Völkermord bei Poetry.de

kuse · 27.04.2007, 21:27

Völkermord
Antwort auf: ‚Rassengedanken’, Michael Lüttke, 27.04.2007

Wenn wir nichts weiter tun

Als äußerliche Unterschiede
In unseren Herzen
Zu verteufeln

Und kleinere Nuancen
In unseren Köpfen
Zu radikalisieren

Wer kann uns das verübeln?
Wir sind ein Volk.

Wenn wir nichts weiter tun

Als sprachliche Barrieren
In unserem Geiste
Faschistoid aufzubauen

Und anderen Glauben
Mit unseren Füßen
Zu treten

Wer kann uns das verübeln?
Wir sind eine Gemeinschaft.

Wenn wir nichts weiter tun

Als kulturelle Differenzen
Mit unserem Auftreten
Zu schüren

Und Schnittmengen
Mit unseren Händen
Im Keim zu ersticken

Sag, wer kann uns das verübeln?
Wir sind alles nur Menschen.

Stundenglas · 29.04.2007, 12:14

Wer kann es uns verübeln?
- Niemand, nur das Wissen um ein mögliches Besseres.
Und was tun, wenn alle vergessen haben?
- Dann tun wir nichts weiter, als...

Ich finde den Text eignetlich ganz gelungen, nehme ihn hier mal als traurige Ironie auf.
Grüße,
Stundenglas

kuse · 29.04.2007, 16:16

rrichtig aufgenommen und danke

Ex Albatros · 29.04.2007, 18:31

Hallo kuse,

für dein Alter ein beachtliches Werk mit tiefsinnigen Erkenntnissen. Sprachlich m.E. sehr gut aufbereitet. Eine Kleinigkeit, die mich im Lesefluss etwas störte:

Und versuchen Schnittmengen...

hier würde ich das "versuchen" streichen, da eine Aufforderung schon durch das "Wenn wir nichts weiter tun" erging.

Ansonsten sehr gerne gelesen. Meine Hochachtung.

Lieben Gruß

Albatros

kuse · 29.04.2007, 21:49

für mein alter...für mein alter...du kennst mien genaues alter?

Dein Vorschlag ist sehr gut und angenommen. habs geändert...danke für dein kommentar.

leider hat die person, aufgrund derer ich es geschrieben habe, immer noch nicht geantwortet...was habe ich nur erwartet?

kuse

Brachial-Poet · 06.05.2007, 12:07

ein durchweg ansprechender text, der die an sich selbst gestellte anforderung erfüllt.
ich finde es gelungen, wie du in der form des alten idianergedichtes
" erst wenn der letzte baum gefällt..." geschrieben hast.
der lesefluss geht konform mit der information die du vermitteln wolltest.

einzig

Als sprachliche Barrieren
In unserem Geiste
Faschistoid aufzubauen

finde ich zu undifferenziert, weil diese strophe durch den einfluss des wortes faschtoid seine ursprünglich gute stimmung in dieser strophe aufgibt um leicht hezerisch zu wirken.
dieses wort hätte ich ersetzt und den babylonischen aspekt dafür eingearbeitet,
damit das gedicht hier nicht stilistisch gebrochen wird,

denn es ist ein klasse gedicht.

michael

Jeanny · 06.05.2007, 12:40

So, jetzt muß ich meinen Senf auch dazugeben.
"Wenn wir nichts weiter tun..."
Aber wer tut dann das "RICHTIGE" ?
Hut ab !
Jeanny

kuse · 08.05.2007, 21:49

@michael

Das gedicht kenne ich leider nicht.
Der andere Kritikpunkt ist durchaus berehctigt, darüber bin ich auch beim schreiben gestolpert habe aber bisher noch keine alternative gefunden...

@michael und jeanny

danke für die positiven kritiken.

