Jäger und Sammler

[wüstenvogel]

"Ein Mensch, der zu jeder Zeit Genuss und Vergnügen sucht, muss unvermeidlich seinem Schatten begegnen, dem Leid. Lust und Leid können nicht getrennt werden." (Krishnamurti, Einbruch in die Freiheit)

Immer noch jagen
an allen Tagen
nach Genuss und Vergnügen
können uns nicht begnügen
mit dem, was wir haben
was wir sind.

Immer noch sammeln
neue Erlebnisse
Erfahrungen
suchen
was uns antreibt
voller Hoffnung
etwas zu finden
das bleibt
flüchten
vor der Vergänglichkeit.

Immer noch glauben
an Lust ohne Leid
an Wachstum ohne Zerstörung
an Licht ohne Dunkelheit
an ein Leben
außerhalb der Zeit.

Von gestern nach morgen
gejagt und gehetzt
doch das Leben
ist immer nur
JETZT!

aus: "Ende und Anfang - Märchen aus der Zukunft"

[Ex-DrKarg]

Lieber Wüstenvogel,
schönes Gedicht! Eine etwas andere Perspektive nimmt mein unter demselben Titel ebenfalls in diesem Forum veröffentlichtes Gedicht ein.
Herzliche Grüße!
H. H. Karg

[wüstenvogel]

Lieber Hans Helmut,

vielen Dank für deinen Kommentar.
Freut mich, dass dir meine kleine Reflexion gefällt.

Liebe Grüße

wüstenvogel

[Ex-DrKarg]

Lieber wüstenvogel,
aber doch eine kleine Korrektur:
Bitte Hans H A R T M U T.
Danke!
Beste Grüße H. H.Karg

[wüstenvogel]

Lieber Hans Hartmut,

tut mir leid. Soll nicht mehr vorkommen!

Wünsche dir ein schönes Wochenende.

[Ex-DrKarg]

Lieber Wüstenvogel,
kein Problem!!!
Beste Grüße H. H. Karg

[Ilka-Maria]

[QUOTE=wüstenvogel;355202]"Ein Mensch, der zu jeder Zeit Genuss und Vergnügen sucht, muss unvermeidlich seinem Schatten begegnen, dem Leid. Lust und Leid können nicht getrennt werden." (Krishnamurti, Einbruch in die Freiheit)

Abgesehen von Deinem Gedicht, das einem guten Weg folgt, Wüstenvogel, frage ich: Stimmt Dein Leitsatz noch in unserer Zeit? Ich wurde in eine Zeit ohne Schatten und Leid hineingeboren, und die Jahre meines Lebens - seit 70 Jahren Frieden - hatten den Hochgenuss des Lebens. Da hört jede Dialektik auf. Vielleicht hatte ich nur Glück, und es kommen wieder gefährliche Zeiten. Danach sieht es aber nicht aus. Trotz Putin.

Ich fände es gut, wenn alle Menschen Epikuräer, Dantons und Hedonisten wären. Es wäre noch nicht das Paradies, aber ein Anfang.

[wüstenvogel]

Hallo Ilka,

vielen Dank für deinen Kommentar.

In einem gebe ich dir uneingeschränkt Recht - Hier, in Deutschland und in großen Teilen von Europa geht es uns MATERIELL sehr gut - niemand braucht zu hungern, fast alle haben ein Dach über dem Kopf, viele von uns können sich vieles leisten (kaufen).
Allerdings bezweifle ich stark, dass wir in einer "Zeit ohne Schatten und Leid" leben - das gilt nicht mal für Deutschland und noch viel weniger für den großen Rest der Welt.
In dem Zitat heißt es, dass ein Mensch, der zu JEDER Zeit (also pausenlos) Genuss und Vergnügen SUCHT, dem Leid begegnen muss. Wenn aus der Suche eine Sucht wird, gebe ich dem Verfasser Recht.
Viele von uns wollen immer mehr haben, immer intensiver leben, jedes Vergnügen steigern (zumindest wollen sie es sich anschauen).
Es stimmt, wir jagen keine Mammuts mehr - doch einem sinn-erfüllten Leben jagen viele hinterher - immer weiter - immer schneller - immer mehr!

[anna amalia]

Lieber Wüstenvogel,

Wenn es denn mal die Jagd nach dem sinnerfüllten Leben wäre. Vielfach erlebe ich diese Sucht nach dem Kick , dem Hävelmannschen höher , weiter, schneller...

Dass es in Deutschland keine Armut geben soll, halte ich für ein Gerücht und ich gebe dir recht, Wüstenvogel, Leid bezieht sich nicht ausschließlich auf Materielles. Die seelische Verarmung im Umgang miteinander trägt sicher mit dazu bei.


Herzliche Grüße

Änne