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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 05.01.2012, 21:48   #1
männlich DerThalheim
 
Dabei seit: 07/2007
Ort: Graz
Alter: 37
Beiträge: 84

Standard Diesseits-Ambivalenz

Diesseits-Ambivalenz

Licht und Schatten geh’n behende
Hand in Hand; verlier’n sich nicht.
Des Kosmos’ stetig Zeitenwende
Nur uns einst bricht die klare Sicht.

So löst nun das Schemengleiten,
Dem wir unterworfen bleiben,
Aus dem Einst stets neue Zeiten,
Die in and’res Sein uns treiben.

Doch wir wollen sie fest halten,
Die uns lieb war’n; Ach! Die Alten!
Und selbst wenn wir woll’n vergessen,
Stets wir durch das Vormals messen.

Und...

Wo einst unschuldig war dein Blick,
Kindlich und ungetrübt dein Leben,
Haust nun der Erinnerung Geschick.
Doch ins Ferne greift dein Streben.

Im Damals ist man schnell verloren,
Lässt dann Kopf und Glieder sinken.
Wenn man sich nicht neu geboren,
Stets die alten Farben blinken,
Die man nicht hinter sich gelassen.
Wandtest den Kopf! Wolltest sie hassen?

Doch die Asche jener Zeiten
Ward nie kalt. Drum muss sie walten,
Muss die lichten Traumesweiten
Fluchesgleich wirr-zitternd spalten,
Dass des Tages wohlig Flimmern
Sich durchsetzt mit deinem Wimmern.

Doch schon im nächsten Augenblick
Ist der Krampf wieder zuende,
Wenn sich mit Glanz richtet dein Blick
Auf die wack’ren, starken Hände
Die aus fernen Ebnen ragen,
Und gern’ fremde Lasten tragen,
Die du verängstigt von dir stößt
doch dich nur ungern von ihnen löst.

Ein jeder trägt sein Zeitgewicht.
Anders wird’s nicht geh’n im Leben.
Doch in Angst erstarre nicht!
Musst nach inn’rer Einheit streben!

Blick’ in dein doppelt Angesicht,
Begreif’ den Schatten, tritt ins Licht!
DerThalheim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 21:50   #2
männlich DerThalheim
 
Dabei seit: 07/2007
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Beiträge: 84

Ich denke, dass das Teil hier am besten reinpasst, auch wenn es sicher auch Überschneidungen mit anderen Themen gibt.

An sich ist das Gedicht die Kontemplation eines Problems/einer Problematik von jemandem, der mir sehr wichtig ist und dem ich es auch habe zukommen lassen.
DerThalheim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 21:53   #3
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, DerThalheim -


besonders das zweite Gedicht spricht mich sehr an.
Habe es mit Gewinn gelesen.
Das erste ist auch nicht übel.



LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 22:03   #4
männlich DerThalheim
 
Dabei seit: 07/2007
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Beiträge: 84

Danke!

Allerdings gehören die beiden Teile zusammen, ich habe mit dem "und" an sich nur den Übergang von der allgemeinen Betrachtung zur persönlicheren deutlich machen wollen! Aber ich gebe zu, es ist etwas verwirrend;-)
DerThalheim ist offline   Mit Zitat antworten
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