In dieser Nacht

[Ex-Erman]

Ein Mann liebte die Frau seines Lebens.
Unzählige Male kehrte er zurück,
einzig um wieder unter ihrem Fenster zu stehen.
In dieser Nacht verbirgt er seine Trauer.

Er liebte ihr blondes Haar,
wünschte sich einen glänzenden Stern.
Jetzt, schreitend im Schatten des Himmels,
erinnert er sich an ihre sanften Liebkosungen.

Auch in dieser Nacht schläft eine Frau
mit verschwommenen Haaren auf den Kissen,
ruhig träumend, in der Stille ihres Heims.

In dieser Nacht träumt eine Frau einen schönen Traum,
in dieser Nacht schlendert ein Mann ziellos die Straße hinunter
und denkt, am Ende seines Wegs
angekommen zu sein.

In dieser Nacht ist ein Mann traurig und einsam,
während der kalte Regen müde über sein Gesicht rieselt
und ein Fremder an ihm vorbei eilt.

[Thing]

Lieber Erman,


völlig "unblumig", dennoch sehr anrührend in seiner Traurigkeit.
Die besondere und motivierte Einsamkeit in der letzten Zeile stimmt hoffnungslos.

Lediglich e i n e n Ausdruck würde ich ändern,

etwa so:

mit gelöstem Haar in den Kissen / mit fließenden Haaren auf den Kissen/mit ihrem schimmernden Haar auf den Kissen

oder ähnlich.

Düster. Deprimierend. Schön. Authentisch.


Lieben Gruß
von
Thing

[Ex-Erman]

Lieber Thing,

Vielen dank fürs Lesen und Kommentieren.

Ja, dieses Mal war mein Gedicht sehr ''unblumig'' ich versuche mich in letzter Zeit aus Experimentierfreudigkeit mit Schmucklosen und mit weniger Wortakrobatik geschriebenen Texten.

Deine Anregung gefällt mir: ''mit gelöstem Haar in den Kissen''
Vielen dank dafür.

Liebe Grüße
Erman