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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 14.03.2024, 02:03   #1
Principa
 
Dabei seit: 11/2005
Beiträge: 9

Standard Im Schattenflug der Zeit

Im Schattenflug der Zeit, verborgen tief,
Ein Klang erklingt, den kaum das Ohr ergreift.
Ein Flüstern, leis', im Abendhauch' verweht,
Das Herz berührt, in Sehnsucht eingeweiht.

Die Stunden gleiten sanft, wie silbernes Geäst,
Im Tanz der Blätter, leise wie ein Fest.
Die Welt erglüht in jenem stillen Licht,
Das Seelen wiegt und Worte bricht.

O stille Nacht, du Wiege meiner Träume,
In deinem Schoß verblassen alle Räume.
Die Sterne funkeln wie ein fernes Sehnen,
Und Hoffnung keimt in tiefen, stillen Höhnen.

Verweile, Augenblick, im Fluss der Zeit,
In dieser Melodie aus Ewigkeit.
Wo Rilkes Geist die Seele sanft umfängt,
Und jede Frage in der Stille klingt.
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Alt 15.03.2024, 11:13   #2
weiblich Lee Berta
 
Benutzerbild von Lee Berta
 
Dabei seit: 02/2024
Ort: Gehirn!
Beiträge: 320

Liebe Principa,
gerne habe ich dein Gedicht gelesen. Schöne Worte, schöne Bilder, doch ich erkenne keine Handlung und kein Thema.
Bei näherer Betrachtung ergeben die Metaphern keinen Sinn. Was ist ein Schattenflug der Zeit? Was ist ein Schattenflug überhaupt?
Ein Klang, ein Flüstern berührt das Herz. Dieser Klang wird nicht beschrieben oder erklärt. Er findet im Schattenflug statt.
Langsam frage ich mich, ob das LI sich in einem Raumschiff befindet.

Stunden vergehen nun wie silbernes Geäst. Silbernes Geäst vergeht nicht, weil es aus Metall ist. Sollte Raureif gemeint sein, verginge er in der Morgensonne.
In der nächsten Zeile tanzen Blätter. Das könnte ein Hinweis auf windiges Wetter oder auf den Herbst als Jahreszeit sein.
Die Welt erglüht, also lag ich wohl richtig mit dem Sonnenaufgang. Seelen werden in bestimmten Religionen und Märchen tatsächlich gewogen, aber nicht von der Sonne. Die Sonne wird somit einer Art Gott oder Totengott gleichgesetzt. Worte brechen vor Ehrfurcht, vermute ich.

Nun folgt die Nacht, in der Räume verblassen. Eigentlich verblassen aber Farben und "blass" ist ein nicht zutreffendes Adjektiv für die Nacht.
Was sind Höhnen? In den Höhnen keimt Hoffnung, aber das Wort gibt es nicht. Es gibt Hohn und Höhnen im Sinne von Verhöhnung, aber das würde grammatisch anders gesetzt werden müssen. Das Höhnen, nicht die Höhnen.

In der letzten Strophe wird der Augenblick aufgefordert zu verweilen. Erinnert an Goethe, aber Rilke taucht jetzt auf. Sein Geist umfängt die Seele.
Abschließend klingt jede Frage in der Stille, was bedeutet, dass das LI allein ist. Unklar, was die Aussage ist. Auch reine Beobachtung ist es nicht. Was ist es überhaupt?
Schön klingende Worte ohne Informationsgehalt, so leid mir das auch tut. Hoffentlich verklingen meine Fragen nicht in der Stille und ich bekomme eine Interpretation.

Liebe Grüße,
Lee
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