Segeln

[Isabel Seifried]

Milch verschütten, nicht beweinen,
nicht verbergen, deine Gier.
Leben will es ehrlich meinen,
ehrlich ist´s doch nicht zu dir.

Wo dich ewig deine Schmerzen,
Qualen, Gluten aufzufressen
drohen, nein von Herzen,
sollst du dich an Andern messen.

Dieses Leid, die stille Träne,
die blitzt immerzu im Auge.
Wenn ich mich an dir anlehne,
weiß ich endlich was ich tauge.

Werd durch dein Gefühl so selbstlos,
und so groß und ritterlich.
Werd durch deine Liebe wehrlos,
einzig, ewig lieb ich dich.

Geb mich zeitlos deinen Händen,
deiner zarten Liebe hin.
Ein Gefühl kann nichts beenden,
ein Gefühl kennt keinen Sinn,

nicht Vernunft und auch nicht Regeln,
nicht Verstand und nicht Verzicht.
Liebe will gemeinsam segeln,
aus der Finsternis ins Licht.