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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 12.04.2016, 16:06   #1
männlich Twiddyfix
 
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Standard Wo ist das Lachen geblieben?

Wo ist das Lachen geblieben?

Ja, wo ist es hin?

Das fröhliche Lachen unserer Kinder, wo ist es geblieben?
Unbeschwerte Kindheit, die Leichtigkeit der Jugend, wo sind sie hin?

Früher konnten wir Kinder noch auf den Fahrbahnen spielen, z.B. Völkerball, Treibeball, auch Fußball.
Es wurde gekreiselt, gerollert, Hoppse mit Himmel und Hölle, es wurden mit Kreide Wohnungen auf's Pflaster gemalt und man spielte dann Mutter, Vater, Kind.

Das alles ist vorbei, geht heute nicht mehr.

Heute sitzt man zuhause am Computer, oder man quasselt stundenlang sein Handy voll.
Aber wo ist das Lachen der Kindheit geblieben?

Ist unsere Jugend nur fröhlich wenn sie einen Joint raucht, oder ist sie es beim obligatorischem Koma-Saufen?
Soetwas macht unsere Jugend heute an. Oder?

Der Gerechtigkeit wegen sei gesagt, es sind nicht alle so.
Viele von ihnen sind fleißig in den Schulen und werden später einmal gute Handwerker, Ärzte oder Politiker.

STOP !!! Fröhliche, lachende Politikert...nee gibts es nicht.

Sie lachen nur, wenn sie sich wieder einmal ihre Diäten erhöht haben.

Vor lauter Streß können auch die Erwachsenen kaum lachen.
Urlaub ist in diesem Jahr oft nicht möglich.

Hartz IV, nein, die haben nichts zu Lachen.

Und unsere Alten, worüber lachen die?

Lacht man über...

die Ölpest im Golf von Mexiko?
Über die Krise in Griechenland?
Über die smogverpestete Luft in unseren Städten?
Über den katastrophalen Verfall des EURO?
Über die Übergriffe in den Kirchen und Schulen?
Über, über, über,...

Ach ja, über die Staatsaffäre Böhmermann...?

Das wird eine politische Lachnummer und man darf gespannt sein, wie sich unsere Regierung da herauswindet.

Wenn wir noch lachen können, sollten wir es pflegen und in Ehren halten.

Aber wo ist das Lachen unserer Kinder geblieben?


Nun zu Dir, Jan Böhmermann,
"piß" noch mal den Erdo an,
sein "eitler Ego" ist vermessen,
ihn sollte man ganz schnell vergessen.
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Alt 12.04.2016, 17:06   #2
Thing
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Standard Lieber Twiddy -

in meiner unmittelbaren Nachbarschaft gibt es noch lachende Kinder, die auf der Wiese (Fußball) und Straße spielen.
Immer ein herzerwärmendes Erlebnis.
Und die Mädchen fragen , wie es mir geht - zu niedlich.

Aber hier ist auch weitab vom Städtchen. Dort sieht man keine spielenden und lachenden Kinder mehr.
Wie schade!


Zu Böhmermann:

Hier hat sich die Kanzlerin aber nicht mit Ruhm bekleckert.
Mit ihrem statement ist sie Erdogan in den Hintern gekrochen, ein deutliches Beispiel für ihre Erdogan-Abhängigkeit und -unterwürfigkeit.
(Die läßt garantiert die Türkei noch in die EU, auch wenn die Türkei zu 99% n i c n t in Europa liegt!)

Ich - je suis Böhmermann!

Lieben Gruß
von
Thing
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Alt 12.04.2016, 17:56   #3
weiblich Ilka-Maria
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Hatten die Kinder früher wirklich mehr zu lachen als heute? Dazu muss man vergleichen, wie es vor hundert oder zweihundert Jahren war – oder im Mittelalter.

Da hatten Kinder wenig zu lachen, denn eine Kindheit im heute verstandenen Sinne gab es nicht. Ab fünf Jahren galt ein Mensch als erwachsen und musste harte Arbeit leisten. Ganz schlimm wurde es im Zeitalter der Industrialisierung und des Pauperismus, als Kinder zusammen mit ihren Vätern in den Fabriken bis zum Umfallen schuften mussten, um die Familie einigermaßen am Leben zu erhalten. Die Kindheit, wie sie heute gesehen wird, entstand erst mit dem Erstarken des Bürgertums und des frühen Kapitalismus. Erst als es Vermögen zu vermachen galt, lag der Fokus auf dem Erben. Von da an wurde er gehegt und gepflegt, ausgebildet und auf Familientradition dressiert. Bei Mädchen wurde getrachtet, sie möglichst „gut“ zu verheiraten.

