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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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13.08.2008, 15:01 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Uhren und Tulpen
Revision:
Manchmal abends achten wir auf Wunderspuren, grau verhangen zerfliesst Sonnenlicht, welke Tulpen duften, im Lied der Uhr misst Ticken keine Zeit, begrenzt nur Ewigkeit. Von Dämmerung ertastet dehnen sich des Tages Schatten, eins mit Uhren, Sonne, Tulpen, Nächten atmen wir das Sein. Erste Fassung: Manchmal, wenn wir achtsam sind, geschehen am Abend kleine Wunder. Verwelkte Tulpen duften noch und der verhangene Sonnenuntergang zerfliesst in weichem Grau, im Lied der Uhr misst das Ticken nicht die Zeit sondern begrenzt Ewigkeit. Geduldig nimmt die Dämmerung uns die Schatten dieses Tages, so dass Grenzen schwinden, und wir die Harmonie erkennen, die uns mit Sonne und mit Wolken, Uhren und Tulpen, Tagen und Nächten vereint. Im Chor mit allen Dingen leben wir Stille, atmen Frieden ein. |
13.08.2008, 15:17 | #2 |
Ich stehe darauf, Gedicht so abgespeckt wie möglich zu schreiben und zu lesen.
Daher würde ich auch deines reduzieren. Beispiel: im Lied der Uhr misst das Ticken nicht die Zeit sondern begrenzt Ewigkeit. im Lied der Uhr misst Ticken nicht Zeit begrenzt nur Ewigkeit. Aber das ist sicher nur Geschmackssache. Dein Gedicht gefällt mir inhaltlich, weil es das vermittelt, was man als Kind noch häufiger fühlen konnte. Dieses "alles ist gut" LG Distel |
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13.08.2008, 18:00 | #3 |
RE: Uhren und Tulpen
Hallo Lila,
ich glaube, solche Momente braucht jeder, sonst wäre das Leben vollends unerträglich. Dein Gedicht gefällt mir, etwas auszusetzen hätte ich nur an dem Wort Harmonie, da es zu deutlich die Essenz ausspricht aus dem, was dein Gedicht beschreibt. Von daher ist mir die letzte Zeile auch ein wenig zu "unlyrisch", zu direkt. Aber doch, eine bedächtige Sprache und ein erstrebenswerter Zustand. LG, LW |
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14.08.2008, 07:46 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Distel,
Danke für Kommentar und Vorschlag. Deine "abgespeckte" Strophe gefällt mir gut. Die Artikel stören ja generell beim Dichten. Deine Interpretation "alles ist gut" hat mich gefreut. Lila Hi lyrwir, Danke für dein positives feed back. Du hast recht, "Harmonie" sollte indirekt ausgedrückt werden. Schön, dass die Aussage des Gedichts bei dir angekommen ist. Lila PS: Ihr habt mich beide zum Verfeinern inspiriert! |
14.08.2008, 08:16 | #5 |
Hallo Lila,
auch mir gefallen Deine "Uhren und Tulpen" wirklich sehr gut, doch würde ich ebenso wie Distel zum "destillieren" raten. Ich freue mich auf das zu erwartende Kondensat ( http://de.wikipedia.org/wiki/Destillation ) Lässt sich das bisherige Harmonie in Deinem Gedicht mit "eins" oder "einig" umschreiben? Sehr gerne gelesen. LG, |
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17.08.2008, 12:49 | #6 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hi east,
danke fur deinen netten Kommentar, ich habe eine "kondensierte" Neufassung geschrieben. LG, Lila |
17.08.2008, 23:29 | #7 |
hi Lila,
das Kondensieren ist vortrefflich Dir gelungen! Und "Wunderspuren" ist ein sehr schönes Wort, welches wohl erstmals von Carl Christian Ernst von Benzel-Sternau in seinem Werk "Das goldne Kalb" aus dem Jahre 1804 verwendet wurde ( in einem sehr netten Kontext ) Besonders ansprechend ist Dein vereinzelter Reim in der dritten und mittleren Strophe, welche von zwei vorausgehenden und zwei folgenden Strophen geleitet werden: eine gelungene Komposition . . . Sehr gerne gelesen LG |
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22.08.2008, 13:18 | #8 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo east,
Entschuldige bitte meine späte Antwort. Danke für deinen positiven Kommentar, das mit dem einzelnen Reim in der Mitte ist mir garnicht aufgefallen! Dein Hinweis auf Benzel-Sternau ist interessant. LG, Lila |