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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 02.11.2021, 13:12   #1
männlich Tiberius
 
Dabei seit: 03/2014
Beiträge: 50

Standard Atem

Kalte Erde,
die tot geschaffen ist.
Erlangt nur durch Gottes Atem
zum Leben seine Kraft.

Geist und Materie
sind in getrennten Bahnen.
Atem und Erde,
im Fleisch in einem Rahmen.

Der Atem sehnt sich
zur Quelle seines Ursprungs.
Das träge Fleisch aber
hält ihn an seinem Boden.

Instinkte und Sinne
lassen Materie auf der Erde wandern.
Der ewige und gefangene Geist
will mit der trägen endlichen Erde hadern.
Tiberius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2021, 05:09   #2
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.204

Standard Ein schönes Gedicht

Ein ganz interessantes Gedicht ist das von dir, ich bin auf jeden Fall froh, es gelesen zu haben.
Ich hoffe mal mein Text geht in die richtige Richtung

Der Atem ist der Lebenshauch,
vom Geist, die ewige Essenz,
die Ursprungskraft der Seele auch.
und Zeichen uns'rer Immanenz.

Er ist ein Funken Göttlichsein,
und gibt uns Klumpen Schmutz und Dreck,
die Heiligkeit, den Lebensschein,
der uns den Wahrheitsweg absteck.

Das Atmen dringt durch unser Sein,
wenn es in unsren Körper sinkt,
bedeutungslos wär Sonnenschein,
zur Seele nur der Atem dringt.

Der Atem ist der Lebenstanz,
den jeder etwas anders kennt,
für Hindus ists die Assonanz,
wenn man den Funken "Atman" nennt.

Liebe Grüße
Anaximandala
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2021, 08:25   #3
weiblich C.Alvarez
 
Benutzerbild von C.Alvarez
 
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889

Mal wieder so ein richtig schönes frommes Gedicht. Oder sagt man frömmelndes? Egal, ich habe mich sehr amüsiert über Gottes Atem der aus den unendlichen Weiten des Universums irgendwie dem Leben Kraft gibt. Vorher war das Leben wohl recht kraftlos. Wo Gott und sein Atem herkommt, wer ihm Kraft gab, das zu fragen wäre natürlich Blasphemie.
Ja, Instinkt und Sinne lassen die Materie wandern, ich sehe sie förmlich vor mir wie sie mit Wanderstiefeln das Universum durchquert und schließlich von einem schwarzen Loch aufgesogen wird. Mitsamt den Wanderstiefeln.
Aber egal, Hauptsache Geist und Materie verharren in ihren getrennten Bahnen und Atem und Erde rahmen das Fleisch ein. Wessen Fleisch eigentlich?
Also dein Gedicht ist echt der Hammer. Philosophie über den Anfang und das Ende auf unterirdisch niedrigem Niveau. Aber lachen kann man wenigstens über so eine Mixtur aus populärreligiöser Frömmelei und den Antworten auf Fragen die keiner gestellt hat.
Gern gelesen, gern mal wieder herzhaft gelacht!

Corazon
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2021, 21:21   #4
männlich BladeRuner
 
Dabei seit: 09/2018
Ort: Berlin
Beiträge: 733

Weiß nicht worüber du jetzt lachst Corazon, über Gedanken anderer, über die Vorstellung von einem Schöpfer, oder lachst du einfach über dich selbst?
Vielleicht weißt du das ja selbst nicht.
Wenigstens scheint es dir ein paar Sekunden mal gutgegangen zu sein, ist ja auch was.
Blade
BladeRuner ist offline   Mit Zitat antworten
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