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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 19.10.2010, 20:57   #1
weiblich FeelLetter
 
Dabei seit: 08/2010
Ort: zwischen Grashalm und Teer
Beiträge: 278

Standard Petit Papillon

Ich weiß immer nicht, in welche Kategorie ich mein Geschreibsel am besten einpacke...da in meinem Gedicht ein Tier vorkommt ( ), hab ich mich für diesen Platz hier entschieden.

(Ich sehe es selber ein, halbe Sachen bleiben halt nur halbe Sache...also für Ilka-Maria und all die anderen - und für mich selbst - das ganze Gedicht)

Petit Papillon, mein lieber,
wo schlug der Raupe kleines Herz
im hold’ Erwachen süßen März?
Wo haucht der Wind in deine Glieder
ein Stückchen schwirrend’ Kinderlieder?

Petit Papillon, mein kleiner,
wo hört man deiner Brüder Flattern?
Schon träg’ die Lebensmühlen rattern,
lass los den dünnen Blumenstamm,
flieg zurück, woher dein Flügel kam!

Petit Papillon, mein armer,
benetzet leis’ der Blätter Schlaf,
süß schaukelnd man im Traume traf,
ein Tröpfchen bitter trotz so klein,
mein traurig’ Freund, ein Tränchen dein.

Petit Papillon, wie schmerzlich,
kannst deine Flügel kaum mehr breiten,
geschweig’ auf Blütenwellen reiten.
Welch Wehklag trübt dein bunt’ Gesicht?
Dein Schuppenkleid im Wind zerbricht.
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Alt 19.10.2010, 21:03   #2
weiblich Ilka-Maria
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Ein bißchen mehr wäre schon gut, denn man will ja wissen, weshalb der Schmetterling fluguntauglich geworden ist.

LG
Ilka-M.
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Alt 19.10.2010, 21:13   #3
weiblich FeelLetter
 
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Beiträge: 278

et voilà!
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Alt 19.10.2010, 21:34   #4
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.076

Ich vermag die Bilder im einzelnen nicht in Einklang zu bringen, z.B. weiß ich nicht, was "schwirrende Kinderlieder" sind und was der Hauch des Windes damit zu tun hat. Vom Ganzen her gesehen beschreibst Du wohl das Werden und Vergehen des Schmetterlings, seine Metamorphose von der Raupe zur geflügelten Schönheit, deren Tragik es ist, alsbald sterben zu müssen. Also hast Du uns vorhin nicht, wie ich erst dachte, den Anfang Deines Gedichtes präsentiert, sondern das Ende.

Man erkennt beim Lesen, daß Du Dir viel Mühe gemacht hast, was die Wortfindungen angeht: keine Wiederholungen, und die Reime sitzen (wenn ein Wort wie "rattern" auch nicht gerade eine poetische Offenbarung ist). Als Pflichtprogramm gut, als Kür ausbaufähig.

LG
Ilka-M.
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Alt 19.10.2010, 22:28   #5
Thing
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Beiträge: 34.998

Halli Hallo, FeelLetter -

inzwischen hast du wohl mehrere Fassungen eingestellt.
Ich halte mich an die erste, die ich sah:


Petit Papillon, wie schmerzlich,
kannst deine Flügel kaum mehr breiten,
geschweig’ auf Blütenwellen reiten.
Welch Wehklag trübt dein bunt’ Gesicht?
Dein Schuppenkleid im Wind zerbricht.

Dazu meine Anregung:

Petit Papillion - wie schmerzlich!
Kannst Deine Flügel kaum mehr spreiten,
geschweige denn auf Blüten reiten.
Den letzten Tagen zeigst Du Dein Gesicht,
bevor Dein Schimmerndes zerbricht.


Leider nur 4 Reime möglich.
"Schmerzlich" bleibt im Original ungereimt.

Schönes Thema, gern gelesen!


Thing
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Alt 21.10.2010, 16:17   #6
weiblich FeelLetter
 
Dabei seit: 08/2010
Ort: zwischen Grashalm und Teer
Beiträge: 278

@Thing:
Danke für deine Antwort! Freut mich, dass du es gern gelesen hast! Leider verstehe ich nicht ganz, warum du es umdichten musstest bzw. was genau dir an meiner Version nicht so gut gefiel, da du es ja anscheinend mit anderen Worten beschreiben musstest... aber auch egal. Was mir jedoch als Kommentar zu deinem Ströphchen einfällt ist, dass das abrupte Ende bei dir fehlt. Wie du schon aus anderen Gedichten kennst, hab ich`s gern krass und überraschend

@Ilka-Maria:
Ja, bemüht hab ich mich schon, aber es soll dann doch nicht gezwungen wirken. Zu dem Bild mit dem Wind: Schwirrende Kinderlieder meinen die Erinnerungen an die Kindheit, die dort gefühlten Momente und Dinge, die man plegte und liebte, und die noch irgendwo im Kopf herumschwirren. Der Wind ist dabei sozusagen der Gegenwind des Lebens, der dich an die Kindheit erinnert. Ich hoffe, du verstehst das Bild jetzt besser. Vielleicht sollte man das Gedicht auch etwas anders interpretieren, denn in erster Linie dachte ich nicht an die Metamorphose des Schmetterlings, sondern an das Verlassen der Familie, um sich zu entfalten (als wunderschöner Schmetterling), also um sich der Welt zu zeigen, um zu leben. Doch die Kinderlieder, die noch in einem schwirren, darf man nicht leugnen und ignorieren, denn letztendlich ist es die Familie und die Heimat, die einen zu dem machen, was man ist. Der Schmetterling stirbt zum Schluss, weil er dieses Band abgeworfen hat und am Ende "leer" ist. Irgendwie kann ich das auch nicht genau beschreiben, was meine Idee dahinter war. Ich habs schon versucht mit dem Gedicht
Aber danke fürs Lesen, Ilka-Maria!

Lg FeelLetter
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