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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 23.04.2021, 22:35   #1
weiblich LillyRik
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 2

Standard Mandelaugen

Hallo! Ich bin ganz neu hier im Forum, weil ich gerne ein Gedicht mit Leuten teilen wollte, dass ich aus einer Laune heraus verfasst habe. Ich bin bei Weitem nicht perfekt, von daher freue ich mich sehr über Kritik. Sagt mir doch auch gerne, was ihr persönlich unter meinem Textversteht und welche Stimmung er hat. Danke!

Mandelaugen

Er Steht in der Küche, dem Herd zugewandt.
Hitze berührt seine eisige Hand.
Oma erschreckt ihn: „schau raus nur, es schneit!“,
nimmt den Schneebesen, sagt „Es ist bald soweit“.
Oma klappert geschäftig mit Pfanne und Topf
„O, Mandeln“, geht es ihm durch den Kopf.
„Oma, O, Mandeln“ er riecht sie bereits,
gebrannte Mandeln, und draußen schneits.
Zumindest ist's das, was alle ihm sagen.
Er kann den Gedanken bis jetzt nicht ertragen.
Vorher sah er schlecht, schon längst nicht mehr klar,
jetzt sind Schnee und Mandeln für ihn unsichtbar.
„Weihnachten naht“, sagt Oma verlegen,
versucht nicht, ihn nochmals zum Seh‘n zu bewegen.
„Die Mandeln sind fertig, der Schneefall vorbei.“
Er riecht, lächelt, spricht: „Die Essen wir zwei.“
LillyRik ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2021, 15:48   #2
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo LillyRik,
das erste, worauf mein suchendes Auge (es sucht immer nach guten Gedichten) fiel, war Dein Nickname. Der Name signalisiert erst einmal, dass da jemand in die Lyrik vernarrt ist. Das ist schon mal gut.
Aber dann geht es koppheister und ohne Halt irrt mein Blick über die paargereimten Verse und mein Verstand (mit dem es nicht weit her ist) setzt aus:
Was will die Poetin mir da sagen?
Dass da einer mit eiskalten Händen in der Küche steht? Da kann er noch nicht lange am Herd zugange sein. Die Oma (O Oma, was hast du getan? O Mandeln, was habt ihr verbrochen?)
Das Spiel mit Oma o Mandeln - skurril, aber zum Grinesen zwingend.
Also: Ich bin nicht durchgestiegen und warte auf Dein nächstes Gedicht.
Sei - das soll noch gesagt werden - herzlich willkommen und fluch ruhig ein bisschen, dass Du gleich einem bösartigen Kritiker in die Finger gefallen bist.
Gruß,
Heinz

Geändert von Heinz (24.04.2021 um 17:47 Uhr)
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2021, 17:58   #3
weiblich LillyRik
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 2

Hallo Heinz!
Danke für deine Gedanken dazu. Ich weiß, dass das alles sehr unklar ist, was auch der Hauptgrund war, warum ich mein Gedicht gepostet habe: Ich selbst habe eine ganz klare Vorstellung davon, was es aussagen soll, aber durch das sprichwörtliche Brett vor dem Kopf konnte ich nicht wirklich einschätzen, ob ein außenstehender Leser das Gedicht ähnlich interpretieren könnte.
Ich werde weiter daran arbeiten und versuchen, die Hintergedanken, die ich dazu habe, auch in Verse zu verpacken. Ich wollte mit dem Gedicht die Situation eines Jungen darstellen, dessen Sehkraft stark abgenommen hat. Er und seine Familie können noch nicht wirklich damit umgehen und wissen nicht, wie sie ihn behandeln sollen. In der Küchenszene, die ich gedichtet habe, ist es fast Weihnachten. Obwohl dieses Weihnachten für den Jungen natürlich anders wird, erkennt er letztendlich doch, dass er auch durch seine anderen Sinne die Zeit genießen kann.
LillyRik ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
blindheit, familie, weihnachten




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