Die Zeit, in der Kinder etwas zu lachen hatten, lag – auf Deutschland bezogen – in der kurzen Spanne des 20. Jahrhunderts. Aber auch da lösten zwei Weltkriege bei vielen Kindern Traumata aus.

Heute haben Kinder nichts zu lachen, weil sie immer häufiger zu Scheidungskindern werden. Vielleicht hat es nie Zeiten gegeben, in denen Kinder unbeschwert lachen konnten.

Nun ist aber das Lachen dem Menschen angeboren. Schon Säuglinge lachen, ohne dass es ihnen beigebracht werden muss. Menschen, egal ob alt oder jung, werden immer lachen und Momente der Fröhlichkeit erleben, wenn die Situation es hergibt. Ein Kind lässt sich den Spieltrieb und das Lachen ohnehin nicht vermiesen, denn diese Eigenschaften sind – wie gesagt – angeboren.

Um kurz auf das Erdogan-Gedicht einzugehen: Ich war zuerst auch empört, dass sich dieser Diktator in unsere inneren Angelegenheiten einzumischen wagt. Inzwischen habe ich aber den Text, der gegen ihn gerichtet ist, im Internet angesehen (die Videos sind zwar gelöscht, aber mit etwas Trick bekommt man das Wesentliche noch zu sehen und zu hören) und muss zugeben, dass der Wortlaut unterste Schublade ist. Das hat mit Satire nichts mehr zu tun, sondern ist reine Pornografie ohne ein Fünkchen an politischer Kritik.
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Alt 12.04.2016, 18:02   #4
Thing
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen

Die Zeit, in der Kinder etwas zu lachen hatten, lag – auf Deutschland bezogen – in der kurzen Spanne des 20. Jahrhunderts. Aber auch da lösten zwei Weltkriege bei vielen Kindern Traumata aus.

***

Um kurz auf das Erdogan-Gedicht einzugehen: Ich war zuerst auch empört, dass sich dieser Diktator in unsere inneren Angelegenheiten einzumischen wagt. Inzwischen habe ich aber den Text, der gegen ihn gerichtet ist, im Internet angesehen (die Videos sind zwar gelöscht, aber mit etwas Trick bekommt man das Wesentliche noch zu sehen und zu hören) und muss zugeben, dass der Wortlaut unterste Schublade ist. Das hat mit Satire nichts mehr zu tun, sondern ist reine Pornografie ohne ein Fünkchen an politischer Kritik.
Ich habe Glück gehabt. Meine Kindheit war zwar Notzeit, aber nicht von Krieg belastet. Wir haben viel gelacht in unserer trauten Gasse.

***

Du scheinst den Kontext zu vernachlässigen.
Aber das per PN, hier sprengt es den Rahmen.
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Alt 13.04.2016, 14:37   #5
männlich Twiddyfix
 
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also, vor hundert, zweihundert Jahren, oder im Mittelalter, hatten es die Kinder sehr schwer.
Wenn sie nicht gerade auf den Burgen oder in Klöstern lebten, sonder in den armen Orten wo es eigentlich keine Arbeit gab, gab es nur wenig zum Essen und ein Bett hatten die Wenigsten von ihnen.
Es gab keine Spielplätze oder gar KITAS, sie versuchten überall etwas Holz zu sammeln, Wasser zu holen, den damaligen Reisenden die Kutsche zu putzen oder die Pferde zu versorgen.
Nein, eine Jugendzeit, wie sie ihnen heute geboten wird, gab es nicht für sie.

Aber auch in den Jahren zwischen den beiden Kriegen, gab es keine -schöne Zeit- für sie.
Die große Arbeitslosigkeit in den zwanziger Jahren bis ca. 1933, war eine lange Zeit der Entbehrungen.
Mütter gingen mit ihren kleinen Kindern an der Hand, auf die Hinterhöfe der großen Städte, zum singen, für ein paar Pfennige.

