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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 17.08.2007, 09:12   #1
shanie
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 23

Standard Mein Kind...

Mein Kind...

Mein Kind, es hat sich ausgeträumt,
erwachsen bist du nun.
Du hast die Welt noch nicht versäumt,
du hast noch viel zu tun.

Mein Kind , ich hoffe , es war richtig,
was ich dir sagte, ich dir gab.
Ich weiß es nicht, es war mal wichtig;
Hauptsache , du bist stark.

Die Starken sind bei uns die Ersten.
Wer träumt, kommt hintenan.
Wer träumt gehört nicht zu dem Harten,
das etwas schaffen kann.

Mein Kind , du wirst grad Härte brauchen.
Die Welt , sie geht kaputt.
Auch du kannst nicht mehr untertauchen,
es sei denn , im Schutt.

Mein Kind, es hat sich ausgeträumt.
Der Himmel färbt sich rot.
Die Welt ist bereits ausgeräumt
und Träume - die sind tot.
shanie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2007, 15:07   #2
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

Hallo shanie.

Mir gefallen Melodie und Aufbau des Gedichtes. Hier versteht noch wer etwas vom Handwerk des Dichtens, nur Strophe 4, Vers 4 wirkt auf mich etwas holprig. Kleiner Metrumfehler, wie mir scheint, denn eine Silbe müsste man doch dazwischenquetschen. So steht es da:
"es sei denn , im Schutt."
xXx,XX.
Vielleicht "es sei denn, dort im Schutt." oder ähnliches, sodass die Betonung von dem "im" genommen wird...

Insgesammt ein wenig melancholisch und "die-Welt-ist-nicht-mehr-das-was-sie-mal-war" - die einstellung mag zwar vielleicht etwas verstaubt (auf mich) wirken, aber vor allem die letzte Strophe hat mich dann doch wieder sehr berührt. Es stimmt ja, die Träume können kaum überleben, aber wahrscheinlich können sie auch nur so weit überleben wie schon immer. Man darf sie nur nicht vergessen... Irgendwie steckt das für mich in dem Gedicht drin, obwohl es rein inhaltlich eigentlich das Gegenteil sagt: Man soll die Träume vergessen und sich auf die Härte der Realität vorbereiten.

Grüße.
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2007, 12:00   #3
Sereia
Gast
 
Beiträge: n/a

Standard RE: Mein Kind...

Hallo Shanie,
zu deinem Gedicht:

Zitat:
Original von shanie
Mein Kind , ich hoffe , es war richtig,
was ich dir sagte, ich dir gab.
Ich weiß es nicht, es war mal wichtig;
Hauptsache , du bist stark.
'gab' und 'stark' finde ich als Reim etwas schwach

Zitat:
Original von shanie
Die Starken sind bei uns die Ersten.
Wer träumt, kommt hintenan.
Wer träumt gehört nicht zu dem Harten,
das etwas schaffen kann.
Hier verzichtest du in Z1 und Z3 auf den Reim?

Zitat:
Original von shanie
Mein Kind , du wirst grad Härte brauchen.
Die Welt , sie geht kaputt.
Auch du kannst nicht mehr untertauchen,
es sei denn , im Schutt.
Hier würde ich auch (wie cute schon bemerkt hat) in der letzten Zeile noch eine Silbe einfügen, damit die Betonung flüssiger wird.

Zitat:
Original von shanie
Mein Kind, es hat sich ausgeträumt.
Der Himmel färbt sich rot.
Die Welt ist bereits ausgeräumt
und Träume - die sind tot.
Das Ende find ich Super!

Insgesamt ein nettes Gedicht. Es zeigt, wie schwierig es ist, seinen Kindern die richtigen Werte mit auf den Weg zu geben. Sollen sie sich der Realität stellen und ihre Gefühle unterdrücken oder doch lieber ein klein wenig in Träumen leben, um die harte Welt zu ertragen... sehr schwer aber gut.
Gruß Sereia
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Alt 21.08.2007, 10:13   #4
shanie
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 23

Hallo zusammen

DANKE für eure Rückmeldungen.

Bei der Zeile "es sei denn, im Schutt" habe ich auch schon hin und her gegrübelt, aber vielleicht trifft mich da ja noch ein poetischer Blitz

Das Gedicht ist schon älter und ich habe es ursprünglich als Lied geschrieben.
Meine Stimmung war , glaube ich , da auch eher melancholisch.

LG shanie
shanie ist offline   Mit Zitat antworten
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