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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 15.06.2009, 17:10   #1
männlich kuse
 
Benutzerbild von kuse
 
Dabei seit: 11/2005
Ort: Berlin
Alter: 36
Beiträge: 489

Standard Faszination

Faszination

Wie fühlt es sich an
Gesehen zu werden?
Du warst lange nicht mehr hier, Szina,
Um den Sockel zu pflegen
Auf den du mich hievtest

Wie fühlt es sich an
Berührt zu werden?
Es stand schlecht um mich als du gingst
Da du nichts deiner Wärme
Bei mir gelassen hast

Wie fühlt es sich an
Zu vertrauen?
Ich selbst kontrolliere mich nun
In einem täglichen Kampf
Gegen falsche Vorstellungen

Wie fühlt es sich an
Begehrt zu werden?
Eine Feder im Wind ist nichts weiter
Als ein wertloses Hilfsmittel
Vergangener Zeiten

Sag mir, wie fühlt es sich an
Ich erinnere mich lange nicht mehr
Und, geht es dir gleich?
Lächle kurz, ich zeige es dir.
kuse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.10.2009, 18:48   #2
männlich moon
 
Benutzerbild von moon
 
Dabei seit: 09/2009
Ort: im All
Alter: 39
Beiträge: 362

Hi Kuse!

Gefällt mir wahnsinnig gut. Könnte auch gerne ein Songtext sein. Und fürs Deutsche heißt das ja schon was. Sehe gerade du hast hier schon sehr viele Texte. Da werde ich doch gleich mal stöbern!

moon
moon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.10.2009, 21:53   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.042

Eine starke Komposition! Bis auf die letzte Strophe:

Zitat:
Sag mir, wie fühlt es sich an
Ich erinnere mich lange nicht mehr
Und, geht es dir gleich?
Lächle kurz, ich zeige es dir.
Da werden Erfahrungen aufgerollt und Fragen gestellt - und schlimmer: die Vergangenheit scheint noch nicht verarbeitet zu sein. Und dann dieser Satz: "Ich erinnere mich lange nicht mehr ...". Das paßt nicht, es ist unglaubwürdig. Eher hätte ich so etwas in dem Sinne abgenommen:

Sag mir, wie fühlt es sich an?
Aber du erinnerst dich längst nicht mehr.
Oder geht es dir gleich ...
Lächle kurz, ich antworte dir.

Ist lediglich mein Eindruck, mein einziges Störgefühl. Nichts weiter. Alles andere gefällt mir gut.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.10.2009, 01:31   #4
männlich kuse
 
Benutzerbild von kuse
 
Dabei seit: 11/2005
Ort: Berlin
Alter: 36
Beiträge: 489

Interessant, dass du mir eine derart direkte Formd er letzten Strophe vorschlägst. Denn genau in dieser Strophe liegt alles, worauf die Strophen davor hinführen sollen. Alles, was davor kam, sind mehr oder minder triviale Strophen voller Sehnsucht und Bildern, die nicht unbedingt innovativ sind, die aber ihren zweck erfüllen. Die letzte Strophe allerdings, so wie sie ist, bringt eine Aussage zu Papier:

Das lyrische ich hat all das, was vorher beschrieben lange nicht selbst erfahren, weiss aber, wie es dem lyrischen du genau das geben kann und ist ebreit dies auch zu tun, allerdings in einer zurückhaltenden Art und Weise, die sehr passiv daher kommt. Oder um es überzogen auszudrücken:
Die Tragik des lyrischen ichs besteht darin, dass es bereit ist, einer person mit volelr Hingabe das zu geben, was es selbst seit ewigkeiten vermisst.

In deiner Version, die ich technisch übrigens für sehr gelungen ansehe, geht diese Tragik des lyrischen ichs vollkommen verloren, die Sehnsucht kommt überhaupt nicht zum Ausdruck. Nichts deutet mehr darauf hin, dass das lyrische Ich selbst diese Sehnsüchte hat, sondern lediglich bereit ist, diese Sehnsüchte bei dem lyrischen Du zu stillen.
kuse ist offline   Mit Zitat antworten
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