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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 20.12.2011, 20:24   #1
männlich Schmuddelkind
 
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Standard Es regnet Träume

Träume steigen auf wie Dunst
gen Himmel, bilden ernste Fratzen,
graue Flecken flücht'ger Kunst,
bis sie über uns zerplatzen,

und man ihnen erst begegnet,
wenn aus schwarzem Wolkenbruch
es schwer und heftig Träume regnet.
Man atmet frischen Traumgeruch.

Träume fließen durch das Land,
bahnen ihren Weg sich, bohren
sich durch steinern-harte Wand
und geh'n im off'nen Meer verloren.
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Alt 22.12.2011, 20:16   #2
männlich Jeronimo
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Hallo Schmuddelkind,

das lassen wir mal nicht so unkommentiert stehen. Mirf gefällt nämlich das surreale und künstlerische an dem Text sehr gut. Und eine erfrischend neue Beschreibung der Träume. Hat mir gefallen!

Jeronimo
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Alt 25.12.2011, 15:09   #3
weiblich KleinerSpecht
 
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gefällt mir sehr gut.

wobei mir die letzte zeile irgendwie gar nicht gefallen will.
warum? keine ahnung.
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Alt 27.12.2011, 13:42   #4
männlich Schmuddelkind
 
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Sorry, dass ich mich jetzt erst melde, aber über Weihnachten bin ich immer im Saarland und da gibt es kein Internet.

Vielen Dank!

Ja, neu ist es, sollte es zumindest sein. Wusste nur nicht, ob es wirklich originell ist, aber es entsprach irgendwie meinen Empfindungen und dann finde ich es schön, wenn es ankommt.

@KleinerSpecht: Ich persönlich mag den letzten Vers. Schade, dass du nicht spezifizieren kannst, woran es liegt! Meinst du, es hat eher inhaltliche oder eher formale Gründe?

LG
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Alt 27.12.2011, 14:05   #5
Thing
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Halli Hallo, Schmuddelkind -

ich würde bei diesem bezaubernden Text die Apostrophe weglassen
Frag Ilka-Maria, sie wird mir beipflichten.

Schön!


Thing
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Alt 27.12.2011, 14:33   #6
männlich Schmuddelkind
 
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Hi, Thing!

Ja, ich weiß, dass du die Apostrophe weder magst noch dass sie in der Lyrik üblich sind, aber irgendwie gefällt es mir so besser. Ich mache das ja immer so und das ist irgendwie mein Ding. So wie Andere eben jeden Vers mit einem Großbuchstaben beginnen oder auf Satzzeichen verzichten...

Aber schön, wenn ich dich bezaubern konnte!

LG
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Alt 28.12.2011, 02:08   #7
weiblich KleinerSpecht
 
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eher formal
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Alt 28.12.2011, 02:12   #8
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Ich bin halt alt und verknöchert.
("Gen Himmel" versöhnt mich! Hätte von mir sein können! )
Deswegen geh ich mit Apostrophen sparsam um.
(Auf der andren Seite ramsche ich mit Punkten und Ausrufezeichen.....)
Mach Dir nix draus.

Thing
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Alt 28.12.2011, 03:03   #9
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
eher formal
Hmm... mag es sein, dass dir das abgekürzte "geh'n" missfällt, weil es etwas lapidarer als die restliche Wortwahl wirkt.

Zitat:
Mach Dir nix draus.
Nein, nein, tue ich nicht.

LG
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Alt 28.12.2011, 07:23   #10
weiblich Ilka-Maria
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Lieber Schmuddel,

dieses Gedicht fordert zu sorgfältigem Lesen heraus; erkennt man nämlich das Gleichnis, daß die Träume dem Kreislauf des Wetters (= Regen) folgen, ist das Heineilen (des Regenflusses bzw. der Träume) zum Meer schlüssig. Aus den Bildern dieses Gedichts kann man ergiebige Interpretationen schöpfen: Träume sind immer da, aber "dunstig", erst nach dem Aufsteigen und der richtigen Schwere manifestieren sie sich, aber dann prasseln sie nieder und drohen einen zu erschlagen, und kaum, daß man ihrer gewahr ist, sind sie schon wieder auf und davon.

Nicht übel.

Was mich ein wenig stört, ist die Unordnung im Rhythmus, genau gesagt, der willkürliche Wechsel der Betonungen vor allem bei den Anlauten.

Die Apostrophen sind entbehrlich, denn optisch sind sie nichts als Stolpersteine, die den Redefluss stören. Abgesehen von diesem technischen Einwand ist das aber natürlich auch eine Geschmackssache.

LG
Ilka
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Alt 28.12.2011, 14:59   #11
männlich Schmuddelkind
 
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Vielen Dank Ilka-Maria, für deine ausführliche Interpretation!

Das Gleichnis hast du richtig erkannt und deine Interpretation deckt sich weitgehend mit meiner. Die Frage, warum sich Träume plötzlich manifestieren und es Träume regnet, würde ich so beantworten: Es gibt Momente im Leben, da wird einem bewusst, wer man ist und wie weit man von seinen Träumen entfernt ist. Träume sind dann schmerzhaft und man muss der Realität ins Auge blicken und sich von ihnen verabschieden (sie gehen im offenen Meer verloren).

LG
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Alt 28.12.2011, 22:43   #12
weiblich KleinerSpecht
 
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ich hab es mir nochmal angeschaut und glaube ich weiß jetzt woran es liegt.

Im ganzen Gedicht wirken die Träume robust und unzerbrechlich (sie bilden "ernste Fratzen" sie "zerplatzen", sie bohren sich durch steinern- harte Wand)
Während diese letzte Zeile einen Bruch damikt macht und die Träume plötzlich und ohne Vorwarnung nicht mehr roobust und unzerbrechlich wirken lässt, sondern zart und zerbrechlich (sie geh'n verloren)

Ich denke daran liegt es. Und das ist dann schon wieder Geschmackssache.
Weil so ein Bruch ist ja ein stilistisches Mittel, das durchaus einen Sinn hat.
KleinerSpecht ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2011, 23:40   #13
weiblich Ilka-Maria
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So hart und brüchig sehe ich das nicht, eher doch so wie Schmuddelwasser , das in Flüssen und danach in Ströme gelenkt dem Meer zufließt.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2011, 01:51   #14
männlich Schmuddelkind
 
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Beiträge: 4.798

Zitat:
Im ganzen Gedicht wirken die Träume robust und unzerbrechlich (sie bilden "ernste Fratzen" sie "zerplatzen", sie bohren sich durch steinern- harte Wand)
Während diese letzte Zeile einen Bruch damikt macht und die Träume plötzlich und ohne Vorwarnung nicht mehr roobust und unzerbrechlich wirken lässt, sondern zart und zerbrechlich (sie geh'n verloren)
Ich weiß, was du meinst und wenn man das so sehen will, dann ist da tatsächlich ein verwirrender Bruch, aber ich sehe es anders: Ich würde die Metapher nicht so verstehen, dass die Träume mehr oder weniger zerbrechlich sind, sondern mehr oder weniger präsent. Und diesbezüglich durchläuft das Träumen mehrere Phasen und mündet im Vergessen. Dieses Vergessen ist aber so subtil, dass wir wahrscheinlich selbst nicht merken, dass wir vergessen. Deshalb der "weiche" Ausdruck "im Meer verloren gehen".

Zitat:
Schmuddelwasser
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enttäuschung, traum, wasser, wetter

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