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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 11.08.2021, 03:41   #1
anamolie
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Standard Eitelkeit, absonderlich Ding



Eitelkeit, absonderlich Ding. Nicht nur der Genius ist eitel,
für seine überlegenen Qualitäten. Auch die Vielen sind eitel.
Doch wo der Genius sich flüchten kann, in die Qualität,
sich rechtfertigen kann, durch die Qualität, Eloquenz üben kann,

kann es der Viele nicht, er ist nicht eitel für die Qualität,
die besitzt er nicht, er ist nur eitel für die nackte Position,
das ist Alles was er besitzt. Und er kann sie nicht flüchten,
er kann sich nicht rechtfertigen, er besitzt keine Eloquenz,

kein Flüchten, kein Ausweichen, keine Möglichkeit etwas
Anderes zu tun als nur die nackte Verteidigung der nackten
Position, durch nackte Verzweiflung und schiere Eitelkeit,
nur die ihm bleibt. Das Sich-Klammern, an ungerechtfertigte

Eitelkeit, durch keine Qualität rechtmässig, ist die eigentlich
gerechtfertigte Eitelkeit, denn wo Nichts bleibt, als nur
die nackte Existenz, und die nackte Verteidigung, ist die
Rechtmässigkeit der letzten Verzweiflung, verständlich, am Tiefsten.


anamolie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2021, 09:05   #2
männlich Anaximandala
 
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Eitel sind wir doch alle, ausnahmslos^^
Der eine kann es zwar gut kompensieren, vielleicht sogar veredeln, aber das ganze ändert nichts an der Eitelkeit und Selbstbezogenheit, die aus jedem von uns spricht.

Vielleicht ist am Ende ja der reinste auch der eitelste, der es nicht ertragen konnte, dass irgendetwas schändliches aus ihm sprechen könnte
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2021, 09:28   #3
männlich Ex-Ralfchen
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in der letzten ST ist alles klar und deutlich resümiert/summiert.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2021, 13:30   #4
anamolie
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Ich durfte dieses Forum wieder betreten, nachdem ich November 2019 schonmal für eine Woche als "Folcher" da war, unter der rigiden Auflage seitens der Foren-Adminin, dass ich nicht herablassend, arrogant und eitel sein darf. Deshalb befasse ich mich zur Zeit mit diesem Thema.

Das war sehr freundlich mir wieder meinen angestammten Nick "anamolie" zur Verfügung zu stellen, und ehrlich gesagt habe ich eingesehen, dass zu viel Herablassung und Eitelkeit einfach immer unerträglich ist und nichts bringt. Mich diesbezüglich zu mässigen, besser zu verhalten, dazuzulernen, ist sowieso gut.

Man verteidigt durch Abgehobenheit oder Überhärte eine Position, zugegeben, oftmals wird man von Massen von Typen einfach fertig gemacht die nichts Besseres können, oder nichts Besseres zu schaffen haben, oder grade Lust auf Zerstörung haben, und man beginnt sich egomanisch und überhoben, überhart zu verteidigen und abzugrenzen. Wie die Reichen in abgegrenzten Stadtvierteln zb. Die Aussage "Dann sollen sie halt Kuchen essen" ist ja zb schon 300 Jahre alt, das ist also absolut gar nichts Neues. Die hätte auch aus dem alten Babylon stammen können vor 4000 Jahren, macht keinen Unterschied.

Gerade in diesen Internet-Lyrik-Foren, wo eifernde Künstler-Anwärter streiten um den Platz an der Sonne, sind diese Streitereien und Eitelkeiten mega vorhanden. Ich habe festgestellt, dass einfach JEDER eitel ist, der Eine verteidigt seine vorhandenen Künste gegen Massen von zerstörerischen Neidern, der Andere verteidigt nur seine nackte Existenz, gegen Massen von zerstörerischen Egomanen, das existiert einfach ÜBERALL, ENDLOS, NONSTOP. Es wird oft geschönt, verschleiert, und hintenrum praktiziert, aber das macht die Sache nur komplizierter und schmerzhafter, mE.

Mir wurde und wird oft vorgeworfen, für wie wenig Qualität (gar keine), ich so unermesslich arrogant, eitel und egomanisch (grössenwahnsinnig und verrückt) sein könne. Oftmals kommt mir der Gedanke, dass es noch WEIT WEIT Eitlere gibt, in diesen Foren, für WEIT WEIT weniger Qualität. Mir das vorzuwerfen erscheint mir oftmals wie Geröll-Lawinen in Glashäusern werfen.

Aber die Unerträglichkeit der Sache begreife ich. Und ja, die letzte Strophe offenbart die tiefste Natur der Eitelkeit, endgültig. Das ist sehr aufschlussreich.