Milch für Kinder, oder gar Butter aufs Brot kannten sie kaum.

Aber sie sind auch groß geworden, mit Entbehrungen
und sie hatten auch nicht das Lachen verlernt.
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Alt 13.04.2016, 15:11   #6
Thing
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Ja, schau Dir Ludwig Richters hübsche Zeichnungen an, die lachende und spielende Kinder zeigen, die Reinform der Idylle.
Nicht alles kann grenzenlos grau gewesen sein.
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Alt 13.04.2016, 15:39   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Twiddyfix Beitrag anzeigen
Aber auch in den Jahren zwischen den beiden Kriegen, gab es keine -schöne Zeit- für sie.
Kommt vielleicht auch auf den Ort an. In Offenbach, von einer Großstadt damals noch weit entfernt, waren 1924 über 22.600 Arbeiter in der Produktion beschäftigt, und 1931 betrug der Spitzenverdienst in der Metallindustrie 78 Pfennige pro Stunde. Es gab für Mütter und Kinder Quäkerspeisungen, später wurden von der Notgemeinschaft Offenbach drei Küchen eingerichtet, die 1933 täglich bis zu 1.500 warme Mahlzeiten ausgaben.

Aber es stimmt schon: Nahrungsmittel waren knapp, und fast die Hälfte der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen waren in den 20er Jahren unterernährt. Mein Vater, Jahrgang 1927, und sein jüngerer Bruder wuchsen aber einigermaßen unbeschwert auf.
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Alt 14.04.2016, 01:28   #8
männlich Orakel
 
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Das Lachen blieb manchem im Halse stecken
Spuck es raus
Weine dich frei
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Alt 14.04.2016, 14:36   #9
Thing
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Fällt bei Deinem heutigen verbusten Avatar leicht.
Kööötzel!
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Alt 18.05.2016, 18:05   #10
weiblich Friederike
 
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Beiträge: 12

Standard Jugend ist nicht gleich Jugend

Ich bin jetzt 18 Jahre alt und ich lache sehr viel. Ich lerne für mein Abitur, schreibe, gehe alleine spazieren und erfreue mich an soooo vielen Dingen. Wir Kinder vom Dorf - natürlich, wir sind auch für unsere Sauftouren bekannt. Aber das ist nicht der Inhalt unserer Jugend. Für uns zählt der Zusammenhalt und dass wir immer aufeinander zählen können. Ich für meinen Teil habe auch noch nie geraucht ( nur fürs Protokoll)
Aber dass sich die Jugend verändert hat ist klar. In der heutigen Zeit ist einfach vieles anders geworden. Aber es liegt jetzt ja auch immer an der einzelnen Person, was man daraus macht, Ich predige meinen Freunden immer, dass sie möglichst viel lachen sollen. Schweigen werden wir später noch lange genug.

Euch noch einen wunderschönen Mittwoch und ganz liebe Grüße
Friederike ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2016, 18:47   #11
Thing
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Zitat:
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Fällt bei Deinem heutigen verbusten Avatar leicht.
Kööötzel!
Bereits überholt.
Du wechselst die Bilder zu oft, da komm ich nicht mit.
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Alt 18.05.2016, 19:04   #12
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Zitat von Friederike Beitrag anzeigen
Ich bin jetzt 18 Jahre alt und ich lache sehr viel. Ich lerne für mein Abitur, schreibe, gehe alleine spazieren und erfreue mich an soooo vielen Dingen. Wir Kinder vom Dorf - natürlich, wir sind auch für unsere Sauftouren bekannt. Aber das ist nicht der Inhalt unserer Jugend. Für uns zählt der Zusammenhalt und dass wir immer aufeinander zählen können. Ich für meinen Teil habe auch noch nie geraucht ( nur fürs Protokoll)
Aber dass sich die Jugend verändert hat ist klar. In der heutigen Zeit ist einfach vieles anders geworden. Aber es liegt jetzt ja auch immer an der einzelnen Person, was man daraus macht, Ich predige meinen Freunden immer, dass sie möglichst viel lachen sollen. Schweigen werden wir später noch lange genug.

Euch noch einen wunderschönen Mittwoch und ganz liebe Grüße
Hallo Friederike,

schön, dass ihr eure Jugend genießt!
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
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