Nordische Fragmente

[Anaximandala]

Lege nie die Waffen nieder,
Kämpf im Herzen für Valhall,
Bis zum Tod bring immer wieder,
Meine Feinde ich zu Fall.

Für die Sippe und die Ehre,
Für das Leben, das ich lieb,
Meine Brüder, heute führe,
Uns Odin erneut zum Sieg.

Nie wird uns're Stärke brechen,
Jeder steht für jeden ein,
In der Ferne hört man's sprechen,
"Wikinger würd ich gern sein".

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Heil den Asen, heil den Vanen,
Heil den Nornen, heil dem Leben,
Heil der Sippe und den Ahnen,
Den Gefährten und dies werden.

Heil den Geistern in den Bäumen,
Bergen und der Elemente,
Wie den Geistern in den Landen,
Und heil unser Mutter Erde.

Heil allem was heilig ist.

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Angelsachsen tönen Klagen,
Drachenboote vor der Küste,
Feiger Narren Unbehagen,
Trifft auf unsre Kampfgelüste.

Sollen ihre Reiche brechen,
Oder uns Tribute zahlen,
Unsre Waffen wollen sprechen,
Junge Krieger wollen strahlen.

Unsre Gegner sind nur Bauern,
Schenken Odin ihr Verderben,
Ihnen schenken wir Bedauern,
Wenn wir Flüsse blutrot färben.

Reiche Männer heimwärts fahren,
Nächstes Jahr kommen wir wieder,
Als ein Gruß, dass wir hier waren,
Brennen ihre Klöster nieder.

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Trank der Krieger hoch im Norden,
Selbst den Göttern ein Geschenk,
Ist aus Honig Wein geworden,
Ein erhabenes Getränk.

Met, des Nordmann's süße Freude,
Würdig ist es Odins Hallen,
Wo das volle Horn bezeuge,
Met scheint Kriegern zu gefallen.

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In Liebe stärkt mich meine Schildmaid,
Den Lebenskampf zum Sieg zu bringen,
Auf ewig Treue, stärker als Zeit,
Wir werden selbst Schicksal bezwingen.

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Die Plätze bei Odin gebühren,
Den Helden, die im Kampfe starben,
Und zu ihm bringen sie Walküren,
Von ihrer Schwingen Kraft getragen.

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Im Schildwall bei den Brüdern stehn,
Ist Kriegswallfahrt für den Nordmann,
Und mutig seinen Kampf bestehn,
Mehr ist nur Ehr und Untergang.

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Der Erde genommen, der Erde geben,
Zu Ehren von dir: geb mein Blut und mein Fleiß ,
Dir, Allvater Odin gebührt mein Leben,
Das ist, dich zu ehren, ein würdiger Preis!

Ich hebe zum Schwur das Horn voller Met,
Dass ich dir Odin mich würdig erweis,
Auf dass mein Mut noch im Grauen besteht
Und ich mit dem Tod nach Valhalla reis'.

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Hört ihr Gottes Lämmer klagen?
Uns're Krieger Hämmer schlagen!
Schwächen allein führt ihr Gott an,
Brechen sie ein, fängt der Spott an.
Gott wär immer sehr persönlich,
Schrott verkümmert nun gewöhnlich.
All der Krempel, schrecklich wie alt,
Unser Tempel wächst tief im Wald.

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Meine Brüder, in den Krieg,
Schenkt Odin heut einen Sieg.

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Lieber frei als Nordmann leben,
Als sich Machtgier hinzugeben.

[Epilog]

Lieber Anaximandala,

ich habe Deine doch recht häufigen und interessanten Eingaben bisher nicht kommentiert, aber ein mehr als auffallender Gegensatz sowohl der Inhalte als auch der poetisch-sprachlichen Qualität entringt mir nun doch eine Rückmeldung: Da gibt es auf der einen Seite die philosophisch schlüssigen und sprachlich sauberen, nein schönen, Interpretationen Lao-Tses und anderer östlicher Weisheiten sowie die recht elegischen Erforschungen des Selbst im Seelengarten etc. - und nun stürmen wild um sich schlagend Wikinger, Dschingis Khan sowie das Makedonierheer des großen Alexander dieses friedliebende Forum. Du kommentierst ja auch verschiedentlich selbst, dass diese Sachen so "in einem Rutsch" heruntergeschrieben wurden, nennst sie berechtigter Weise selbst "Fragmente" usw. - Dem kann ich jedenfalls voll zustimmen, bedürfen sie doch vielfach grundlegender Bearbeitung. Das Metrum läuft sehr häufig aus dem Ruder, wobei einfache Wortumstellungen schon Abhilfe schaffen würden:

"Meine Brüder, heute führe
Odin uns erneut zum Sieg" (statt "uns Odin" - denn sonst müsste ja die zweite Silbe des Götterchefs betont werden ...)

Die Wortauswahl ist oft sehr uneinheitlich und anachronistisch - ob die Wikinger bereits Begriffe wie "Schrott" oder "Krempel" kannten? Und Zeilen wie "Wikinger würd ich gern sein" oder "Met scheint Kriegern zu gefallen" passen auch nicht in den martialischen Zusammenhang, rufen durch ihre Harmlosigkeit aber immerhin ein Schmunzeln hervor.