27.04.2007, 21:27	#1
kuse Dabei seit: 11/2005 Ort: Berlin Alter: 37 Beiträge: 489 Meine Gedichte Meine Favoriten	Völkermord Völkermord Antwort auf: ‚Rassengedanken’, Michael Lüttke, 27.04.2007 Wenn wir nichts weiter tun Als äußerliche Unterschiede In unseren Herzen Zu verteufeln Und kleinere Nuancen In unseren Köpfen Zu radikalisieren Wer kann uns das verübeln? Wir sind ein Volk. Wenn wir nichts weiter tun Als sprachliche Barrieren In unserem Geiste Faschistoid aufzubauen Und anderen Glauben Mit unseren Füßen Zu treten Wer kann uns das verübeln? Wir sind eine Gemeinschaft. Wenn wir nichts weiter tun Als kulturelle Differenzen Mit unserem Auftreten Zu schüren Und Schnittmengen Mit unseren Händen Im Keim zu ersticken Sag, wer kann uns das verübeln? Wir sind alles nur Menschen.

29.04.2007, 18:31	#4
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	RE: Völkermord Hallo kuse, für dein Alter ein beachtliches Werk mit tiefsinnigen Erkenntnissen. Sprachlich m.E. sehr gut aufbereitet. Eine Kleinigkeit, die mich im Lesefluss etwas störte: Und versuchen Schnittmengen... hier würde ich das "versuchen" streichen, da eine Aufforderung schon durch das "Wenn wir nichts weiter tun" erging. Ansonsten sehr gerne gelesen. Meine Hochachtung. Lieben Gruß Albatros

29.04.2007, 12:14	#2
Stundenglas abgemeldet Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 69 Meine Gedichte	Wer kann es uns verübeln? - Niemand, nur das Wissen um ein mögliches Besseres. Und was tun, wenn alle vergessen haben? - Dann tun wir nichts weiter, als... Ich finde den Text eignetlich ganz gelungen, nehme ihn hier mal als traurige Ironie auf. Grüße, Stundenglas

29.04.2007, 16:16	#3
kuse Dabei seit: 11/2005 Ort: Berlin Alter: 37 Beiträge: 489 Meine Gedichte Meine Favoriten	rrichtig aufgenommen und danke

29.04.2007, 21:49	#5
kuse Dabei seit: 11/2005 Ort: Berlin Alter: 37 Beiträge: 489 Meine Gedichte Meine Favoriten	für mein alter...für mein alter...du kennst mien genaues alter? Dein Vorschlag ist sehr gut und angenommen. habs geändert...danke für dein kommentar. leider hat die person, aufgrund derer ich es geschrieben habe, immer noch nicht geantwortet...was habe ich nur erwartet? kuse

06.05.2007, 12:07	#6
Brachial-Poet Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 170 Meine Gedichte	ein durchweg ansprechender text, der die an sich selbst gestellte anforderung erfüllt. ich finde es gelungen, wie du in der form des alten idianergedichtes " erst wenn der letzte baum gefällt..." geschrieben hast. der lesefluss geht konform mit der information die du vermitteln wolltest. einzig Als sprachliche Barrieren In unserem Geiste Faschistoid aufzubauen finde ich zu undifferenziert, weil diese strophe durch den einfluss des wortes faschtoid seine ursprünglich gute stimmung in dieser strophe aufgibt um leicht hezerisch zu wirken. dieses wort hätte ich ersetzt und den babylonischen aspekt dafür eingearbeitet, damit das gedicht hier nicht stilistisch gebrochen wird, denn es ist ein klasse gedicht. michael

06.05.2007, 12:40	#7
Jeanny Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 660 Meine Gedichte	So, jetzt muß ich meinen Senf auch dazugeben. "Wenn wir nichts weiter tun..." Aber wer tut dann das "RICHTIGE" ? Hut ab ! Jeanny

08.05.2007, 21:49	#8
kuse Dabei seit: 11/2005 Ort: Berlin Alter: 37 Beiträge: 489 Meine Gedichte Meine Favoriten	@michael Das gedicht kenne ich leider nicht. Der andere Kritikpunkt ist durchaus berehctigt, darüber bin ich auch beim schreiben gestolpert habe aber bisher noch keine alternative gefunden... @michael und jeanny danke für die positiven kritiken.