Selbstportrait

[dead_poet]

Selbstportrait

Lotusblaue Astrumlumen

Blutig rote Ignislippen

Gryphons Helidoakumen

Ferox Leib mit gold'nen Rippen

Peitschenschnelle Nervusfibern

In den Konstraktionskalibern

Strangulieren die Chimäre

Tragen Venus durch die Sphäre

[Appelschnut]

Ich bin's mal wieder Ich habe dein Gedicht nur kurz überflogen und mir hat die Idee bis jetzt gut gefallen und auch die Form ist ok. Und als absoluter Lateinliebhaber, habe ich zumindest einen Teil schon jetzt verstanden... Werde mich gleich mal ans Fertigentschlüsseln machen - mal sehen, ob ich dann immer noch nichts zu meckern habe...

[dead_poet]

... da bin ich mal gespannt

[Appelschnut]

So, jetzt ist mir ein Großteil verständlich geworden und mir gefällt es immer besser. Aber ein paar Dinge musst du mir erklären, weil da geben meine diversen Lexika einfach nichts zu her:

Was bitte meinst du mit "Gryphons Helidoakumen"? Und auch deine letzte Strophe bliebt mir momentan noch etwas unverstäöndlich. Hilfe!

[dead_poet]

nagut, wenn du den Rest verstanden hast, ist das schon mal einiges und du hast dir eine Erklärung für diese drei Verse auch verdient:

Gryphons Helidoakumen
Gryphon: lat. für Greif kennst du sicherlich aus der Heraldik. Viele Wappen sind von dem Greif geziert, der in der Antike das Symbol für 'scharfe Klugheit' war (--> Seherei)
Helido: althochdeutsch für Held
Akumen: kommt von dem lat. Wort acumen = Scharfsinn

Muss jetzt leider zum Zahnarzt (waaaah), daher nur kurz noch zu der letzten Strophe:
Lies dir mal bei Wikipedia etwas über die Chimäre durch, du wirst dort einerseits etwas über ihr Aussehen (3 Köpfe) und ihren 'Mörder' Bellerophon finden.
Venus ist das Symbol für das weibliche Geschlecht, aber auch der Planet (--> durch die Sphäre tragen).

Dürftest es dir jetzt also fertig zusammen reimen können, wenn nicht, will ich dich gerne weiter aufklären!

Werd mich jetzt dann mal auf den gefürchteten Stuhl begeben, wünsch mir viel Glück

Lieben Gruß,
dead

[Mummy]

Hi dead,

ich fahr zwar auch voll auf Latein ab, ich gebe es zu, aber weiter als bis zum astrumlumem komme ich nicht Finde es schade, dass man (ich ) so wenig davon versteht... Mit 'nem Fremdwörterbuch an einem Gedicht zu sitzen, ist aber einfach nicht so mein Fall. So aus den Kommentaren wird das zwar ein bisschen ersichtlicher, aber viel zu hoch für das einfache Landvolk .

Lg, Mummy

[dead_poet]

..genau das war meine Intention, liebe Mummy

Ich hab nie Latein gehabt und daher sehr lange für dieses Gedicht gebraucht, also soll auch der Leser nicht sofort drauf kommen

Aber ich kann dich gut verstehen, solche Entschlüsselungen sind auch nicht immer meins, war nur mal ein Experiment. Daher freue ich mich umsomehr über jeden, der sich trotzdem dran macht

Dank dir dennoch für deinen Kommentar! Werde auch wieder 'einfache Kost' für dich schreiben xD

Gruß,
dead

[Appelschnut]

Na? Was machen die Zähne? Alles noch dran? Habe mich noch einmal versucht, bin aber momentan denke ich zu müde, um wirklich alles zu verstehen. Werde morgen (bzw. nachher) nochmal in Ruhe über die letzte Strophe nachdenken. Ich denke aber, dass ich schon so eine Ahnung habe... Freu dich also: Dein Gedicht beschäftigt mich! Meld mich wieder und sag Bescheid, ob ich dein Werk ganz verstehe...
Liebe Grüße

[dead_poet]

Zähne sind noch da... aber mein Zahnstein hat er mir genommen... fühlt sich jetzt voll komisch an...

Hey und wie es mich freut, dass es dich beschäftigt!

Bis dann...

[Appelschnut]

Dann bin ich ja beruhigt...
Ok, so weit so gut. Jetzt beschäftige ich mich gerade damit, wie ich die Überschrift als krönenden Abschluss am besten einbaue...

"Selbstportrait"... Geht es dir darum, dass jeder Mensch ein ziemlich übersteigertes Selbstbild hat? Könnte passen. Da das gezeichnete "Selbstportrait" ja wirklich so positiv ist, dass es kaum mehr besser geht. Sich mit mythologischen Wesen zu vergleichen wirkt eben sehr selbstbewusst und von sich selbst überzeugt, oder?

Bis dann

[dead_poet]

Die von dir vermutete Intention gefällt mir gut!

Mythologie ist ein äußerst beliebtes Mittel, um extreme Charaktere zu zeichnen. Ob in der Literatur, im Schauspiel oder im Film: antike Götter und Fabelwesen stellen stets die Perfektion in den Eigenschaften dar, die der Mensch gern selbst besäße und mit denen er sich daher auch gerne vergleicht.

Ich habe also versucht diese Gleichsetzung zu überspitzen, in dem ich ein (möglichst) absolutes Idealbild geschaffen habe, mit den bestmöglichen Eigenschaften überhaupt.

Der Titel Selbstportrait schließt also - wie du gesagt hast - auf ein übersteigertes Selbstbild, das so übertrieben ist (auch in seiner Sprache), das es nur auf Unverständnis trifft und gar nicht erst ernst genommen werden kann. (--> eine kleine Persiflage der Mythologie und ihrer Verwendung)

Ich dank dir nochmal ganz doll, dass du dir die Mühe gemacht hast, es zu entpuzzlen

Gruß, dead

[Appelschnut]

Da nicht für... Hatte gerade Zeit und außerdem macht mir sowas Spaß! Da es sich ja offensichtlich gelohnt hat, hat es mir jetzt im Nachhinein sogar doppelt so viel Freude bereitet! Und Respekt vor deinem Zusammengepuzzel...
Man hört voneinander, liebe Grüße