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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 12.07.2008, 09:04   #1
NicoleSchnitzer
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 29

Standard Der letzte Weg

Jede Nacht derselbe Alptraum.
Immer und immer wieder sehe und höre ich nur dich.
Dich und dein Blut, das ich in Händen hielt.
Dein Atem, der dich so quälte.

Du liegst bei mir, weil du weder stehen noch sitzen kannst.
Nie werde ich deinen Blick vergessen.
Der Blick eines Menschen, der schon lange wusste, dass er bald sterben würde.
Nur ich wusste es bis dahin nicht.

Kein Wort hast du darüber verloren.
Hast mir erst davon erzählt, als es offensichtlich und lange schon zu spät war.
Hast dabei geschmunzelt und es ins Lächerliche gezogen,
Bis du schließlich überhaupt kein Wort mehr heraus brachtest.

Lediglich Blut verließ noch die zerstörte Lunge.
Und ich konnte nichts tun.
Nichts, außer deinen letzten Wunsch zu erfüllen.
Nicht der Krebs sollte dein Ende sein, lag die ganze Zeit über in deinem flehenden Blick.

Ich sollte es tun.
Dem Leid ein Ende setzen, dich befreien
Und weiß Gott, ich tat es.

Ich konnte nicht zusehen,
Konnte es nicht ertragen.
Einen derartigen Tod hattest du nicht verdient.

Eine Woche ist das nun schon her.
Eine Woche, seit du nicht mehr bist.
So vieles ist passiert, so vieles, das mich beunruhigen sollte und es doch nicht tut.

Ich sehe oft aus dem vergitterten Fenster und über die Stadt, die einst uns gehörte.
Dabei stört es mich noch nicht einmal, hier gefangen zu sein.
Denn was lohnt schon ein Ausbruch, wenn ich dich da draußen nicht mehr finden kann?
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