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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 29.09.2016, 17:16   #1
weiblich Eiskönigin
 
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Dabei seit: 09/2016
Ort: In meinen Gedanken
Alter: 24
Beiträge: 196

Standard Kampf mit meinen Gedanken

Immer häufiger werden die Tage
An denen ich nichts mehr sage

Mich in meine Welt zurückziehe
Und in meine Gedanken fliehe

Doch die sind nicht immer gut
Darum verliere ich den Mut

Sie machen mir selber Angst
Es fühlt sich an wie ein Kampf

Doch ich werde nicht aufgeben
Denn ich liebe es zu leben

Auch wenn ich nur am Weinen bin
Ist da eine Hoffnung in mir drin

Ich werde immer weitermachen
Und nie aufhören zu lachen
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Alt 29.09.2016, 19:12   #2
weiblich Eiskönigin
 
Benutzerbild von Eiskönigin
 
Dabei seit: 09/2016
Ort: In meinen Gedanken
Alter: 24
Beiträge: 196

Wie findet ihr das Gedicht?
Ich bin relativ zufrieden damit, aber irgendwie ist es an manchen Stellen etwas holprig.
Umd der Titel gefällt mir nicht, aber mir fällt nichts ein.
Habt ihr Verbesserungsvorschläge?

Liebe Grüße, Eiskönigin
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Alt 29.09.2016, 20:48   #3
männlich Ex-Larkin
abgemeldet
 
Dabei seit: 06/2014
Ort: Brandenburg (im hintersten Loch)
Alter: 29
Beiträge: 573

Hallo Eiskönigin,

das liest sich ein wenig wie "Lust am Leid", wie eine andauernde Ermüdung, Unlust zur Veränderung. Wenn ich diese Zeilen lese, dann vermeine ich eine derbe Monotonie herauszuhören, obwohl das Gedicht meinem Empfinden nach nicht monoton ist.

Mir ist es ehrlich gesagt zu melancholisch auf der einen Seite, zu "leer" auf der anderen - und ich kann mir gut vorstellen, dass - wenn das Lyrische Ich und du als Person identisch sind - diese Situation eigentlich nicht anders verarbeitet werden kann, als durch Melancholie. Es gibt genügend Gründe, diese unfreiwillige Einsamkeit zu hassen, zu verachten und gerade deshalb melancholisch zu werden. Ich wage ernsthaft zu bezweifeln, dass das LI wirklich das "Leben lieben" kann, es scheint mir immerhin nicht wirklich zu leben. Hoffnung ist in dieser Hinsicht schön und gut - und beileibe nicht zu verachten! -, allerdings wird sie keine Früchte tragen, wenn Praxis nicht Einzug in diese Monotonie hält.

Das LI scheint einzig und allein Innovation - damit meine ich hier gewissermaßen den Lebensinhalt - aus der Trauer zu ziehen; ich bin traurig, mich erwartet nur Trauriges, ich denke nur Trauriges. Mit dieser Einstellung kann auch jede noch so ernsthafte Hoffnung auf Besserung wenig erreichen. (Ich rede zu diesem LI aus Erfahrung...)

Das alles - die Monotonie usw. - macht beim Lesen müde im depressiven Sinne. Man muss das nicht zwangsläufig im Gedicht selbst erwähnen, aber dennoch drängen sich unweigerlich folgende Fragen auf:
Warum werden die Tage häufiger, an denen das LI "nichts mehr sagt"?
Warum will das LI überhaupt eigentlich nichts mehr sagen und sich in seine "Gedanken fliehen"?
Und warum stellt sich das LI nicht einmal die Frage, was verändert werden kann? (Wie hoffen, wenn doch eigentlich keine Möglichkeit besteht, diese Hoffnung auch real werden zu lassen?)

Das hört sich jetzt sehr hart an - das ist aber so nicht gemeint. Ich habe selbst schon sehr viel Melancholisches geschrieben (zeitweilig tue ich das immer noch) und habe von daher gar kein Recht, an einem melancholischen Klang herum zu mosern. Es ist nur so, dass ich nichts anderes in diesem Gedicht entdecke als Melancholie und eben Monotonie. Das macht depressiv, traurig und kann eigentlich als großartiges Stilmittel betrachtet werden, wenn man nicht gleichzeitig das Gefühl hat, dass das LI vielleicht, in dieser Monotonie gefangen, Möglichkeiten zur Besserung ausschlägt.

Depression braucht v.a. eines: Zeit - wenn ich keine Zeit habe, mir über Gott und die Welt den Kopf zu zerbrechen, dann kann ich auch schlecht depressiv werden. (D.h. wenn ich dann trotzdem depressiv bin, handelt es sich um etwas Ernsthaftes - auch hier spreche ich aus gemachten Erfahrungen.) Ich würde dem LI den Ratschlag geben, sich nicht mehr derart von Melancholie, Traurigkeit und den Gedanken daran zerfressen zu lassen, sondern alles daran zu setzen, sich aus dieser derben Monotonie zu befreien. Das kann ein Tapetenwechsel sein, eine neue Freizeitbeschäftigung oder vielleicht intellektuelle Beschäftigung.

Als Titel würde ich dementsprechend "Monotonie" vorschlagen, auch wenn das vielleicht nicht ganz den Inhalt trifft.

Liebe Grüße,
Larks
Ex-Larkin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2016, 21:19   #4
männlich dr.Frankenstein
 
Benutzerbild von dr.Frankenstein
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.468

Ja dem Kampf fehlt Action.

Weinen und Lachen sind ja keine Gedanken.

Hoffnung ist ein Gedanke.
Der Anfang leitet es gut ein.

Immer häufiger werden die Tage
An denen ich nichts mehr sage

Und dann die folgenden 2 abschnitte
Aber ich hätte gehofft das es tiefer geht in dem Moment

Mit welchen Tricks du gegen die Gedanken kämpst.
Oder wie du flüchtest und so weiter.
Durch einen dunklen Gang einem ganz kleinen Licht entgegen.
Oder so.

Dadurch wirkt es zum ende Naiv. Als ob es wirklich einen Ausweg gäbe.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2016, 21:35   #5
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.222

Ich bin der Ausweg. Wer mich kommentiert wird zum Glueckskeks.
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2016, 21:44   #6
weiblich Eiskönigin
 
Benutzerbild von Eiskönigin
 
Dabei seit: 09/2016
Ort: In meinen Gedanken
Alter: 24
Beiträge: 196

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