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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 16.11.2012, 18:49   #1
weiblich Poetibus
 
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Standard Seidenmantel

Seidenmantel

Leuchtet am nächtlichen Himmel der Mond, gibt er Seelen den Frieden,
welchen das Tageslicht raubte; er mildert den Schmerz all der Fragen,
wieder und wieder gestellter Fragen nach Liebe, nach Freiheit.
Dort entfalten die Nachtschwärmer ihre Flügel, sie finden
seltene, prächtige Blumen, verborgene Schätze der Freude.
Stille herrscht, vertreibt nun die grellen, lärmenden Stimmen
alltagsgesteuerter Forderungen: Verschwundene Schreie.
Finde das Leben in dir und gestatte dem freundlichen Schlummer
dich in die Weiten der Träume zu führen, zum Balsam der Stunden
grenzenloser Befreiung; ruhe im Mantel aus Seide.
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Alt 17.11.2012, 20:01   #2
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
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Beiträge: 3.073

Hi, Poetibus,

das ist schön zu lesen. wohltuend, ruhig, inhaltlich wie sprachlich. Ist das auch eine Gedichtform? Oder einfach nur schön formulierte Gedanken? Ich hätte es vielleicht in kürzere Sinnabschnitte aufgeteilt, dann zentriert, dann sähe es mehr nach einem Gedicht aus, einem Vers libre? (Und auch ein bisschen hübscher
Der Idee mit dem Seidenmantel gefällt mir besonders gut!

lieben Gruß
simba
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Alt 17.11.2012, 22:48   #3
weiblich Poetibus
 
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Beiträge: 562

Hallo, simbaladung,

es ist keine bestimmte Gedichtform, aber dafür ein antikes Versmaß: Der Hexameter. Der letzte Versfuß (Xx) muss immer ein Trochäus sein. Im Deutschen sind Holodaktylen (durchgehend Xxx) selten, denn in unserer Sprache neigen diese zum "Leiern"; Varianten verhelfen zu etwas "Abwechslung":

Xx(x)Xx(x)Xx(x)Xx(x)XxxXx

Daher kann ich die Verse nicht umstellen. Leider kennen nur noch wenige die antiken Versmaße (wie z. B. auch das Distichon und den Anapäst). Ich finde es sehr interessant, mich damit zu beschäftigen; nicht immer, aber immer wieder.

Zitat:
das ist schön zu lesen. wohltuend, ruhig, inhaltlich wie sprachlich.
"Vernachlässigte Schönheiten", diese alten "Melodien", dabei bieten sie doch die Möglichkeit, unsere Sprache auf ganz andere Art und Weise zu entdecken.

Ich bin froh, dass dir diese Verse trotzdem gefallen. Es gibt einen sehr hübschen Schmetterling mit Namen "Trauermantel", so kam ich beim Nachtfalter auf die Idee des "Seidenmantels", der hier auch die Nacht symbolisiert.

Herzlichen Dank für dein Lob und deinen Kommentar.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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