Das Tier

[Chrissie]

Es heißt die Zeit heile alle Wunden,
doch wiegen manche Wunden tiefer.
Diese Wunden,
meist nur schmerzvolle Erinnerungen,
versucht man,
wilden Tieren gleich,
einzusperren.
In der stillen Hoffnung
niemand
besäße einen Schlüssel,
für jenen Käfig.

Dennoch reicht ein unbewusster Gedanke,
ein falsches Wort,
ein Blick,
oder eine Tat,
um die Ketten zu zerreisen ,
den Käfig zu sprengen.
Jenes wilde Tier,
das besser verborgen bliebe,
das nun wilder als zuvor,
zerfleischt die Gedanken ,
lässt den Schmerz wieder aufleben
und die Wunde erneut aufreißen.

Mit Mühe entrinnt man dem Tiere,
sperrt es erneut in seinen Käfig,
mauert es in den Tiefen des Unbewußten ein,
bis eines Tages
erneut
die Mauern einreißt,
den Käfig bricht
und aufs neue den Schmerz schürrt.

[22.02.2005] A.Burmester

[Kayoko]

Das ist mal ein sehr emotionsvolles Gedicht, da es das Gefühl beschreibt, was jeder von uns wohl schon einmal druchgemacht hat. Es gefällt mir sehr gut, vorallem, weil man am anfang keinen Schimmer hat, worum genau es geht.