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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 25.10.2012, 06:10   #1
männlich HoernchenX
 
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Ort: Victoria
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Beiträge: 9

Standard Die Angst im Menschen

Die Angst im Menschen
F. Jung


Was den Menschen menschlich macht,
Sind seine Schwächen, wohl bedacht.
Des Menschen größte Menschlichkeit,
Das ist die Angst, voll Furcht und Leid.

Sie beherrscht die ganze Welt.
Sie in Menschenseelen schwelgt.
Wie ein Gift kommt sie heraus
Und breitet sich im Körper aus.
Ist auch nicht mehr rauszukriegen,
Bleibt einfach im Herzen liegen

Um die Schwäche wegzuschaffen,
Muss der Mensch sich stark aufraffen.
Zu bekämpfen diese ist,
Wie im Krieg, mit Grips und List.
Muss sich ihr entgegenstellen,
Sie mit Axt und Säge fällen.
Dauern kann das lange Zeit,
Manchmal auch die Ewigkeit.

Die Angst ihm eine Chance gibt,
Dem Mensch, sie in die Tiefe schiebt.
Manch Starker ihr dann widersteht,
Doch das ist nicht Realität.
Die meisten doch an ihr zerbrechen,
Sie nie bezwingen ihre Schwächen.

Doch auch die Angst hat gute Seiten.
Sie wird Dich nicht zum Tun verleiten!
Wenn bei Gefahr die Glocke ringt,
Dann ist’s die Angst, nur ein Instinkt.

Ist sie schlimm die Angst?
Nein, ist sie nicht.
HoernchenX ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2012, 07:13   #2
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.117


Abgesehen davon, dass Angst etwas anderes ist als Furcht: Woher nimmst Du die Behauptung, Angst beherrsche die ganze Welt?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2012, 08:07   #3
männlich HoernchenX
 
Dabei seit: 10/2012
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Beiträge: 9

Man überlege, vor was man alles Angst haben kann. Sei es die Angst vor Krieg, die Angst vor dem verlassen werden, die Angst vor politischen/wirtschaftlichen Krisen, die Angst vor der Erderwärmung und deren Folgen, Angst vor Dunkelheit. Diese Liste ließe sich endlos weiterführen. Da Angst uns in fast allem was wir Menschen tun, und sei es die Angst vorm Scheitern, begleitet, beherrscht Angst nunmal die Welt, wobei ich Furcht mit Angst gleichsetze.
HoernchenX ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2012, 08:15   #4
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.117

Zitat:
Zitat von HoernchenX Beitrag anzeigen
Da Angst uns in fast allem was wir Menschen tun, und sei es die Angst vorm Scheitern, begleitet, beherrscht Angst nunmal die Welt, wobei ich Furcht mit Angst gleichsetze.
Furcht und Angst sind verschiedene Zustände. Der Furch liegt eine reale Bedrohung zugrunde, Angst ist dagegen irrational. Hätten die Menschen ständig Angst vor dem nicht Greifbaren, wären sie gelähmt. Zum Glück ist das nicht so.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2012, 09:10   #5
männlich HoernchenX
 
Dabei seit: 10/2012
Ort: Victoria
Alter: 30
Beiträge: 9

Hab mich mit der Materie nie auseinander gesetzt, aber das ist gut zu wissen, danke für die Info!
HoernchenX ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2012, 10:31   #6
männlich Desperado
 
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Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Hast Du wohl, HoernchenX,

sonst könntest Du kein solches Gedicht schreiben.

Die Angst vor dem Tod bestimmt das Leben des Menschen, setzt gewaltige Verdrängungsmechanismen in ihm frei, zerstörerische Kräfte sowie kreatives Schaffen, alles menschliche Tun dient lediglich dazu, dem Tod zumindest zeitlebens ein Schnippchen zu schlagen, sich ihm als überlegen zu erweisen durch dagegen anleben oder zu betrügen durch töten, im tief verankerten Bewusstsein, ihm dennoch nicht entrinnen zu können.

