Der Porzellanfisch

[vintrag]

Er steht vor der großen blauen Türe. Sie hat Löcher. Gerade so groß, das ein roter Lichtschein durch sie an die gegenüberliegende Wand fällt, aber nicht groß genug als das sie einen Blick hinter das dicke Holz gewähren würde. Die roten Punkte zeichnen ein unübersichtliches Muster an die Wand. Es ist dunkel.
Er nimmt seinen Helm ab, klemmt ihn unter den Arm und kramt nach seiner Taschenlampe. Ein Dietrich, Hammer, eine Flasche Vodka, ein Fisch aus Porzellan und Messer, aber keine Taschenlampe. Er fühlt sich hilflos. Er hat keine Ahnung was ihn erwarten wird. Wie es aussieht würde er aber ohnehin keine Möglichkeit finden die Tür zu öffnen. Er dreht sich herum und geht den Gang hinunter. Er geht schneller.
Am Treppenhaus angekommen, zieht er die schwere Tür auf und tritt in den Turm. Ohne zu zögern springt er hinunter. Der achte Stock ist weit oben denkt er bei sich im Flug. Er hatte nichteinmal zu Abend gegessen. Er schlägt unten auf und zerbricht in Tausend Teile. Wie kann ein Porzellanstück in so viele Teile zerspringen? Dann schlägt der Mann auf und bricht sich das Genick.
Er stirbt schneller als ich erwartet habe. Der Meister wird zufrieden sein. Ich hebe die Gaslaterne etwas höher um die Umrisse etwas besser zu erkennen. Diese neuen Augengläser sind Fluch und Segen. Alles ist voller Blut und ich suche den Boden nach dem kleinen Zettel, der im Fisch versteckt war ab. Der kleine zusammegerollte Zettel ist vollständig in warmes Blut getaucht. So eine Sauerei denke ich bei mir, und stecke den Zettel, ohne ihn weiter zu inspizieren in die Dose, die mir der Meister gegeben hat. Die Tür nach draußen steht noch offen. Ich schließe sie sorgfältig ab und gehe weiter die Treppen hinunter in den Keller. Im Gang unter dem Turm riecht es muffig, aber es ist schön warm. Im schummerigen Licht meiner Laterne setzte ich meinen Weg fort. Der Meister wird sich freuen.