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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 09.03.2010, 18:43   #1
männlich Phobipp
 
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Beiträge: 449

Standard Säbeltanz

knöcherne Dürre
wo einst Lippen blühten
umspielt vom strengen Frost
dieses Säbeltanzes
dieses nie enden wollenden

ich schütte Blicke
in ihre Silhouette
suche und suche sie
finde nichts
nur leere Pupillen

und immer wieder das
kalte Kreischen der Säbel

Fernweh treibt -
weit weg von Gegenwart
zurück zum Lebenssommer
zum Rotglanz ihrer Lippen

die sich nun öffnen
und Worte schweben
schüchtern an mein Ohr:
gläsernes Zerspringen

ein erstes Weiß
fällt himmelab
und die Säbel singen
gnadenlos
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Alt 09.03.2010, 23:12   #2
weiblich C.Alvarez
 
Benutzerbild von C.Alvarez
 
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Beiträge: 4.889

Lieber Phobipp,

dein Gedicht erreicht ein enormes Tempo. Es reisst einen geradezu mit.
Wie der Tanz der Derwische in etwa.
Du hältst dieses hohe sprachliche Tempo bis zum Schluss durch, wie die Namensvetterin deines Textes, der Super Säbel, die North American F-100 Super Sabre.

Dies ist eines der wenigen Gedichte, wo ich was den Inhalt und die Bilder betrifft nicht recht durchblicke, was mich aber enorm fasziniert und mitreisst.
Es ist wie elektrisch geladen. Und das Tempo...
Ich lese sehr gerne solche Sachen, die ihre eigene Geschwindigkeit dem Leser vermitteln.

Lieber Gruss

Corazon
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Alt 09.03.2010, 23:41   #3
männlich Phobipp
 
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Beiträge: 449

Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen
Es ist wie elektrisch geladen. Und das Tempo...
Da der Large Hadron Collider in Genf wieder funktioniert, hab ich diesen benutzt, um obigen Text zu schreiben und auf nahezu Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen.

Freut mich, dass dir der Text zusagt. Ich persönlich mag es auch sehr, wenn einem der Inhalt nicht sofort auf dem Silbertablett serviert und in klein geschnittenen Häppchen in den Rachen geschoben wird, sodass man kaum mehr kauen muss. Da steh ich eher auf ein zähes Stück Fleisch, an dem man einige Zeit zu beißen hat.

Vielen Dank fürs Kommentieren.
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