Das tapfere Schneiderlein

[gummibaum]

Es liebte Brot mit Pflaumenmus
und bitter war drum sein Verdruss,
als Fliegen stiegen auf dies Brot.
Ein harter Schlag - und sieben tot!

Die Zahl beeindruckte es gleich
und „Siebene auf einen Streich!“
hat es, damit man recht erschrickt,
auf seinen Gürtel sich gestickt.

Und als es sich verliebt von nah
im Spiegel mit der Aufschrift sah,
war klar, das Schneidern zählt nicht mehr.
Hier steht ein Held, braucht Ruhm und Ehr!

Es geht zum König jetzt, verdingt
als Held sich ihm, der Feinde zwingt.
Der König aber, der selbst bangt
vor diesem Helden, der verlangt:

„Zwei Riesen, die mit Urgewalt
dem Lande Böses tun, mach kalt,
ein Einhorn noch, ein wildes Schwein,
fang als gezähmte Bestien ein!“

Lockt ihn mit Tochter, Reich und Geld
als Lohn. Und hofft derweil: der fällt.
Der Held jedoch ein Schneider ist -
und nutzt nicht Kraft. Nein, er nutzt List.

Den Riesen schwillt, gereizt, der Kamm,
sie töten sich - und in den Stamm
spitzt sich das Einhorn - und das Schwein
fängt er in der Kapelle ein.

So ist der Schneider König nun
und darf bei der Prinzessin ruhn,
beherrscht, trotz der Palastintrigen
ein ganzes Reich und nicht nur Fliegen.



und damit wende ich mich mal wieder andern Themen zu

[Persephone]

Schaaaade.

[Ex Carina M.]

Ja, sehr schade, dabei gibt es noch soooo viele Märchen
Wieder schön verdichtet.

LG Carina

[gummibaum]

Danke Persephone und Carina M.

Aber das Lob macht mich fertig! Ich trage auch schon so einen Gürtel, muss mich herkulisch beweisen. Dazu ein rotes Käppchen, was die Wölfe anlockt. Ernähre mich von Pfefferkuchen, was dick macht und hüpfe quakend durch die Straße... Wohin noch soll das führen?

LG gummibaum

[Persephone]

Vielleicht zu vielen, vielen Sterntalern?

[Thing]

Köstlich, köstlich!

[Daisy]

Beeindruckend wie Du Deine Gedichte scheinbar ganz locker
aus dem Ärmel schüttelst!

Kann mich daran einfach nicht sattlesen.

LG
Daisy