An eine Zukunft

[kakuscha]

An eine Zukunft (und eigentlich an dich)

Und wieder einmal ist es der Fall der Blätter,
ein Abschied von alten Anhängen,
ein Grundzug von glanzlosen Gesängen,
die sich im zündenden Zuge des Zeitpunkts zweckmäßig niederschmettern.

Erstaunlich doch aber ist die plötzliche Peripetie
vor dem hegemonialen Hintergrund einer langjährigen Linearität,
die den hingebungsvollen Herbst zwar stets machte lebendig
auf Ebene eines schlicht neu eintretenden Ereignisses,
doch nie auf jener eines wirklich wärmend greifenden Gefühls.

Letzteres kommt jetzt wundersam auf.
Es führt dazu, dass die munteren Mundwinkel sich heben
und alte wehleidige Wunden neu beleben
im Augenblick der Erinnerung an die Peripetie.
Die bunte Bereitschaft wächst, Verletzlichkeit zu nehmen in Kauf.

Katharsis.
Das greifende Gefühl ist befremdlich, obwohl doch so bekannt.
Es übertönt alles andauernd Alltägliche dezent dominant
mit Anlauf, Beschleunigung und Ausklang rasant.

Was war es nur und was ist es jetzt?
Wer bist du, wer hat dich geschickt?
Noch gestern war der graue Gedanke mir an zaubernder Zweisamkeit missglückt -
oh lauerndes Leben, du wundersame Entität!

Mit welch großem Glück du mich sanft segnest,
mich dahin lenktest, diesem Mann zu begegnen,
von dem ich zuletzt schlicht im Scheine der Trance geträumt habe.
Fortan sind es schon jetzt weniger triftige Tage, an denen es rau regnet.

Konnotation.
Der fließende Fall der diesjährigen braunen Blätter,
die atemberaubende Atmosphäre allgegenwärtigen Seins
hält indes den Beginn eines sehnlichen Sinnes bereit.
Es bedarf keiner armseligen Argumentation,
die zerrende Zeit ist vorbei für rastlose Resignation.

[C.Alvarez]

Guten Tag kakuscha,
einerseits gefällt mir dein Gedicht vom Stil und vom Thema.
Was mir aber gar nicht zusagt: Warum garnierst du deinen Text mit so vielen Fremdwörtern bzw. Begriffen die nicht zum lyrischen Text passen?

zum Beispiel:

Peripetie
Konnotation
hegemonial
Linearität
Katharsis

Das wirkt etwas angeberhaft oder gar arrogant und wenn man den Eindruck hat hier will jemand mit seinem Wortschatz angeben oder man den Autor als arrogant einschätzt, dann hat man kein Interesse an dem Text mehr, denn Arroganz oder Angeberei bewertet niemand positiv. Ich auch nicht, deshalb kann ich dir nur sagen mir würde dein Gedicht gefallen wenn du andere Wörter gewählt hättest.

Corazon

[kakuscha]

Hallo Corazon,

danke für deine Meinung.
Nur muss ich sagen, dass meine Wortwahl weder etwas mit "Angeberei" noch mit Arroganz zu tun hat. Es sind die Worte, nach denen mir war und die ich benutzen wollte und benutzt habe - es sind Bestände des Textes und für mich eine Art von Kunst, diese stark behafteten und durchaus komplexen Wörter in meinen Text einzubauen und so einen Sinn zu generieren.

Wenn dir die Wortwahl nicht passt oder zu anspruchsvoll ist, ist das in Ordnung. Da gibt es mit Sicherheit eine Reihe von schönen Gedichten, die einfacher geschrieben sind und dir damit mehr Freude bereiten.

Viele Grüße
Karina

[C.Alvarez]

Zitat von kakuscha

Wenn dir die Wortwahl nicht passt oder zu anspruchsvoll ist, ist das in Ordnung. Da gibt es mit Sicherheit eine Reihe von schönen Gedichten, die einfacher geschrieben sind und dir damit mehr Freude bereiten.

Hallo kakuschs,
ja, da hast du wohl recht, so komplexe Wörter in anspruchsvollen Texten sind nicht mein Ding. Leider gibt es hier keine Rubrik "Gedichte für Kinder", da wäre ich besser aufgehoben.
Danke für deine Erläuterungen und Liebe Grüsse

Corazon