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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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26.07.2007, 21:20 | #1 |
Enge
Hi Leute,
ich bin neu hier im Forum und das ist das erste Gedicht, das ich poste. Würde mich über konstruktive Kritik freuen Enge Keine Luft, kein Sauerstoff, kann nicht atmen. Einst glücklich, einst froh ersticke ich nun an der Quelle meines Glücks. Zu viel des Guten sprudelt auf mich zu schließt mich ein in unsterblicher Enge. Deine Liebe, einst maßvoll, einst gut, entreißt mich all meines Lebens. Habe keine Kraft mich zu befreien. In deinen liebenden Armen ersticke ich voll Qual. |
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26.07.2007, 22:34 | #2 | |||||
Hi,
konstruktive Kritik kriegst du gerne. Ich gehe mal Strophe für Strophe vor: Zitat:
Zitat:
Immerhin versuchst du dich hier endlich an einer Metapher (wenn sie auch abgegriffen ist) - Quelle. Dennoch, bisher würde ich die ersten zwei Strophen auf ein Minimum zusammenkürzen, denn zu viele Wiederholungen langweilen mehr, als dass sie Sinn ergeben und ein Gedicht voran bringen. Zitat:
Immerhin gehst du auf die Quelle mit "sprudelt" ein. Die Metapher solltest du mehr hervorheben, so geht sie leider eher unter. Zitat:
Zitat:
Noch kurz zum Titel: Leider auch nicht sehr innovativ. Insgesamt würde ich alle Wiederholungen rausstreichen und versuchen, das Gedicht auf kürzerer Ebene zu schreiben und zu gestalten, dazu noch ein paar Metaphern einfügen. Das Thema ist zwar schon sehr oft verwendet, aber anfangs schreibt wohl jeder einmal so etwas, deswegen sollte man trotzdem versuchen, es möglichst anregend zu gestalten, denn so macht es keinen Spaß, es zu lesen, zumal lyrischer Anspruch fast komplett fehlt. Ich bin gespannt. Lieben Gruß, Jule |
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27.07.2007, 11:03 | #3 |
Hi Jule,
danke für deine Kritik. Wie ich sehe hast du dir sehr viel Mühe gegeben, und das ist echt nett von dir. Leider stimme ich dir nicht bei allen Kritikpunkten zu. Ich gebe dir recht, dass der "lyrische Anspruch" fehlt. All meine anderen Gedichte enthalten einen tieferen Sinn, den man erst noch enschlüsseln muss. Naja und dieses Gedicht war sozusagen ein Experiment. Ziel des Experiments: Beim Leser selbst ein Gefühl der Enge zu erzeugen, wenn er es liest. Dementsprechend war es notwendig, die Motive der Enge und des Erstickens oft zu wiederholen. Ich habe schon von einigen gehört, dass sie diese Enge empfunden haben. Man muss sich hat dafür öffnen. Wiederholungen sind in Gedichten auch gar nicht schlimm. Ich habe das Gefühl, du hast mein Gedicht wie ein Prosawerk betrachtet. Da müsste man Wiederholungen natürlich streichen. In meinem Gedicht wäre das fatal. Denn die Wiederholungen haben ja auch noch einen zweiten Sinn: Sie drücken die Monotonie in der beschriebenen Beziehung aus. Zu guter Letzt will ich noch sagen, dass Gedichte etwas höchst subjektives sind und konstruktiver Kritik sich meiner Meinung nach hauptsächlich über Metrum, evtl. Reime und Aufbau der Strophen/ des Gedichts äußern lässt. Alle andere Kritik, z.B. am Inhalt, ist meiner Meinung nach nur Ausdruck der eigenen Meinung und nicht unbedingt konstruktiv, da der Kritiker möglicher Weise die Absicht des Dichters nicht erkennt. Trotzdem danke, Blue_Sunshine |
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27.07.2007, 11:07 | #4 |
Mir gefällt das Gedicht. Es liest sich flüssig und ist insgesamt stimmig.
Gelungen finde ich z.B., dass die Form optisch mit dem Inhalt korrespondiert - durch die kurzen Zeilen entsteht visuell der Eindruck der "Enge". Mir gefällt nur an der Stelle: in unsterblicher Enge. Das Wort "unsterblich" nicht so ganz. Mir fällt aber auch spontan kein besseres ein... |
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27.07.2007, 11:11 | #5 |
Hi Arno,
ja, ich habe die Verse absichtlich so kurz gemacht, um die Enge sichtbar zu machen. Bei dem Wort "unsterblich" habe ich selbst so meine Zweifel, mir ist aber auch kein besseres eingefallen Blue_Sunshine |
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