Das spielt denen in die Hände, die jene Verbrechen bis heute leugnen und viel zu wenig von unserer Justiz zur Rechenschaft gezogen werden. Euch beiden herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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28.03.2019, 13:10 | #7 |
Du hast eben einen Großpflanzenzellenreaktor beschrieben. Äußerlich und innerlich. Freu dich auf Mecklenburgarbeit in einer Studenterei. Gabs noch nicht so oft im Supermarkt.
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28.03.2019, 13:25 | #8 |
Lieber gelberhund,
wenn ich ehrlich bin, verstehe ich nicht genau, was Du mir sagen willst. Aber ich freue mich, dass Du mein Gedicht gelesen hast und mir etwas dazu mitteilen möchtest. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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