Der Traum vom Prinzen

[DieSilbermöwe]

Mein Prinz kam zu mir, als ich jung an Jahr',
er war groß und schlank und wunderbar.
Er hielt eine Rose in der Hand
und verbeugte sich galant.

„Du Liebe, willst du meine Prinzessin sein?"
war seine Frage und ich willigte ein.
Ich liebte ihn so sehr
und er mich noch viel mehr.

Er schenkte mir Rosen, Schmuck und Wein,
legte sein Leben in seine Liebe hinein.
Seine Krone war unsichtbar,
doch es wurde ein Märchen wahr.

Er war mein Prinz aus dem Märchenland,
vorher war mir keine Liebe bekannt,
manchmal träume ich noch von ihm,
werde ich ihn im Jenseits wiedersehen?

[Schreibfan]

Schoenes Gedicht, liebe Silbermoewe. Es gibt sie also noch, die wahre Liebe. Traurig nur, dass der Maerchenprinz offensichtlich gestorben ist. Der Schmerz des Lyrischen Ich darueber wird im Gedicht gut deutlich. Etwas gestolpert bin ich ueber die erste Zeile: "Jung an Jahr". Laesst sich da eventuell eine galantere Loesung, ohne Wortkuerzung finden? Und dass sich die beiden letzten Zeilen des Gedichtes nicht reimen ist im Gegensatz zu den anderen Strophen ein schematischer Bruch. Ist das Absicht? Ansonsten ist es gut geschrieben.
Lg Schreibfan

[DieSilbermöwe]

Hallo Schreibfan,

vielen Dank für deinen Kommentar! Ich dachte, zu diesem Gedicht bekäme ich nie mehr einen, obwohl ich es selbst ganz hübsch finde - zumindest zu einem meiner besseren zähle.

. Traurig nur, dass der Maerchenprinz offensichtlich gestorben ist. Der Schmerz des Lyrischen Ich darueber wird im Gedicht gut deutlich

Ich finde es erstaunlich, dass du das tatsächlich herausgelesen hast. Es stimmt. Ich hatte das Gedicht für meinen früheren, vor einigen Jahren verstorbenen Lebensgefährten geschrieben.

Für das "Jung an Jahr" überlege ich mir noch etwas, da hast du recht. Der schematische Bruch am Schluss ist keine Absicht - eher Tölpelhaftigkeit. Auch da werde ich mir noch etwas einfallen lassen.

Dein Interesse freut mich sehr!

LG DieSilbermöwe