So könnte man noch endlos weiter schreiben. Keinesfalls möchte ich aber zum Ausdruck bringen, dass Du solche Schreibereien gefälligst unterlassen bzw. für Dich behalten solltest - alles, was ich hier lese, tue ich mir vollkommen freiwillig an. Und einmal mehr wird deutlich, dass die "guten" Sachen meist überhaupt nicht oder nur sehr kurz kommentiert werden, während Verbesserungsbedarf oft große Resonanz erzeugt.

Einen schönen Sonntag wünscht Dir

Epilog

[Anaximandala]

Lieber Epilog, dann bin ich auf jeden Fall froh, die Fragmente gepostet zu haben... So eine Frage hatte ich ja eigentlich bei Dschinghis Khan schon erwartet, aber vielleicht brauchte es einfach die ganzen Mängel, Abweichungen etc xD

Mein Augenmerk beim Schreiben liegt klar bei philosophischen/spirituellen Texten, allerdings hab ich schon länger geschaut, auch mal eine andere Richtung an Gedichten zu schreiben. Und die Erzählungen von Schlachten und Kriegen machen mir echt Spass, das werde ich beiläufig auf jeden Fall weiter verfolgen, auch wenn gerade die längeren Texte noch kleine Kinderkrankheiten haben.
Ich bin verdammt froh und teils sogar überrascht über jedes Gedicht, das sich mit tieferen Themen beschäftigt... Aber manchmal hab ich auch einfach keine große Motivation, irgendwann ganz sicher keine Ideen.
Es mag sein, dass Kriege da sehr entgegengesetzt erscheinen, aber das muss ja nicht Widerspruch heißen, es macht mir halt Spass und ist interessant xD

Was die Fragmente angeht, wollte ich viel mehr wissen, was passiert, oder ob, wenn ich sie hier poste die Texte haben sich über Monate aus verschiedenen Gründen entwickelt

"Wikinger würd ich gern sein"

Den Text hat ein Freund vor nem Jahr oder so als Bild auf seiner Facebookseite zu Wikingern gepostet.

"Met scheint Kriegern zu gefallen"

Der für einen Freund, der als Imker sein eigenes Met herstellt und vertreibt. Den Spruch und den hier drüber nutzt er beide gerade auf seiner Produktseite auf Facebook. Die drei Vierzeiler sind auch für ihn.

"Schrott" oder "Krempel"

Den ganzen Inhalt nehm ich nichtmal selber ernst, ich hab einzig versucht, so viele Reime wie möglich in die Zeilen zu bringen beim rumexperimentieren... einen zweiten Text nach dem Prinzip den ich durch das Experiment schreiben konnte, finde ich dafür sehr gelungen, die Thematik ist halt eine andere.

Die anderen Sprüche und z.T. auch die schon erwähnten sind teils Beiträge für eine Facebookgruppe, in der ich moderiere oder Experimente, manche so alt, sa hab ich nichtmal Silben gezählt... Vorm Posten hab ich die im Schnelldurchlauf etwas geglättet.

Diese Thematik ist eher aus einer Gefälligkeit entstanden, obwohl ich ggf. einige Punkte der nordischen Mythologie doch nochmal ernsthafter angehe. Die Mühe, die hier drin Steckt lässt sich echt nicht mit der Mühe gleichsetzen, die ich gerne für einen philosophischen Text aufwende^^

Wiegesagt, ich wollte mal wissen, was passiert, wenn ich alles zum Themer Wikinger zusammentu und hier poste, durch deinen Kommentar hat es sich absolut gelohnt xD

Und in der Summe freue ich mich wirklich sehr über deine positive Meinung zu den Lao-Tse Texten, Weisheiten, Selbsterforschung etc. ein zweites Dichterbein in der Geschichte/Kriege wird ab und an aber auch auftreten, soll es von mir aus als Gegensatz erscheinen, die gibts überall und in jedem, wer was anderes glaubt hat nie hingesehen oder belügt sich selbst^^ mir machen sie Spass und bieten innerhalb des Schreibens Abwechslung.

Vielleicht poste ich dann und wann mal solchen Schmarn, oder fehlerhafte Texte, wenn das bedeutet mit höherer Wahrscheinlichkeit eine ehrliche Meinung zu bekommen. Bei ein paar Texten wäre eine Einordnung wie auch immer echt interessant gewesen, gerade bei neuen Ideen, Konzepten...
Aber was du hier so schreibst ist toll, ich fühl mich geschmeichelt, ich dachte Laotse wäre einfach in der Versenkung verschwunden ich schau mal, ggf. hab ich noch einen, evtl. aber nicht so sauber xD

Auf jeden Fall könnten die Herbstfluten dir evtl. gefallen von Zhuangzi, etwas länger und nicht so sauber geschrieben, es handelt sich aber um den klaren Höhepunkt des Buches.

https://www.poetry.de/showthread.php?t=95516


Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag Abend,
Anaxi & Mandala
*Ich glaub aus Dr. Anaxi und Mr. Mandala mach ich mein eigenenes kleines Schauergedicht, auf jeden Fall merke ich mir das ganze. Auch dafür danke :P