Zu Füßen von Freunden und Feinden

[MiauKuh]

Sie standen um mich herum und starben
im Kugelhagel des Feindes, verdarben
nur Tage später am Boden der Schlacht.
Die Aasfresser haben den Rest gemacht.

Zur Erde mit euch nun Freunde, ihr Lieben,
bleibt liegen zu Füßen von Vaterlandsdieben,
von Feinden, von Freunden, die über euch gehen,
von Winden, die Pflanzen und Wälder umwehen.

Im Boden verbleibt ihr als Mahnmal der Schlacht.
Begräbnisse werden für alle gemacht,
die erdwärts verkrüppelt, verstümmelt, verbleibend
als Geister die Felder Verduns verkleidend
durchziehen, bewachen und niemals nicht lachen,
ob dieses Gemetzels der sinnlosen Toten,
als Mahnmal für dies: Der Krieg sei verboten.

[pathos79]

Was ist es, was ein Gedicht mit sich trägt und offenbart?
Bitte keine Konklusion badend in Binsenweisheiten...

ob dieses Gemetzels der sinnlosen Toten,
als Mahnmal für dies: Der Krieg sei verboten.

Klaro Klosbrühe, klingt fast wie bei einer Schöhnheitsköniginwahl. Tut mir Leid, wenn ich das jetzt ausradiere, aber bis hierhin war dein Gedicht echt erklärend gut. Wie ein Sinnieren beim Besuch der alten Kriegsschauplätze, konnte ich mitfühlen, aber ab
niemals nicht lachen,
mmmh
verstehst Du mich?

take care

[MiauKuh]

Hi Pathos,

es entstand in einem Wisch, vielleicht könnte ich die gesamte letzte Strophe streichen, nichts davon würde wirklich verloren? Wer weiß.
Es ist ohnehin nicht viel mehr als ein Wortspielgedicht. Stimmt schon, es braucht nicht alles.

Aber einiges eben doch, oder halt auch gar nichts? Löschen kann ich es nicht, hätte ich aber jetzt. Grade weil ich einsehe das du hier richtig mit deiner Ansicht liegst.

Danke für deine Kritik!

Liebe Grüße,
MiauKuh

[Heinz]

Lieber MiauKuh,
die ersten beiden Strophen - ein Fanal, aufrüttelnd und brutal.
Zur letzten Strophe hat Pathos Kluges gesagt und ich muss es nicht wiederholen.
Ein kurzer Schrieb an Ilka-Maria - die löst das Problem im Handumdrehen und aus einem Binsenweisheiten verkündenden wird ein sehr gutes Gedicht.
Liebe Grüße,
Heinz

[Ilka-Maria]

Die beiden letzten Verse sind für mich keine Binsenweisheit, sondern ein Hinweis auf das Schlachtfeld von Fort Douaumont. Schon bevor ich an den Vers mit der Nennung von Verdun kam, hatte ich diese Gedenkstätte mit der Gebeinhalle vor Augen (ich war Ende der 70er Jahre dort). Deshalb sind diese beiden Verse für mich völlig in Ordnung.

[MiauKuh]

Hallo Heinz, hallo Ilka,

danke für euer Feedback. Dann wird das Gedicht bleiben, wie es ist, auch mit der "Binsenweisheit".

Ich verstehe den Einwand von Pathos und gleichzeitig auch den von Ilka. Vielleicht arbeite ich irgendwann noch einmal daran, bis dahin bleibt es, wie es ist. Ich habe es vielleicht zu früh hier eingestellt, vielleicht auch nicht. Aber so, wie es da steht, wurde es in einem Wisch geschrieben. Wenn ich das später wieder anfasse wird es sich wohl merklich verändern. Ein Kriegsgedichteschreiber bin ich eigentlich nicht. Die ganze Thematik geht mir immer sehr nah und es wäre womöglich nicht distanziert genug ... wer weiß.

Liebe Grüße

[gummibaum]

Lieber MiauKuh,

recht gut, aber für mich noch nicht intensiv genug.

Sie starben, sobald sie den Graben verließen,
im Kugelhagel wie Halme geknickt,
begannen schon bald im Matsch zu zerfließen
und hatten die Liebe doch grad erst erblickt...

Einen schönen Tag wünscht dir
gummibaum

[MiauKuh]

Zitat von gummibaum

Lieber MiauKuh,

recht gut, aber für mich noch nicht intensiv genug.

Sie starben, sobald sie Graben verließen,
im Kugelhagel wie Halme geknickt,
begannen schon bald im Matsch zu zerfließen
und hatten die Liebe doch grad erst erblickt...

Einen schönen Tag wünscht dir
gummibaum

Dir fehlen also die schlimmen Bilder, die, die es auch nachempfinden lassen ... danke für deine Einschätzung!

Dir auch einen schönen Tag,
- MiauKuh