Die natürlich gegebene Angst (Furcht, Vorsicht, Wachsamkeit, Todesangst etc.) hat im Menschen durch seine Bewusstwerdung eine vollkommen neue Dimension erreicht, auf die mutmaßlich sogar sein spirituelles Denken in jeder Form zurückgeht, Religion findet ihren Ursprung in der Altssteinzeit mit der Auseinandersetzung mit dem Tod.

Die Angst beherrscht die Menschenwelt durch und durch, daran besteht nicht der geringste Zweifel, tat es immer schon und wird es weiter tun. Schlimm ist sie deshalb nicht, weil sie nunmal als unverrückbare Wirklichkeit zum menschlichen Bewusstsein und Sein dazugehört, als wesentliche Triebfeder seiner Bemühungen, Unsterblichkeit zu erlangen auf welche Weise auch immer, und sei es durch Fortpflanzung oder Dichtung.

Du hast vollkommen recht mit allem, was Du in Deinem Gedicht sagst.

Sterblichen Gruß
Desperado
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2012, 11:24   #7
Ex-zonkeye
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 504

Hallo Hoernchenx,

zunächst mal Respekt, dass Du Dich einem Thema wie diesem lyrisch zu nähern versuchst, denn es ist ziemlich "durchwachsen". Du erkennst es unschwer daran, dass man Dir sofort sagt, Furcht und Angst seien etwas Grundverschiedenes (was natürlich Blödsinn ist, denn das Gefühl, um das es Dir geht, ist immer das gleiche, ganz egal, wovon es ausgelöst wurde), und es sei etwas anderes, wenn man sich vor etwas fürchtet, als wenn wann man sich vor etwas ängstigt. Es sind dies Facetten, auf die es Dir (in Deinem Gedicht) überhaupt nicht ankommen muss.

Aber zunächst mal zu dessen Stil!

Leider bist Du offenbar ein großer Fan von Inversionen und scheust Dich nicht, sie wie in Strophe drei und vier fast in jedem Vers zu gebrauchen. Das ist unschön und legt den Verdacht nahe, dass Du Dir nicht genug Zeit genommen hast, andere, bessere Lösungen zu finden. Eine "Satzverdrehung" sollte immer nur der Rhetorik geschuldet sein, nicht dem Endreim.

Dann: die Opulenz! Alles, was Du sagst, ist richtig - aber Du sagst es sinngemäß gleich mehrfach und nota bene ziemlich umständlich (s. o.). Im Grunde genommen krankt das Gedicht ein bisschen an seiner "Masse"; sie flutet über den Leser hinweg wie die Vielzahl der Gedichte, die Du heute auf einmal eingestellt hast. Sie erreicht und sie erreichen den Farrellen nicht, weil er zuvor abschaltet. Verdichten! Nur ein Gedicht in der Woche, und das so lange befeilt, bis es nichts mehr mit sich schleppt, was entbehrlich wäre.

Alles Anfängerfehler, die Du in Zukunft vermeiden lernen wirst, denn das Potential für Besseres hast Du ohne allen Zweifel.

Am Ende vielleicht noch ein Hinweis darauf, dass Du ebenso wie die hier bisher kritisch unterwegs Befindlichen übersehen hast, dass Angst ja eigentlich nur die halbe Miete ist. Ihre Schwester ist die Feigheit, und die ist's, die den Menschen zugrunde richtet. Einen, der Angst hat, kannst Du trotzdem ganz doll lieb haben. Einen Feigling nicht.

Es zerbricht nichts an der Angst, wie du meinst, sondern an der Feigheit des Menschen.

lg zonkeye
Ex-zonkeye ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.11.2012, 12:59   #8
männlich Ex-Bane
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2012
Beiträge: 366

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria
Furcht und Angst sind verschiedene Zustände.
Hallo HoernchenX, lass Dir keinen Unsinn einreden! Die zitierten Wörter stellen lediglich verschiedene Bezeichnungen dar. Ihre Bedeutung ist gleich. Schon der Anfang des Kommentars von Desperado beweist das. Der Tod ist real. Ob man nun Furcht oder Angst vor dem Tod hat, macht absolut keinen Unterschied.
Anders ist es mit dem Wort "Befürchtung". Die Befürchtung drückt eine Vermutung aus.

bG Bane
Ex-Bane ist offline   Mit Zitat antworten
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