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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 11.10.2020, 09:26   #1
weiblich Rosmarie
 
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Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Standard Herbst

Herbst

Es leuchtet die Welt.
Sie dreht richtig auf.
Doch ganz heimlich fällt
auch Schwermut darauf.

Fallende Blätter,
goldbraun und rot -
verwirbelt im Wetter.
Der Herbstwind, er droht.

Er reißt an der Mütze,
peitscht Schauer zu mir.
Mein Weg – eine Pfütze.
Was tue ich hier?

Ich spüre das Leben,
durchnässt, auch voll Frust.
Doch in dieses Weben
versink ich bewusst.

Da leuchtet die Welt
im Herbstsonnenschein.
Ein Blatt tanzt und fällt.
Es tanzt ganz allein.


11.10.2020
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2020, 12:13   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Hallo Rosmarie,

sehr hübsche Zeilen! Du vermittelst eine angenehme Herbststimmung, nicht zu düster, aber trotzdem ein wenig nachdenklich machend. Gefällt mir sehr gut.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2020, 16:38   #3
weiblich Rosmarie
 
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Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Dankeschön, liebe Silbermöwe! Ich freue mich sehr über deine Rückmeldung.
Dieses Nicht-zu-sehr-in-negative-Sichtweisen-Abrutschen ist mir wichtig.

Liebe Grüße zurück!
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2020, 20:16   #4
männlich Andri
Gast
 
Dabei seit: 12/2019
Ort: Die Erde
Beiträge: 425

Hallo Rosmarie, ja das Gedicht hält eine schöne Balance aus melancholischen und lebensfrohen Aspekten.
Eine kleine Kritik an die erste Strophe, hier finde ich die beiden letzten Strophen klanglich sperrig.
Besonders gefallen mir die letzten beiden Zeilen der letzten Strophe da sie doch so offenbar eine kleine Beobachtung ist, aber auch so verschieden interpretierbar ist. Tanzt es allein weil es allein ist, tanzt es trotzdem es allein ist, wird es mitgerissen vom Wirbel, oder ist es ein eigener Tanz? Das Lyri verabschiedet sich für mich mit einer Frage, einem offenen Bild.

Liebe Grüße
Andri
Andri ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2020, 01:30   #5
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.754

Standard Hallo Rosmarie,

mit einem Tanz hat schon so manches der Vergänglichkeit getrotzt,
sei es zu Pestzeiten in Venedig, mit dem Wolf im Wilden Westen oder im Wind beim letzten Blätterfall.
Gern gelesen und LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2020, 14:50   #6
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Eine wehmütige Herbststimmung, die dennoch den Tanz des schwebenden Blattes aufgreift und damit auch der Schönheit dieser Jahreszeit gerecht wird. Das gefällt mir sehr gut, auch aufgrund der stimmigen Metrik.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2020, 18:37   #7
weiblich Rosmarie
 
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Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Zitat:
Zitat von Andri Beitrag anzeigen
Eine kleine Kritik an die erste Strophe, hier finde ich die beiden letzten Strophen klanglich sperrig.
Hallo Andri,

herzlichen Dank für deine nicht nur nette Antwort, sondern auch konstruktive Kritik. Du hast völlig Recht. Die erste Strophe hat etwas Sperriges. Das gefiel mir schon beim Schreiben nicht.
Mir aber machte eher der Anfang zu schaffen, so dass ich die erste Zeile in: "Wie leuchtet die Welt!" umgeändert habe.
Die beiden letzten Zeilen finde ich nicht so sperrig, wäre aber trotzdem dankbar, wenn du einen Verbesserungsvorschlag hättest.

Zitat:
Zitat von Andri Beitrag anzeigen
Besonders gefallen mir die letzten beiden Zeilen der letzten Strophe da sie doch so offenbar eine kleine Beobachtung ist, aber auch so verschieden interpretierbar ist. Tanzt es allein weil es allein ist, tanzt es trotzdem es allein ist, wird es mitgerissen vom Wirbel, oder ist es ein eigener Tanz? Das Lyri verabschiedet sich für mich mit einer Frage, einem offenen Bild.

Liebe Grüße
Andri
Was du in Bezug auf die letzten Zeilen sagst, empfinde ich genauso: Die Interpretation bleibt offen. An sich mag ich zwar lieber klare Aussagen. Aber hier finde ich das Nebulöse insofern passend, da meine Gefühle im Herbst, bzw. gegenüber dem Herbst, auch öfters schwanken...

Vielen lieben Dank!
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2020, 18:42   #8
weiblich Rosmarie
 
Benutzerbild von Rosmarie
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Zitat:
Zitat von Perry Beitrag anzeigen
mit einem Tanz hat schon so manches der Vergänglichkeit getrotzt,
sei es zu Pestzeiten in Venedig, mit dem Wolf im Wilden Westen oder im Wind beim letzten Blätterfall.
Gern gelesen und LG
Perry
Hallo Perry,

du spannst einen großen Bogen. Richtig toll! Ja, der Tanz hat tatsächlich schon so manches mal in der Geschichte, bzw. unserer Kulturgeschichte, für tiefere Bilder hergehalten. Mir war das so nicht bewusst. Insofern freue ich mich über deinen Beitrag sehr.
Vielen lieben Dank!
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2020, 18:51   #9
weiblich Rosmarie
 
Benutzerbild von Rosmarie
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Zitat:
Zitat von AlteLyrikerin Beitrag anzeigen
Eine wehmütige Herbststimmung, die dennoch den Tanz des schwebenden Blattes aufgreift und damit auch der Schönheit dieser Jahreszeit gerecht wird. Das gefällt mir sehr gut, auch aufgrund der stimmigen Metrik.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
Hallo AlteLyrikerin,

du äußerst etwas, was mir sehr wichtig ist: Ein Bemühen um eine gewisse Ausgewogenheit in Bezug auf Gefühle, die ein Gedicht hervorzurufen versucht. Natürlich finde ich Gedichte, die sich allein mit großem Schmerz beschäftigen, wichtig und immer berechtigt.
Aber es gibt Menschen, die ihren Fokus grundsätzlich auf die negativen Seiten des Lebens richten. Ähnliches scheinen mir manche Gedichte widerzuspiegeln.
Da ich aber zutiefst davon überzeugt bin, dass das Leben und die meisten seiner Herausforderungen oder Geschehnisse nicht nur negative Seiten haben, sondern immer auch positive (die es natürlich herauszufinden gilt), möchte ich mich in meinen Gedichten nicht zu sehr in die Melancholie oder ins Jammern fallen lassen.

Ich freue mich, dass dir dieses Bemühen aufgefallen ist und es dich gefreut hat.

Vielen lieben Dank!
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
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