Denn die Frage "Wofür bist du so eitel, du Nichts" ist überflüssig. Entweder ein Genie ist eitel für seine vorhandene Qualität, und als Flucht vor der Hetze, oder ein "Nichts" ist eitel, als reiner Selbstschutz, und Flucht vor ähnlicher Hetze. Es ist oftmals ein Selbstverteidigungs-Mechanismus, bei dem überhaupt gar keine Rolle spielt, wie gerechtfertigt oder ungerechtfertigt die Person denn eitel ist - denn eine Flucht vor Hetze, oder ein Selbstschutz der nackten Existenz, ist IMMER nötig, und daher ist dieser Mechanismus in einer Welt von Egomanen auch immer gerechtfertigt - wie unerträglich auch ALL DAS, letztlich sein mag.

Das ist eine durchaus wertvolle Erkenntnis, dass die gegenseitige Hetze der Egomanen vs Eitelkeiten, IN SICH, eine Rechtfertigung der Agonie besitzt, aka Hetze und Selbstschutz.

Zumal ich in diesen Foren noch etwas Unerträglicheres kennenlernen durfte: Das Herablassende des vorgeblich ach so Bescheidenen. Jaja, er tut bescheiden, damit seine Eitelkeit nicht so offensichtlich unerträglich ist. Sag deinen Mitmenschen wie bescheiden du bist, dann mögen sie dich. Sie akzeptieren dich. Sie akzeptieren deine Position. Es gibt keine Zweifel an diesem Thron, dieser Position, da man ja bescheiden und akzeptiert ist. Die MASSIVSTE Borniertheit und Eitelkeit aller Zeiten kommt erst dann, wenn das auch nur irgendwie angezweifelt wird. Solange man dem ach so Bescheidenen Ja und Amen sagt, ist Alles gut. Aber WEHE, WENN NICHT. Dann bricht die Hölle herein. Das ist etwas, das ich auch sehr häufig sehe. Dass die Schlachtszenerie erst ausgelöst wird, sobald die sorgsam aufgebaute Fassade angezweifelt wird - und dann bricht Pest und Teufel herein.
anamolie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2021, 03:01   #5
männlich Anaximandala
 
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Also meine persönliche Meinung dazu ist, jeder ist eitel, jeder hat seine Gründe, dass es so ist, mancher vielleicht sogar gute, die meisten behaupten aus Eitelkeit, nicht eitel zu sein und die, die es sich zugestehen, tun das meist auch wieder nur aus Eitelkeit, kaum jemandes Eitelkeit äußert sich nicht so, dass sie nicht irgendwen triggert, aber, und ist das ist die Crux, die meisten merken es nichtmal und genausosehr meinen sie es auch böse.

Ne große Tüte Scheißegal hilft bei sowas glaub ich mehr, als alles andere
Ich mein klar, fühlt sich voll geil an, gehässig auf die Welt zu spucken... ändert sie halt nur nicht
Schönen Abend dir noch
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2021, 03:14   #6
anamolie
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Nein.
Ich kann dir auch einen interessanten Gedanken mitgeben auf deinen Weg:

Es ist leicht, wie du ja sagst: Alle Menschen sind scheisse. Die Menschen sind zu schwach, sie werden die Kurve nicht kriegen, Alles wird verrecken bla bla.

Aber Alles ist eben auch mentale Stärke auf die Waagschale, und Positivität. Und wenn auch nicht Gebete und Meditation und esoterisches Wünschenwollen helfen - aber wenn ICH SELBST so schwach und negativ bin, dieses rebellionslose Ende herbei zu wünschen, bin ich nur ein schwaches Arschloch.

Nein. Möge Alles was zum Leben und zum Licht kommen will, auch dorthin kommen. MEINE Negativität wird nicht zuungunsten von Menschen und Menschheit in der negativen Waagschale landen. MEINE innere Stärke und mein gutes Lebenwollen sagen: Wir werden überleben. Wir werden besser sein.

Sonst wäre meine mentale Schwachheit nur noch ein Schwächling mehr. Aber das ist schwer.

Ich dürfte jetzt genug über Eitelkeiten philosophiert haben. Fest steht. Ich bin eitel. Ich will mich herrlich und mächtig entheben in was weit Besseres. Und ich weiss, dass mir die meisten Menschen dorthin niemals folgen können. Und ich weiss, dass ich mich dennoch vor den meisten Menschen hüten und beschützen sollte. Schwer zu verkraften. Auch schwer, das dennoch im Guten zu wissen und zu tun, mega schwer. Aber ich sollte mental zu mir und allem Lebendigen positiver sein. WEIT positiver, weil ich ein negatives Arschloch bin.

Das Alles ist für mich ein Fakt. Trotz ALLEM, sollte meine Positivität pro Leben und mental stärker, in der positiven Waagschale landen. Denn sonst wäre ich nur negativ und schwach.
anamolie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2021, 03:40   #7
männlich Anaximandala
 
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Was nützt alle Positivität, wenn sie doch nur auf das Negative schaut?

Wenn es das Ziel ist, sich zu erheben und zu größerem zu gelangen, warum ist es dann wichtig, dass das, über das sich zu erheben das Ziel ist, schwach ist?

Ich glaub manchmal ist es garnicht so verkehrt, schwach zu sein, weil Schwaches biegt wo Starkes bricht.

