bayerisch eisenstein

[Perry]

mit 14 hielt der zug
am grenzbahnhof
halb tschechisch halb
auf bayerischem grund
sind glashütten verwaist
auf den gipfeln
des kühnen gebirges
wehte ein rauer wind
trieb den ballon
in mädchenhände
die den schlagbaum
kurz für mich hoben

[Ex-DrKarg]

Lieber Perry,
Dein Gedicht kann ich gut nachvollziehen, ich habe es gern gelesen.
Im Grenzbahnhof selbst existierte im Warteraum ein einbetonierter Grenzpfosten. Man konnte da mit einem Bein in der Bundesrepublik Deutschland (in Bayern) stehen und mit dem anderen Bein in der Tschechischen Republik (in Böhmen). Von einem Besuch des Bahnhofs existiert noch ein Foto mit mir, doch weiß ich nicht mehr, wo ich es hingelegt habe. Was glaubst Du, wie unsere Schülerherzen damals ängstlich geschlagen haben, als wir uns fotografieren ließen - und wie viel Angst wir vor evtl. Festnahmen hatten, obwohl weit und breit niemand aus Tschechien zu sehen war.......
Herzliche Grüße R. R. Karg

[Perry]

wie ich lese, warst Du selbst einmal in jungen Jahren vor Ort.
Ich bin damals recht blauäugig losgefahren und stand dann mit meinem Koffer an der Grenze, hätten mich nicht freundliche Landsleute mitgenommen, hätte ich wohl zu Fuß bis zur techischen Haltestelle gehen müssen.
Danke fürs Reflektieren und LG
Perry