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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 30.12.2009, 23:16   #1
weiblich Venetianskies
 
Benutzerbild von Venetianskies
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: saarbrücken
Alter: 33
Beiträge: 20

Standard Ewiges Eis

Die Uhren wurden müde und tickten langsamer,
der Wechsel der Jahreszeiten ließ auf sich warten,
die Sonne verabschiedete sich und senkte ihr Haupt,
ihre Strahlen bekam man nicht mehr zu Gesicht,
Wolken zogen auf und der Himmel verdunkelte sich,
die ersten Regentropfen setzten ein,
die Wärme wich der Kälte und die Natur erstarrte,
es begann zu frösteln,
die Regentropfen formten sich zu Schneeflocken,
schien als würde dieser Winter eine Weile bleiben.

Er hielt Einzug und ließ sich nieder,
erbamungslos und ohne Gnade
kam er Schritt für Schritt,
machte vor nichts halt,
auch nicht vor uns.

Das Wasser fror ein und verhärtete sich,
dein Herz wurde starr wie ein Eiskristall,
konnte es nicht mehr schlagen hören,
hätte nicht gedacht, dass unser Umgang mal so hart würde.

Das Feuer in uns erlosch, als der Winter uns umarmte,
spürte die Kälte nicht nur um uns herum und begann zu zittern,
von unserer glühenden Wärme keine Spur mehr,
hätte nicht gedacht, dass es mal so kalt zwischen uns würde.

Die Erde unter uns bildete Bodenfrost und Glätte,
wir verloren die Kontrolle und fanden nicht mehr den Halt,
du entglittest mir aus den Händen,
hätte nicht gedacht, dass es mal so aus den Bahnen geraten würde.

Die Luft wurde geküsst von den eisigen Ostwinden,
unsere letzten Blicke fielen mit den letzten Schneeflocken,
unsere letzten Worte fielen mit dem letzten Atemzug,
hätte nicht gedacht, dass wir uns mal so aus den Augen verlieren würden.

Deine Schritte im Schnee kamen mir abhanden,
senkte mein Haupt und gab die Suche auf.
Ein Schritt führte zum Nächsten,
erkannten diesen Fortlauf jedoch bis heute noch nicht.

Die Zeit verging und der Winter zog von dannen,
nahm alles mit was er einst mit sich führte,
unter dem Schnee, unter der Eisfläche,
keine Spuren von uns beiden mehr,
keine Überreste, keine Gründe,
letztlich und allein die Frage,
wie es nur dazu kam,
begriffen es nicht
und vergaßen
wie's war.

Heute schreiten wir aneinander vorbei,
blicken uns ins Gesicht,
versuchen uns zu erinnern
und entdecken bloß noch Fremde.
Scheint als wäre dieser Winter für uns ewig geblieben.

Geändert von Venetianskies (31.12.2009 um 03:56 Uhr)
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