Manchmal wärs echt klug, blöd zu sein... manchmal ist es echt blöd, klug zu sein... und manchmal ist es einfach besser, auf Dinge zu pfeien, am besten eine schöne Melodie. Ich mein hinter uns lassen tun wir eh nur Dinge, die für uns bedeutungslos geworden sind
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Alt 13.08.2021, 03:57   #8
anamolie
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Ja, das habe ich auch schon gelernt.
Hyper-Sensibilität, eine Drecksau zu katalogisieren, und auf jede ihrer Eigenarten brennend und schluchzend und schreiend philosophische Abgesänge zu rülpsen, ist einfach zu viel des Uncharmanten.

Eine gewisse Sensibilität, des Empathen, ja, ansonsten wünsche ich auch dem positiven Empathen das berühmte "Weggleitenlassen" und einen sauberen schmerzfreien Fokus auf die besseren Dinge.

??? Ich kapiere nicht was du meinst. Negativität und Schwachheit sind eine menschliche Tatsache, das sagte schon Jesus. Das Sich-Entheben ist ergo notwendig, wenn ich in was Besseres eingehen möchte, muss ich besser sein. Tatsächlich besser. Und nicht ein zynischer Holzhacker, was ich gerade lerne.

Aber Positivität, die Negativität voraussetzt, wer sagte das? Ich nicht. Und ich muss auch nicht auf Schwachheit rumtrampeln um Stärke zu erlangen. Ich weiss nicht wer dir das sagte. Ich zumindest nicht. Das meinte ich durchweg positiv Alles. Willst du mein erstes zynismusfreies, aufrichtiges Zucken von reanimierter Menschlichkeit gleich sofort abstrafen??? Waaaaaaa.

Ich hätte wohl Voll-Arsch bleiben sollen.

Ja, ich finds auch toll dass Schwaches immer nur biegt und nie bricht, und Starkes immer nur bricht. Das ist nicht sehr klug. Seele und Macht sind kein Metall. Und oft genug sind die wahrhaft Klugen auch die wahrhaft Eloquenten. Und die nicht allzu Ahnungsvollen auch wirklich Trampel wie spröder Fels. Dass Schwache und Arme nicht brechen ist eine hübsche Lüge.
anamolie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2021, 04:40   #9
männlich Anaximandala
 
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Naja ein bisschen vielleicht, das kommt natürlich auch etwas darauf an, wie melodisch man rülpsen kann^^
Nein ich glaub du meinst das schon auf eine Art, der ich zustimme, also passt das würde ich sagen

Ja klar, ich will die Existenz von Schwäche im Menschen garnicht abstreiten, aber ich nehm jetzt einfach mal eine Blume als Beispiel: In ihrem Wachstum wächst sie ja hin zur Sonne, dabei bewegt sie sich natürlich auch weg von der Erde, und dass es die gibt und sie sich von ihr entfernt kann niemand abstreiten, aber für die Blume zählt nur die Sonne, zu der sie hinwächst, alles wovon sie sich entfernt interessiert sie schlicht nicht.

Naja also abstrafen würde ich das jetzt nicht gleich nennen, du weißt doch, das Leben ist hart... und ich gerade in ähnlichem Maße betrunken nimm es mir nicht böse

Nein nein, da stand ja auch noch was von manchmal, und allgemeingültig sind Metaphern ja sowieso nie xD
Manchmal ist es auch klug, eisenhart zu sein, manchmal ist schwacher Mensch sein aber auch garnicht verkehrt, ist es schwach, stark sein zu wollen und stark, schwach sein zu können... sehr abstrakt natürlich, schnell zu widerlegen, wenn man es möchte, ein quäntchen Wahrheit enthält es aber auch, die Kunst ist, eine Idee zu haben wo darin was davon liegt
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2021, 18:08   #10
anamolie
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Meine Empathie hat zb das Verhalten meiner Nachbarn jahrelang philosophisch durchkauen wollen. Aber Hyper-Sensibilität und Philosophieren ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll. Das sind einfach zwei totdumme 60 IQ verrückte Vollidioten auf dem Weg zur Hölle. Da kann man nur noch gute Reise wünschen und nicht mehr allzu verwundert sein beim nächsten Hirn-Debakel.

Die meisten Dinge sind nicht wert dass man sie denkerisch behandelt. Das gehört in einen groben Sack und ab in die nächste Jauchegrube. Man sollte sich wirklich um seinen eigenen positiven Fokus kümmern und den Rest weggleiten lassen - darauf auch nur einen Gedanken zu verschwenden ist einfach dumm.

Daher brauche ich dir und deinen denkerischen Anfängen auch nicht den Kopf abbeissen. Was in einem Internet-Forum gesagt wird, oder irgendwo anders, ist halt was es ist. Für mich als Sonnenblume nur peripher erheblich wenns halbwegs erheblich ist, aber auch ansonsten eher fern meiner Egomanie.
anamolie ist offline   Mit Zitat antworten
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