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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 26.03.2015, 22:16   #1
männlich wüstenvogel
 
Dabei seit: 06/2011
Ort: wetzlar
Alter: 70
Beiträge: 441

Standard Ein Baum erzählt

Wurzeln halten mich fest
geben mir Sicherheit
Äste wachsen in den Himmel
tragen meine Sehnsucht weit.

Blätter entspringen meinen Zweigen
flüstern im Wind
kannst du zuhören und schweigen
kleines Menschenkind?

Wir sind immer zusammen
und auch allein
doch viele von euch
können das nicht sein.

Ohne uns
würde es euch nicht geben
warum
lasst ihr uns nicht leben?


"Bäume sind Gedichte,
die die Erde in den Himmel schreibt."
(Khalil Gibran)
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.03.2015, 23:59   #2
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Zitat:
Zitat von wüstenvogel Beitrag anzeigen

...
kleines Menschenkind?

Wir sind immer zusammen
und auch allein
doch viele von euch
können das nicht sein.

...
der Bruch hier vom "einzelnen Menschenkind" zu den plötzlich vielen stört mich irgendwie grad böse beim Lesen

alles andere mag ich gern, wenn mir auch die Sprache hier nicht "dicht genug" erscheint, aber dafür kannst du nichts, du kannst ja nicht für meine seltsamen Wünsche schreiben

vielen lieben Dank auf alle Fälle

Alles Liebe
Lichtsohn
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2015, 01:45   #3
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Wüstenvogel,

ich erlaube mir, als Kommentar zu deinem Gedicht, das mir sehr sehr gefällt,

"Knarren eines geknickten Astes"
von Hermann Hesse

zu schreiben.

Splittrig geknickter Ast,
Hangend schon Jahr um Jahr,
Trocken knarrt er im Wind sein Lied,
Ohne Laub, ohne Rinde,
Kahl, fahl, zu langen Lebens,
Zu langen Sterben müd.
Hart klingt und zäh sein Gesang.
Klingt trotzig , klingt heimlich bang
Noch einen Sommer,
Noch einen Winter lang.


Lieben Gruß
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2015, 22:00   #4
männlich wüstenvogel
 
Dabei seit: 06/2011
Ort: wetzlar
Alter: 70
Beiträge: 441

Standard Ein Baum erzählt

Lieber Lichtsohn,
liebe Merith,

vielen Dank für eure Kommentare.

In den ersten beiden Strophen erzählt der Baum von sich allein,
danach spricht er allgemeiner von seinen "Freunden", den anderen Bäumen. Aus dem lyrischen Ich wurde ein lyrisches Wir.
Interessant ist, dass hier wirklich ein Bruch stattgefunden hat, denn im ersten Text folgten nach der 2. Strophe noch vier weitere über die Jahreszeiten.

Ob das Gedicht "dicht" genug ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das Hesse-Gedicht ist natürlich wunderschön - wer vermag schon über ein trockenes Holzstück solch lyrische Zeilen zu schreiben - gefällt mir ganz außerordentlich (bin ja auch ein Hesse-Fan).

Liebe Grüße

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
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