Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Kolumnen, Briefe und Tageseinträge

Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 08.10.2017, 00:05   #1
weiblich Shyleejessiii
 
Dabei seit: 10/2017
Beiträge: 4

Standard Der Sturm

Da sitze ich also und betrachte mich im Spiegel und es scheint, als würde sich alles um mich herum auflösen. Es ist, als gäbe es nur noch mich und mein Spiegelbild. Ich bin allein mit mir selbst.

Der angekündigte Sturm ist eingetroffen. Früher, als ich es erwartet hätte. Und er bringt meine Gedanken und Gefühle zum Schwanken und mein Herz hat Schwierigkeiten sich zu halten, droht vom Bug gespült zu werden, mitgerissen in die stürmische, alles verschlingende alles vernichtende See. Droht zu ertrinken, unterzugehen in den grauen, kalten Wogen des Meeres. Hinab zu sinken, auf noch schrecklicheren Grund, eingehüllt in ewiger Finsternis, umgeben von dem dunklen Nichts. Es wird kalt und einsam sein dort unten. Einsamer noch als zuvor. Und es wird keine Luft mehr bekommen. Ja, irgendwann wird der Zeitpunkt eintreten, in dem ihm die Luft ausgeht und sein Atem versiegt. In dem es nicht mehr fröhlich schlagen wird, sondern Stillschweigen. Diese Dunkelheit, der Abgrund wird es früher oder später zum Schweigen bringen. Es ist nicht sicher, wann es passiert, doch ist es sicher, dass es passiert. Es wird geschehen, wenn ich keinen Weg finde, es vom Schwankenden Schiff zu retten, die Wogen zu glätten, sodass es auf ruhiger See dahin treiben kann. In Ruhe und Frieden. In Freiheit, ohne Angst.

Meine Gedanken irren rastlos umher, während mich mein Spiegelbild nachdenklich betrachtet. Doch scheint es fast so, als würde es nicht mich ansehen, sondern ins Leere schauen, auf die weite, stürmische See.

-Shyleejessiii-
Shyleejessiii ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2017, 11:21   #2
weiblich Arya007
 
Dabei seit: 07/2017
Alter: 23
Beiträge: 37

Obwohl ich den Text nicht als Gedicht im klassischen Sinn beschreiben würde, finde ich ihn gut gelungen. Mir gefällt besonders das Rahmenmotivs des Spiegelbildes, das den Text einrahmt.
Im Mittelteil fand ich es etwas schwierig den Pronomen und ihrem Wechsel zu folgen, beim zweiten Mal lesen, ergab dann aber alles Sinn. Ansonsten hat der Text meiner Meinung nach einen sehr schönen Lesefluss und man kann dem roten Faden gut folgen!
Liebe Grüße
Arya
Arya007 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2017, 11:36   #3
weiblich Shyleejessiii
 
Dabei seit: 10/2017
Beiträge: 4

Danke der Rahmen ist erst später dazugekommen.
Ja ich weiß es ist kein "klassisches Gedicht" also es reimt sich nicht. Aber ein Gedicht muss sich nicht zwingend reimen.
Shyleejessiii ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2017, 11:56   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Shyleejessiii Beitrag anzeigen
Danke
Ja ich weiß es ist kein "klassisches Gedicht" also es reimt sich nicht. Aber ein Gedicht muss sich nicht zwingend reimen.
Es ist richtig, dass es bei Gedichten keinen Zwang zum Reim gibt. Dieser Text hat jedoch mit Lyrik überhaupt nichts zu tun, sondern ist reine Prosa. Ich habe ihn deshalb in die passende Rubrik verschoben.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Der Sturm

Stichworte
ertrinken, nachdenklich, sturm

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Der Sturm in mir BlueRose Kolumnen, Briefe und Tageseinträge 0 18.10.2016 23:12
Ein Sturm Sabarabas Liebe, Romantik und Leidenschaft 2 11.03.2014 22:55
Der Sturm --Schuldig-- Gefühlte Momente und Emotionen 0 20.07.2011 16:44
Der Sturm lyrics69 Philosophisches und Nachdenkliches 0 13.12.2010 11:50
Sturm Franke Lebensalltag, Natur und Universum 7 07.06.2007 18:44


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.