Neben mir bei Poetry.de

Krebsgestoeber · 28.11.2016, 06:11

Dein Flügel streift mich pausenlos von hinten.
Du bist und bleibst im Blinden neben mir.
Dein Tippen lockt den schönsten Traum ins Hier
Und lässt in Seifenblasen mich verschwinden.

Dein Flügel fährt mir hektisch durch die Haare:
Du stolperst doch, ich seh‘s an deinen Schritten.
Den stummen Hilferuf per se bestritten.
Willst du, dass ich dich vor dem Sturz bewahre?

Du schwebst als schöne Seele durch mein Haus.
Ich huste Nacht für Nacht die Federn aus.
Dein Seufzen fließt als goldgetränkter Schauder

Behaglich über mein verstaubtes Licht.
Ich wünsch mir, gute Feen verhaucht es nicht.
Du seufzt allmählich tiefer und auch lauter.

Krebsgestoeber · 04.12.2016, 17:02

Dein Flügel streift mich pausenlos von hinten.
Du bist und bleibst im Blinden neben mir.
Dein Tippen lockt den scheusten Traum ins Hier,
Dein Schnalzen lässt mich ganz in ihm verschwinden.

Dein Flügel fährt mir hektisch durch die Haare:
Du stolperst doch, ich seh‘s an deinen Schritten.
Mit vollem Schwung ins Nirgendwo geglitten,
Wird deine Hand zur schwerelosen Bahre.

Du schwebst als schöne Seele durch mein Haus.
Ich huste Nacht für Nacht die Federn aus.
Dein Seufzen fließt als goldgetränkter Schauder

Beseelend in mein staubiges Gesicht.
Ich hoffe, gute Engel trauern nicht.
Du seufzt allmählich tiefer und auch lauter.

Unar die Weise · 05.12.2016, 00:09

Das Gedicht hat was.
Berührte mich auch schon vor deiner Korrektur.

Der Satz "Du stolperst doch, ich seh´s an deinen Schritten."
lässt mich nicht los.

Adventsgrüße, Unar.

gelberhund · 05.12.2016, 13:31

Die Ahnung leben und der große Mann
bedanken sich doch nie beim dann und wann
manchmal da klauen solche Leute unsre Worte
uns bleibt am Ende nicht einmal die Torte.

und euer buch wird doch und voll beschrieben
alle wissen es, nur ihr Dunkle kennt das lieben
das merkt sich eben Gott, er hat's gesagt
weil nur der Papa Christus sowas wagt.

oh Zeus, du kennst das Atmen der Magneten
wir brauchen fünfzigtausend ddr raketen
Silvester wird Pharisien schwer beschossen
nicht ich sondern Prometheus hat's beschlossen!

Walther · 08.12.2016, 10:35

Das,

lb. Krebsgestoeber,

ist ein feines sonett. gerne habe ich dieses werk gelesen. formal fast perfekt mit ausnahme des reims "Schauder" / "lauter", der nicht ganz rund ist aber beim lesen nicht auffällt - inhaltlich, ohne zweifel, muß er so sein. man kann das, selbst mit viel aufwand, kaum anders so aussagen.

besonders gefällt mir, daß die alte form modern und heutig interpretiert wird. ich finde, daß ich gerne mehr davon lesen würde!

lg W.

28.11.2016, 06:11	#1
Krebsgestoeber Dabei seit: 03/2013 Alter: 31 Beiträge: 313 Meine Gedichte Meine Favoriten	Neben mir Dein Flügel streift mich pausenlos von hinten. Du bist und bleibst im Blinden neben mir. Dein Tippen lockt den schönsten Traum ins Hier Und lässt in Seifenblasen mich verschwinden. Dein Flügel fährt mir hektisch durch die Haare: Du stolperst doch, ich seh‘s an deinen Schritten. Den stummen Hilferuf per se bestritten. Willst du, dass ich dich vor dem Sturz bewahre? Du schwebst als schöne Seele durch mein Haus. Ich huste Nacht für Nacht die Federn aus. Dein Seufzen fließt als goldgetränkter Schauder Behaglich über mein verstaubtes Licht. Ich wünsch mir, gute Feen verhaucht es nicht. Du seufzt allmählich tiefer und auch lauter.

04.12.2016, 17:02	#2
Krebsgestoeber Dabei seit: 03/2013 Alter: 31 Beiträge: 313 Meine Gedichte Meine Favoriten	Änderungen (aus profunder Unzufriedenheit): Dein Flügel streift mich pausenlos von hinten. Du bist und bleibst im Blinden neben mir. Dein Tippen lockt den scheusten Traum ins Hier, Dein Schnalzen lässt mich ganz in ihm verschwinden. Dein Flügel fährt mir hektisch durch die Haare: Du stolperst doch, ich seh‘s an deinen Schritten. Mit vollem Schwung ins Nirgendwo geglitten, Wird deine Hand zur schwerelosen Bahre. Du schwebst als schöne Seele durch mein Haus. Ich huste Nacht für Nacht die Federn aus. Dein Seufzen fließt als goldgetränkter Schauder Beseelend in mein staubiges Gesicht. Ich hoffe, gute Engel trauern nicht. Du seufzt allmählich tiefer und auch lauter.

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05.12.2016, 00:09	#3
Unar die Weise Dabei seit: 10/2016 Ort: in einem sagenhaften Haus Alter: 42 Beiträge: 5.271 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das Gedicht hat was. Berührte mich auch schon vor deiner Korrektur. Der Satz "Du stolperst doch, ich seh´s an deinen Schritten." lässt mich nicht los. Adventsgrüße, Unar.

05.12.2016, 13:31	#4
gelberhund Dabei seit: 02/2015 Ort: erzgebirge Alter: 45 Beiträge: 1.625 Meine Gedichte Meine Favoriten	Die Ahnung leben und der große Mann bedanken sich doch nie beim dann und wann manchmal da klauen solche Leute unsre Worte uns bleibt am Ende nicht einmal die Torte. und euer buch wird doch und voll beschrieben alle wissen es, nur ihr Dunkle kennt das lieben das merkt sich eben Gott, er hat's gesagt weil nur der Papa Christus sowas wagt. oh Zeus, du kennst das Atmen der Magneten wir brauchen fünfzigtausend ddr raketen Silvester wird Pharisien schwer beschossen nicht ich sondern Prometheus hat's beschlossen!

08.12.2016, 10:35	#5
Walther Dabei seit: 03/2013 Beiträge: 1.874 Meine Gedichte	Das, lb. Krebsgestoeber, ist ein feines sonett. gerne habe ich dieses werk gelesen. formal fast perfekt mit ausnahme des reims "Schauder" / "lauter", der nicht ganz rund ist aber beim lesen nicht auffällt - inhaltlich, ohne zweifel, muß er so sein. man kann das, selbst mit viel aufwand, kaum anders so aussagen. besonders gefällt mir, daß die alte form modern und heutig interpretiert wird. ich finde, daß ich gerne mehr davon lesen würde! lg W.