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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 10.12.2011, 13:35   #1
Thing
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Standard Verlauf(en)

Alles wird mir heut zur Last.
Um mich her: Eile, eile!
Schmählich bin ich und verhaßt,
Giere feig nach Langeweile.
Ekel bringt mir jegliche Hast,
Brot will, daß ich mich teile.
Reste, leblos: Meine Gaben.
Anatomisch leb ich noch.
Nekrose, oben, will mich laben.
Nulla ist mein täglich Joch.
Trotz ist nimmermehr zu haben.



10.12.2011
(c)


Melodie an Hannes Wader angelehnt
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Alt 10.12.2011, 17:39   #2
männlich Perry
 
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Standard Hallo Romolus,

welches Lied meinst du?
Ansonsten habe ich mich durchaus verlaufen beim Lesen,
denn welches Brot würde einen Menschen zur Teilung auffordern.
Während ich mit Nekrose noch etwas anfangen kann, musste ich bein Nulla dann endgültig passen.
Die Lebenslustlosigkeit kommt aber trotzdem gut rüber.
LG
Perry
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Alt 10.12.2011, 19:14   #3
Thing
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Halli Hallo, perry -

das mit dem Brot ist der Gegensatz zum sog. heiligen Abendmahl.
Wenn ich an diese Beweihräucherung denke, wird mir übel.

nulla:
nichts, kein, keiner, keine etc.

Das Konstrukt war eine Spontanreaktion auf "Burnout".
Deswegen hab ich ein Akrostichon draus gemacht.
Wenn sich nicht Alles fügt: Was solls?
Ich konnte meinen Gedanken wieder freien Lauf lassen.

LG!
Thing
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Alt 10.12.2011, 22:25   #4
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Hallo Thing,
ein allzumal sehr guter, verständlicher Text, auch wenn ich ihn mir nicht anzunehmen vermag. Was mich persönlich bei dem Text ein bissi stört ist das "feig" bei
Zitat:
Giere feig nach Langeweile.
Dieses "feig" nimmt finde ich eine wichtige Rolle in dem Text ein und zieht ihn dahin, wo ich ihn gar nicht gerne sehen mag..
Ist aber wieder nur die persönliche Meinung. Ein kleines Wort...
Für die einen ist es nur ein Wort, für den anderen ist es die Welt

LG
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Alt 11.12.2011, 14:39   #5
Thing
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Halli Hallo, Rebird -


das "feig" sollte aufzeigen, daß Ausgebrannte sich möglicherweise als feige betrachten, sie g a r n i c h ts mehr ersehnen außer Langeweile, Nichtstun.
Ich hatte einen meiner Lehrer im Gedächtnis, der eines bösen Tages seine Mappe packte und sagte "aus!".
Er war so ausgebrannt, daß er den täglichen Kampf nicht mehr aushielt.
Dabei war sein Hauptfach "Ethik in Bezug auf Gott und Mensch".

(Nulla dies sine ira)

LG
Thing
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Alt 11.12.2011, 15:19   #6
weiblich Rebird
 
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Beiträge: 1.462

Huhu^^
Hmm, ob es nun feige ist, wenn man sagt:"Aus! Ich kann und will nicht mehr...?", dass scheint mir nicht der Fall zu sein. Wenn die Nerven blank liegen, das Gemüt sich überhitzt, dann leidet man doch immer mehr darunter und so kommt es dann zu dem besagten Burn-Out. Man soll sich doch selbst treu und gerecht bleiben, ansonsten: Wie kann man anderen da gerecht werden? Darum wunderte ich mich ja über dieses "feig"

LG
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Alt 11.12.2011, 15:22   #7
Thing
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In seinem eigenen Verständnis schien er feig zu sein, obwohl er sich nach dem Nichtstun sehnte.
Er sollte Schulrektor werden, das war einfach zu viel Anforderung.
Er w a r bereits ausgebrannt.
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Alt 11.12.2011, 16:03   #8
weiblich Rebird
 
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das ist mir nun aber zu hoch hehe
also, er dachte vor anderen als feig dazustehen und stand somit dann auch vor sich selbst so da. das ist schade...
schwierig für mich zu verstehen, aber so kann´s einem manchmal gehen xD
gibt´s ja gar nicht, muss ich nun aber mit klar kommen
Gut, das war dann wohl der Knackpunkt der Geschichte...
Ty für´s erklären!
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Alt 12.12.2011, 13:20   #9
Thing
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Beiträge: 34.998

Das ist die Diskrepanz zwischen Verstand un Gefühl.
Zwischen Müssen und nicht-Wollen, nicht-mehr-Können..

Kernpunkt des Burnout-Syndroms.
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