Außenseiter

[Ilka-Maria]

Am Katzentisch des Lebens darbt sich’s einsam:
Selbst diesen Platz will niemand mit mir teilen,
in Acht und Bann trag ich mein Brandmal schweigsam,
gewohnt, auf meiner kühlen Burg zu weilen.

Nicht mal Gespenster lassen sich hier blicken,
um mich mit düstern Rufen zu erschrecken,
sogar der Teufel scheut, mir zuzunicken
und mich mit falscher Freundlichkeit zu necken.

Wir Außenseiter finden nicht zusammen:
Des einen Höhle ist des andern Klause,
und jeder schürt alleine seine Flammen
für etwas Wärme in dem toten Hause.

19.10.2021

[C.Alvarez]

Guten Morgen Ilka-Maria,

na, das ist ja mal ein interessantes Thema, das du so bildreich und trübsinnig stimmungsvoll beschreibst. Geht einem ja richtig unter die Haut. Ich finde nichts was es da zu kritisieren gäbe.
Du kannst eben auch andere Horizonte sehen, nicht nur den eigenen.
Hat mich berührt und mir gefallen.

Corazon

[Perry]

ein trübes Szenario, das Du hier gemalt hast.
Was muss man getan haben, dass man gebrandmarkt, selbst vom Teufel gemieden allein in einer Burg darbt?
Was mich etwas ratlos zurücklässt, ist das "Wir Außenseiter", wer sind die anderen, die wie das LI in vermutlich selbstauferlegter Isolation ihr Heil suchen?
LG
Perry

[Ilka-Maria]

Zitat von Perry

ein trübes Szenario, das Du hier gemalt hast.

So trübe, wie du es auffasst, Perry, ist es nicht. Goethe, Schopenhauer und noch einige waren Außenseiter, aber dennoch gesellig. Ein Außenseiter zu sein heißt nicht, als Kind der Traurigkeit in einer Zelle zu sitzen. Außenseiter können sehr wohl überall dabei sein - sie gehören bloß nirgendwo dazu.

[Perry]

dann hast Du hier wohl lyrisch (zu) stark überhöht, denn von "Geselligkeit" kann ich in den Bildern -außer vielleicht dem Wunsch- nichts finden.
LG
Perry